Erwin Moser (von links), Elke und Karl-Heinz Wöhrle, Lukas, Marco und Maren Schmidlin mit LiaFoto: Jehle Foto: Schwarzwälder Bote

Soziales: Dorfbeck spendet 2500 Euro für Immuntherapie

Hausach/Gutach (eve). Für Lia Schmidlin, das diesjährige Bärenkind, kann eine akute Atemwegsinfektion lebensgefährlich sein. Deshalb braucht sie im Winter monatlich eine kostspielige Immuntherapie. Der Gutacher Dorfbeck hilft mit einer Spende in Höhe von 2500 Euro. Die erste Behandlung für den November hat Familie Schmidlin selbst bezahlt, denn die Krankenkassen ist zur Übernahme der Kosten – pro Spritze 2500 Euro – nur bis zum Alter von zwei Jahren verpflichtet.

"Bis zu diesem Alter sind die Kinder in der Regel operiert, aber bei Lia ist die Entwicklung ihrer Pulmonalarterien noch nicht so weit", erklärt Lias Mutter Maren Schmidlin. Sie und Ehemann Marco hoffen, dass zumindest ein Anteil der Kosten von der Kasse übernommen werden wird. Die teure Immunprophylaxe schützt gegen den sogenannten RS-Virus (Respiratorische Syncytial-Virus). Weil sich die Antikörper abbauen, muss jeden Monat gespritzt werden. "Gesunde Kinder und Erwachsene entwickeln meist nur leichte Symptome doch für Herzkranke kann die Infektion schwer verlaufen. Lia ist mit ihrem Herzfehler sehr bedroht", schildern die Schmidlins ihre Befürchtungen.

Isolation ist wegen des Bruders nicht möglich

Eine Isolation sei wirklichkeitsfremd, zumal Lukas, Lias Bruder, in die Schule geht und auch ein altersgerechtes normales Leben führen soll. Deshalb ist die Dezember-Spritze für Lia schon bestellt und dank dem Dorfbeck finanziell gesichert.

Elke und Karl-Heinz Wöhrle haben sich entschlossen, statt des jährlichen Pakets Weihnachtsnudeln für die Kunden für Lia zu spenden. "Damit es ein runder Betrag wird, haben wir aufgerundet", verrät das Paar. Sie sind sicher, dass die Kundschaft die Entscheidung mitträgt und im wahrsten Sinne des Wortes Herz für die herzkranke Lia zeigt. In Corona-Zeiten sei es auch für die Bäcker nicht einfach, doch diese Spende erreicht laut den Wöhrles "einfach die Richtige". Sie wünschen dem Mädchen, dass es gut durch den Winter kommt und sich in einigen Jahren ihre Brezel beim Dorfbeck abholen kann. Das hat nämlich schon Mama Maren als junges Mädle gemacht, wie sie erzählte.

Die Schmidlins bedankten sich bei den Wöhrles und schlossen in ihren Dank "Bärenvater" Erwin Moser mit ein. Es sei bewundernswert, welche Energie und welches Engagement er einbringe. Moser fand die Spende der Wöhrles eine "Granatenidee" und freute sich mit den Schmidlins über die Spende.

Das Respiratorische Syncytial-Virus (RS-Virus) ist bei Säuglingen und Kleinkindern bis zum Alter von drei Jahren weltweit der häufigste Auslöser von akuten Atemwegsinfektionen. Infektionen kommen vor allem in den Wintermonaten und im Frühjahr gehäuft vor und können jeden treffen. Ältere Kinder und Erwachsene entwickeln meist nur leichte Symptome einer Erkältung – gefährdet sind jedoch Säuglinge und Kleinkinder mit angeborenen Herzfehlern und chronischem Lungenleiden sowie Menschen mit geschwächtem Immunsystem.