2014 übernahm Elke Beckmann als selbständige Unternehmerin die Mensa.Archivfoto: Möller Foto: Schwarzwälder Bote

Schule: Mensa-Chefin Elke Beckmann hört auf / Stadt kann nicht hauptverantwortlich übernehmen

Wie geht es mit der Mensa im Schulzentrum Hausach weiter? Elke Beckmann hat sie seit 2014 betrieben. Ende des Monats läuft der Vertrag mit der Stadt aus.

Hausach. Knapp neun Jahre hat Elke Beckmann hinter der Theke der Schulzentrums-Mensa verbracht, zuerst als Angestellte beim vorigen Betreiber und dann seit 2014 als selbstständige Unternehmerin mit zuletzt fünf Mitarbeiterinnen. Zum 31. Juli 2020 ist damit Schluss, der Vertrag wurde im beiderseitigen Einvernehmen mit der Stadt Hausach als Schulträger gekündigt.

Bis dahin ist Beckmann mit ihrem Team auf Abruf in der Pflicht, auch wenn die Mensa für den Schulbetrieb in Corona-Zeiten als Aufenthaltsraum für die Oberstufen-Schüler mit namentlich fest zugeordneten Einzeltischen genutzt wird. Das vergangene Schul- beziehungsweise Betriebsjahr hatte mit der feierlichen Eröffnung der auf die Bedürfnisse einer Schulmensa mit täglich frisch zubereiteten Speisen Anfang Oktober hoffnungsvoll begonnen. Eine einwöchige Sperrung aufgrund einer über die Lüftungsanlage verteilten Schicht Baustaub, der Sturm Sabine und dann zuletzt die Schulschließung ab Mitte März bedeuteten letztlich für die Unternehmerin das finanzielle Aus – zumal die Mensa auch zu den partiellen Schulöffnungen für die Prüfungsklassen ab 4. Mai beziehungsweise zum Wiederbeginn des Präsenzunterrichts an den drei Campus-Schulen nach den Pfingstferien weiterhin nicht öffnen durfte.

Der schon vor Corona für die Osterferien vereinbarte Gesprächstermin mit Vertretern der Stadt Hausach kam nicht mehr zustande. In dem Gespräch hätte Beckmann gerne mit der Stadt noch einmal um mögliche Subventionen des Mensa-Essens verhandelt. Der abwechslungsreiche Speiseplan und die frische Zubereitung hatten ihren Preis – die Essen kosteten zwischen 3,80 und 5,40 Euro – der nicht bei allen Eltern auf Zustimmung stieß. Darüber hinaus hatte sich mit der Umstellung am Robert-Gerwig-Gymnasium von G8 auf G 9 die Kalkulationsgrundlage drastisch verändert, da jetzt kaum noch Schüler des Gymnasiums regulären Nachmittagsunterricht hatten.

Es bleibt zu hoffen, dass für mögliche künftige Betreiber hier eine Lösung gefunden wird. Die Option, dass die Stadt die Mensa hauptverantwortlich übernimmt und Beckmann und ihr Team als Angestellte weiterarbeiten können, wurde bereits ausgeschlossen, da dies nicht zum Kerngeschäft der Stadt gehört. Seine letzten Arbeitstage verbringt das Mensa-Team jetzt damit, die Bestände an Tiefkühl-Backwaren aufzubrauchen und an die Stammkunden – Lehrer, Schüler und Bauhof-Mitarbeiter – zu verschenken.

Von den in den Medien viel zitierten Corona-Hilfsprogrammen kam bei der Mensa-Betreiberin kein Cent an, dazu konnte wegen des abgeschlossenen Aufhebungsvertrags keine Kurzarbeit für die Mitarbeiterinnen beantragt werden.