In der kommenden Saison steht auch Neuseeland auf dem Programm.Foto: Promo Foto: Schwarzwälder Bote

"Kinzigtal weltweit": Siebte Saison bekommt bei letztem Event Auswirkungen des Coronavirus’ zu spüren

Hausach. Die siebte Saison der Event-Reihe "Kinzigtal weltweit" hat nun ihren Abschluss gefunden. Im Gespräch mit dem Schwabo spricht Michael Hoyer zwar von einem insgesamt guten Verlauf, aber auch von einer "Delle" bei den Besucherzahlen. Verantwortlich dafür ist das Coronavirus, das ihm als Veranstalter auch auf längere Sicht ein wenig Sorge bereitet.

Wie ist die siebte Saison im Vergleich zu den vorherigen gelaufen?

Na ja, das letzte Event fiel ja schon in die Corona-Zeit. Da hatten wir leider sehr wenige Besucher. Das hat die gesamte Reihe mit einer Delle versehen, die jetzt nicht dramatisch ist. Aber es ist eine Delle. Vor zwei Wochen standen Absagen noch nicht im Raum, aber trotzdem waren die Bürger verständlicherweise verunsichert. Wenn von vier Events eines nicht so gut ist, wird dieses eben deutlich schlechter als die im Jahr davor. Aber nicht so schlimm, als dass ich mich fragen würde, wie ich die Reihe fortführen soll.

Für welche Themen interessieren sich die Kinzigtäler besonders?

Abenteuervorträge gehen sehr gut, sprich Wandern, Mountainbike, Motorrad, Klettern – eben alles rund uns Abenteuer. Dinge, die die Kinzigtäler ja oft auch gerne selbst machen. Das Zweite sind Reiseziele, die für den Otto-Normalbürger in erreichbarer Nähe sind; Marokko, Island, Schottland.

Wie weit sind die Planungen für die kommende Saison vorangeschritten?

Das Programm für die kommende Saison steht bereits – natürlich vorbehaltlich dessen, dass alles wie geplant stattfinden kann. Ein bisschen Fracksausen, wie sich das für uns Veranstalter weiterentwickelt, habe ich doch. Es sind wieder fünf Termine. Es geht einmal um die Dolomiten, um Neuseeland, Europas hohen Norden mit Norwegen, Schweden, den Färöer-Inseln, Island und Grönland. Dann kommt ein alter Bekannter wieder mit dem Mountainbike: Harald Philipp. Sein Beitrag hat den Titel "Pfadfinde". Da geht es um das intuitive Mountainbiken abseits von Wegen in ganz Europa. Das hat natürlich die nötige Portion Abenteuer. Und "last but not least" gibt es einen Vortrag über Marokko.

Was wird sich in dieser Saison ändern?

Im Prinzip bleibt das Konzept so wie es ist. Man sagt immer "never change a running system", also dass man niemals ein funktionierendes System ändern sollte. Und das momentane für Kinzigtal weltweit funktioniert ganz gut für die Region. Das werden wir so lassen.

Was haben Sie an Feedback bekommen?

Der Vortag "Steinzeit" mit dem "Huberbuab" Thomas Huber war so die Sensation. Das war ja aber auch der renommierteste Vortrag in der Saison. Da hat Staunen eine große Rolle gespielt. Für viele war einfach unfassbar, was der Mann da macht.

Rechnen Sie die Corona-Krise in Ihre weiteren Planungen mit ein? Haben sie Vorkehrungen getroffen?

Ich mache mir tatsächlich Sorgen. Aber das macht sich wohl jeder Veranstalter. Wir haben das neue Programm eigentlich eingetütet, die Verträge mit den Referenten geschlossen und jetzt weiß kein Mensch, wie lange uns das Coronavirus in Atem halten wird. Die einen sagen, dass es bald vorüber ist, die anderen meinen, dass das noch ewig dauert. Was wir für die Event-Reihe auch brauchen, sind Partner und Sponsoren. Aber wie aussagekräftig ist jetzt ein möglicher Partner für die Reihe? Ich kann mir gut vorstellen, dass der eine oder andere jetzt zögerlich mit einer Zusage ist. Wenn dieses Zögern zu lange anhält, muss man sich überlegen, ob man das Risiko auf sich nehmen will und das Ganze machen will oder eben nicht. Ich glaube auch, dass viele, viele Kulturveranstaltungen im Herbst wegen dieser schlechten Planbarkeit nicht stattfinden werden. Das Zweite ist, dass es einen Super-Herbst geben wird. Viele Veranstaltungen werden in diese Zeit verschoben. Aber zu viele Jäger sind des Hasen Tod.

Sie meine also, dass die Konkurrenz zunehmen wird?

Ja, weil dann alle nachholen, was jetzt ausfällt. Gut, wir sind mit dem letzten Vortrag von Rolf Lange in der jüngsten Saison mit einem blauen Auge davon gekommen. Aber all das, was jetzt in der Ortenau und im Kinzigtal an Veranstaltungen ausfällt, kommt noch mit den anderen, die sowieso für den Herbst geplant sind, in den Wettbewerb. Das sehe ich als ein nicht unerhebliches Problem an. Darum muss man prinzipiell überlegen, was man tut, zum Beispiel anstatt fünf nur drei Veranstaltungen zu organisieren. Sich zu kannibalisieren macht keinen Sinn. Da muss man jetzt mit Augenmaß und Bedacht rangehen. Fragen: Charlotte Reinhard

Abenteuer Dolomiten: Freitag, 16. Oktober (Ulla Lohmann und Basti Hofmann)

Neuseeland: 4. Dezember (Heiko Beyer)

Europas hoher Norden: 22. Januar 2021 (Petra und Gerhard Zwerger-Schoner)

Pfadfinder: 26. Februar (Harald Philipp)

Marokko: 19. März (Reiner Harscher)