Tiere: Vögel haben sich auf dem Kamin der Stadtkirche und auf dem Rathaus niedergelassen

Ganz Hausach verfolgt derzeit die Flitterwochen eines Storchenpaars auf dem Kamin der katholischen Stadtkirche. Die beiden Adebare flittern seit dem letzten Wochenende in der Stadt unter der Burg und bauen fleißig am Nest.

Hausach. Mehrere Stöcke und Äste auf dem Boden nahe des Gotteshauses belegen, welches Nistmaterial als zu sperrig befunden wurde. Der Ort ihres Nestbaus bereitete der Kirchengemeinde und Pfarrer Christoph Nobs einiges Kopfzerbrechen. Eine weitere Beheizung der Kirche wäre fatal für die Störche und deren Nachwuchs, waren sich die Verantwortlichen einig.

Allerdings können in Kirchen durch falsche Beheizung Schäden entstehen, deren Beseitigung fortlaufende und kostspielige Instandsetzungen erfordert. Deshalb sollten relativ konstante Temperaturen herrschen, um beispielsweise Schimmelbildung durch Kondenswasser an den mechanischen Teilen der Orgel zu verhindern.

Die Situation bot nur zwei Möglichkeiten: entweder wird, wie es der Pfarrer auf den Punkt brachte, "volle Lotte" geheizt und den Störchen "Dampf unter den Hintern" gemacht, damit ihnen klar wird, dass dies kein geeigneter Ort für den Nestbau ist oder die Heizung wird abgestellt.

Für letzteres fiel dann auch die Entscheidung. "Wir gehen ja davon aus, dass im Frühjahr sowieso nicht so viel geheizt werden muss und die Sandsteinkirche keinen größeren Temperaturschwankungen ausgesetzt ist", teilte der Pfarrer dem Schwabo mit. Außerdem sei das Storchennest fast fertig. Möglicherweise teilen sie sich die Heimstatt "Stadtkirche" mit einem Falkenpaar, das an einer Rosette am Kirchturm einen Nistplatz einrichtet oder schon eingerichtet hat.

Nach Auskunft von Carmen Agüera, Mitarbeiterin der Stadt, wird dieses Jahr auch die Nisthilfe auf dem Rathausdachangenommen. "Bei offenem Fenster habe ich schon das Klappern der Störche gehört", freute sie sich. Ein drittes Paar hat sich wie schon in den vergangenen zwei Jahren auf dem Dach der Dorfkirche häuslich niedergelassen.