Charlotte Auel hat in Mexiko viele Freunde gefunden. Foto: Auel Foto: Schwarzwälder Bote

Auslandstagebuch: Charlotte Auel blickt auf ihre Erlebnisse als Freiwillige des Roten Kreuz in Mexiko zurück

Die Hausacherin Charlotte Auel ist für ein Jahr in Mexiko gewesen und arbeitete dort als Freiwillige des Roten Kreuzes im Casa del Àngeles in Puebla. Nun ist sie nach Hausach zurückgekehrt und berichtet sozusagen von "außen" über ihre Eindrücke.

Hausach. Es war einmal ein Mädchen mit Namen Charlotte, das wollte Neues entdecken. Nachdem es den "sicheren Hafen" Schule verlassen hatte, entschied es sich, in ein fernes Land aufzubrechen. Im Koffer hatte Charlotte ein paar Klamotten, einen Reiseführer, einen Glücksbringer, Vorfreude und viele Zweifel.

Im fremden Land angekommen wurde Charlotte mit dem Ungewohnten konfrontiert. Sie begegnete fremden Menschen mit anderen Lebensweisen, ging auf Reisen, auf denen sie türkises Meer sah, den Urwald mit Brüllaffen erkundete und Pyramiden erklomm. Charlotte sah Farben, Kunst und Landschaften, die sie sich zuvor nicht hätte vorstellen können.

Nacht der Toten auf dem erleuchteten Friedhof

Sie lernte Bräuche und Sitten kennen und ging in der Nacht der Toten auf den hell erleuchteten Friedhof, um die verstorbenen Angehörigen zu empfangen. Das Mädchen wagte sich in klapprige Busse und kämpfte sich durch unübersichtliche Städte. Es durchlebte Hochs, höher als der Vulkan Popocatépetl, und Tiefs tiefer als die Schlucht des Cañon del Sumidero. Charlotte probierte frittierte Heuschrecken und trank schleimigen Kaktussaft. Die Hausacherin sprang zum ersten Mal in seinem Leben von einem zehn Meter hohen Wasserfall.

Regelmäßig schrieb sie an die Menschen in der Heimat, und erzählte von ihren Erlebnissen. Mit der Zeit verwandelte sich der ferne Ort in ein neues Zuhause. Die fremden Leute wurden zu Freunden, und Familie. Immer tiefer tauchte das Mädchen in die fremde Kultur ein. Es hörte Musik in der Landessprache, statt Brot gab es Tacos und statt Nutella Avocados.

Die Zeit verging wie im Flug. Charlotte machte sich nach einem Jahr auf den Weg, weg von dem neuen Zuhause, um die Familie und Freunde auf der anderen Seite der Welt wiederzusehen. Sie freute sich auf Fahrrad- oder Zugfahren und besonders auf das gute Brot.

In der alten Heimat war sie überglücklich, die Menschen dort wiederzusehen und genoss das Vertraute. Doch ein Teil von ihr vermisste das ferne Zuhause.

Charlotte Auel bricht demnächst erneut auf und wird in Bochum Sozialwissenschaften studieren. Sie hat sich sehr gefreut, ihre Erfahrungen aus Mexiko mit den Schwabo-Lesern zu teilen.