Die Gefährdung der Gewässer durch Plastik ist Thema von Andreas Fath. Er zeigt ein Stück Kunststoff, dessen fehlende Bestandteile nach seinen Aussagen schon als Mikroplastik im Atlantik gelandet sind. Foto: Kornfeld Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Andreas Fath stellt im Gremium sein Konzept "Haus des Wassers" vor / Resonanz ist positiv

Der Hausacher Gemeinderat ist von dem Konzept sehr angetan gewesen: Andreas Fath stellte dem Gremium am Montagabend "sein" Haus des Wasssers vor. Er stellte gleich zu Beginn klar, dass er keinen sofortigen Beschluss erwarte.

Hausach . Das Haus soll in einem Gebäude auf dem Mostmaierhof eingerichtet werden (wir berichteten), das insgesamt über eine Fläche von ungefähr 550 Quadratmetern verfügt.

Zunächst stellte Fath sich und seine Arbeit in einem kurzen Film vor. Die Bekanntheit, die er durch seine Aktionen wie das Schwimmen im Rhein und im Tennessee-River erreicht hat, kann er für das Projekt einsetzen.

Bisher sei er viel unterwegs gewesen, um auf sein Anliegen aufmerksam zu machen, so der Professor der Hochschule Furtwangen. Er habe immer etwas "Greifbares" dabei gehabt, um Interessierten jeder Altersstufe die Thematik zu verdeutlichen. Das sei sehr aufwendig und so sei die Idee des Hauses des Wassers entstanden.

Drei verschiedene Bereiche sind geplant

Fath möchte das Haus in drei Bereiche aufteilen: Einen Seminarraum, beispielsweise für Vorträge und Filmvorführungen, einen Demonstrationsraum, in dem Experimente gezeigt werden und einen Aktionsraum. In diesem sollen von Gruppen selbstständig Experimente durchgeführt werden können.

Fath möchte eine Dauerausstellung mit Exponaten, Demofilmen und -experimenten aufbauen.

Das vorgesehene Gebäude könne von der Mostmaier GBR renoviert und anschließend an die Gemeinde verpachtet werden, die es dann für das Projekt voraussichtlich für eine Zeit von fünf Jahren zur Verfügung stelle. Er werde mit wenigen Modulen starten. Die Einrichtung, wie beispielsweise Tische und Schränke will Fath über Drittmittel, wie beispielsweise vom das Land Baden-Württemberg, und über Stiftungen finanzieren. Geräte und Demoobjekte würden zu 50 Prozent von den Herstellerfirmen und der Rest über Sponsoring finanziert. Das benötigte Personal setze sich aus ihm selbst, Johannes Vinke, Professor an der Hochschule Offenburg, sowie studentischen Hilfskräften zusammen.

Das Projekt wird sich in einigen Jahren tragen

Das Projekt werde sich nach einigen Jahren selbst tragen, zeigte sich Fath optimistisch. Es gebe direkte Einnahmen wie die Eintrittsgebühren, sowie Veranstaltungen, Seminarraum-Miete und den Verkauf beispielsweise von Büchern und Fotografien. Außerdem werde er die Module der Ausstellung zeitweise vermieten. Als Vorteil für Hausach nannte er die Anziehungskraft des Projekts. Davon werde beispielsweise die Hotellerie profitieren.

Andreas Braun von der Mostmaier GBR stellte die Chancen des Projekts vor. Für den Mostmaierhof werde es eine größere Vielfalt an Besuchern geben, denn Schüler, Studenten und Touristen kämen dadurch auf das Areal.

Andere Pächter freuen sich auf das Potenzial

Die anderen Pächter freuten sich auf das Potenzial des Projekts und die damit verbundene Entwicklung. Mit einer jährlichen Pacht von circa 25 000 Euro für die benötigten 350 Quadratmeter rechne er, so Braun. Einzelheiten müssten noch geklärt werden.

In allen Fraktionen bekam das vorgestellte Projekt positive Resonanz und Bürgermeister Wolfgang Hermann betonte die Kultur- und Tourismusförderung, die das Projekt mit sich bringe.

Es tauchten viele Fragen auf: Ernst Grieshaber (SPD) fragte, wie lange es dauern werde, bis das Haus fertig sein könne und Brigitte Salzmann (SPD) erkundigte sich nach behindertengerechten Aufzügen. Thomas Waldenspuhl (CDU) wollte wissen, wieviel Personal benötigt werde, welche Organisationsform das Projekt habe und mit wem die Stadt einen Vertrag machen werde.

Bürgermeister Wolfgang Hermann erklärte, eine jährliche Pacht von 25 000 Euro über fünf Jahre gerechnet bedeute für die Stadt eine Verpflichtung von 125 000 Euro. Darum wäre es gut, wenn es bereits einen Businessplan gebe. In Anbetracht der drei Großprojekte der Gemeinde müssten die Kosten für das Haus des Wassers an anderer Stelle eingespart werden.

Er betonte: "Keiner hat schlecht über das Projekt geredet, es sind nur Fragen aufgetaucht" und Bernd Kohmann (SPD) stellte fest: "Wenn wir alle unser Können in die Waagschale werfen, müsste es zu schaffen sein." Bürgermeister Hermann kündigte an, das Thema werde in spätestens zwei Monaten wieder Thema im Gemeinderat sein.

Weitere Themen im Rat waren unter anderem die Vergabe für die Neubeschaffung eines Feuerwehrfahrzeugs, die Beauftragung der Bauleitung für die Erweiterung der Graf-Heinrich-Schule und die Breitrutsche für das Freibad. Darüber berichten wir morgen.