In einer langen Schlange ging es bei der Hausacher Elfemess im Gänsemarsch von Wirtschaft zu Wirtschaft. Fotos: Beule Foto: Schwarzwälder Bote

Fasent: Narren in Handwerkerkleidung ziehen von Wirtschaft zu Wirtschaft / Thomas Stötzel führt seine erste Elfemess an

Eine schier endlose Menschenschlange hat sich am Fasentsmontag durch Hausachs Straßen gezogen. Thomas Stötzel, der seine erste Elfemess anführte, rief sogleich die Revolution aus – und wurde prompt von der Narrenpolizei verhaftet.

Hausach. "Elfemess ist wie von der Frau a Kuss – a Muss", erklärte Säckelmeister "Stötzi" der Menge vorm "Schwabenhans", dem traditionellen Startpunkt. Für die "Rentner" Lothar Marschner und Hubert Heizmann zog er noch flugs Ehrenorden aus dem Rucksack, bevor er einige Neuerungen bekanntgab. Und die schmeckten den Teilnehmern so gar nicht: Alkohol sei nun verboten ("ist ungesund, also kein Promilleglas mehr an den Mund") und Fleisch gehöre der Vergangenheit an. "Die Elfemess läuft künftig vegan", verlas Stötzel. Immerhin gebe es ja auch noch Soja, Tofu, Marzipan. Das rief sogleich die Narrenpolizei auf den Plan, die dem "Revoluzzer" Handschellen verpasste. "Wir machen jetzt Elfemess wie in alten Zeite", riefen sie der grölenden Menge zu.

Danach reihten sich die Teilnehmer in einer langen Reihe auf und tippelten, die Hand auf dem Schultern des Vordermanns, durch Hausachs Straßen zur ersten Gaststätte, dem "Schwarzwälder Hof". Dort tauschten die Narren ihre Vesper, tranken und schunkelten gemeinsam. Stötzel zeigte sich besorgt, dass die Teilnehmer trotz allem die mitgebrachten Würste auf den Tischen ausbreiteten. Um die Gesundheit der Elfemessler doch noch zu retten, bot er Rohkost und Vitamine für Veganer an. Danach ging es im Gänsemarsch zum Parkplatz am Schwimmbad, wo sich die Teilnehmer für ein Foto vor dem riesigen Schutthaufen aufstellten – passend zum Motto. "in Huse wurd jetz kräftig baut, e Narr wo sich ebbs Größers traut".

Die nächste Station der Narren war der Ratskeller, bevor es weiterging zum Bahnhof. Der Sonderzug nach Gutach müsse leider ausfallen, so Stötzel. Stuttgart 21 sei noch nicht fertig und der ICE von Berlin über München habe sechs Stunden Verspätung. Daher habe er Gutach kurzerhand nach Huse geholt – in Form eines Musik-Quartetts. Das sorgte mit Schunkel-Liedern wie "Der Rießling wird knapp" oder "Fasent is schee" für Stimmung, bevor die Elfemssler erneut aufbrachen. Übrigens ließ sich Stötzel schließlich doch noch davon überzeugen, auf Hochprozentiges umzusteigen. "Aber beim Essen bin ich nicht eurer Meinung", verkündete er.

Nach einem Abstecher im "Löwen" fand die Elfemess zu späterer Stunde ihren Abschluss im Narrenkeller.