Der Vorfriede von Leoben wurde am 18. April 1797 durch General Napoleon Bonaparte und den österreichischen General Merveldt unterzeichnet. Damit war der Erste Koalitionskrieg beendet. Die Nachricht über das Abkommen erreichte die Armee vor Hausach gerade noch rechtzeitig, bevor es zu Auseinandersetzungen kam. Gemälde: Guillaume Guillon-Lethière. Foto: Schwarzwälder-Bote

Reihe: Nachricht vom Abkommen von Leoben erreicht Armeen vor Hausach 1797 gerade noch rechtzeitig

Die Hausacher Straßennamen geben einen Einblick in die Geschichte und Entwicklung der Stadt. In einer Reihe ergründet der SchwaBo, wie die Straßen zu ihren Namen kamen. Im zweiten Teil geht es um das Gebiet östlich der Dorfstraße.

Hausach. Dieser Stadtteil ist geprägt von Gewannnamen und dem Bergbau.

Dietersbachstraße

Die Dietersbachstraße geht auf das Jahr 1562 zurück. Über einen nicht ausgebauten Weg gingen die Bewohner des Dorfs damals zu Fuß in die Dorfkirche. Sie war bis zum Bau der Stadtkirche die katholische Kirche Hausachs. Auch die Beerdigungsprozessionen führten über den Weg, der heute Dietersbachstraße heißt.

Am Bühlhof

Das heutige Baugebiet "Am Bühlhof" geht auf den Bühlhof zurück, dessen Besitzer der Stadt ein Teil des Geländes zur Erschließung freigab. Es ist einer der wenigen Hofgüter in Hausach, die nicht zur ehemaligen selbstständigen Gemeinde Einbach gehörten.

Barbarastraße

Die Barbarastraße erinnert an den Bergbau, war doch die Heilige Barbara die Schutzpatronin der Bergleute. Dieses Fest wird alljährlich von den Dorfer Erzbrüdern in der Dorfkirche gefeiert.

Kreuzäcker

Die beiden Straßennamen Kreuzäckerstraße und Kreuzbergweg stehen in enger Verbindung zur Kreuzbergkapelle. Das gesamte Gebiet dieser beiden Straßen wurde früher landwirtschaftlich genutzt. Die Kreuzbergkapelle war in früheren Jahrhunderten ein beliebter Wallfahrtsort. Um sie kümmerten sich die Hausacher Vereine in besonderrer Weise. Die Spitalstraße erinnert an das ehemalige Spital, das in diesem Bereich stand.

Friedensstraße

Der Ursprung der Friedenstraße reicht in das Jahr 1797. Die Franzosen unter General Davout und wollten auf Hausach vorrücken, wo die heimischen Truppen unter General Hegel sie erwartete. Als beim Gottesdienst am 23. April 1797 beim sonntäglichen Evangelium die Worte "Friede sei mit Euch" gesprochen wurden, rief jemand über die Kirchenhofmauer "Ihr Leut, es ist Friede", denn gerade war der Vorfrieden von Leoben bekannt geworden. Bei diesem handelte es sich um ein vorläufiges Abkommen zwischen Frankreich unter Napoleon und Österreich zwecks Einstellung der Feindseligkeiten zwischen den beiden Großmächten im Ersten Koalitionskrieg (1792 bis 1797). Die beiden Generäle erhielten die Nachricht über den Vorfrieden gerade noch rechtzeitig. Fortan wurde das Gelände vor dem Dorf als die Friedenäcker bezeichnet, aus denen sich der Name Friedenstraße ableitete.

Meistergasse

Der Straßenname Meistergasse erinnert an das 1650 errichtete Meisterhaus, in dem die Henker von Wolfach und Hausach wohnten. Ihnen war es nicht erlaubt in der Stadt zu wohnen, da ihr Beruf nicht geachtet war. Auch an Stammtischen in den Gaststätten durften sie nicht teilnehmen.