Volker Halbe (links) und Jürgen Nowak freuen sich über den Kauf eines "wahren Glückfalls. die alte Zigarrenfabrik an der Hausacher Hauptstraße sei ein idealer Standort für betreutes Wohnen. Foto: Reinhard

Das DRK Hausach hat die alte Zigarrenfabrik in Hausach gekauft. Es plant dort ein Sozialzentrum sowie 18 Wohneinheiten für betreutes Wohnen. "Das Gebäude ist ein echter Glücksfall", freut sich Kreisgeschäftsführer Jürgen Nowak.

Hausach. Nach der Kündigung an das Tanzstudio Agoston, den Trödelladen Boscia und das Kampfsportzentrum Charlet mussten diese aus der alten Zigarrenfabrik ausziehen. Danach stand das Gebäude fast zwei Jahre lang leer. Die drei Eigentümer, eine Erbengemeinschaft, wurden sich nicht einig, was mit dem mehr als 100 Jahre alten, aber nicht unter Denkmalschutz stehenden Haus geschehen sollte. Nun aber hat es den Besitzer gewechselt. Das DRK wird das Haus einer neuen Nutzung zuführen.

"Wir haben schon lange überlegt, dass wir unser Angebot für Senioren erweitern wollen", berichtet Kreisvorsitzender Jürgen Nowak. Nur fehlte dafür der Platz, gerade in Hausach, wo es nicht viel freie Bauflächen gibt und leerstehende Immobilien Mangelware sind. Die leere Zigarrenfabrik kam dem DRK einmal in den Sinn, aber da dort nicht sicher war, wie es weitergeht, habe man diese Idee erst einmal wieder verworfen.

Schließlich sprach Bauunternehmer Herbert Hansmann, der einen der Erben der Zigarrenfabrik kennt, Volker Halb, den Geschäftsführer des DRK Hausach, an. Er hatte gehört, dass das DRK auf der Suche nach Flächen war und Interesse daran habe, ein Sozialprojekt zu realisieren. "So kam das ins Rollen", fasst Halbe zusammen. Es folgten mehrere Gespräche, unter anderem mit dem Landesverband, Banken und anderen. "Nachdem auch in den Kreissitzungen grünes Licht gegeben wurde, haben wir Nägel mit Köpfen gemacht", so Halbe. Am vergangenen Freitag wurde der Kaufvertrag über das Areal der alten Zigarrenfabrik unterschrieben. "Es wird das erste Objekt, das ganz uns gehört. Alle anderen Gebäude stehen auf Erbpachtgrundstücken."

Geplant ist auf dem Gelände der alten Zigarrenfabrik ein Sozialzentrum. Der Pflege-, Sozialdienst und der Hausnotruf sollen dort einziehen, genauer gesagt in dem alten Bestandsgebäude, das kernsaniert wird. Bisher sind alle diese Dienste in der Rettungswache in Hausach untergebracht, "und die platzt mittlerweile aus allen Nähten", sagt Halbe.

Daneben sollen auf der Fläche von 2066 Quadratmetern 18 Wohneinheiten für betreutes Wohnen entstehen. Sie werden in Neubauten untergebracht. Der alte Anbau wird abgebrochen und auf diesem Gelände sowie auf dem der Wiese nebenan soll dann gebaut werden. Die beiden Häuser sollen durch ein Treppenhaus verbunden werden. Außerdem soll eine Tiefgarage gebaut werden. Die Planungen übernimmt das Haslacher Bauunternehmen Hansmann.

Wann das Ganze bezugsfertig ist, ist noch nicht klar. "Wenn alles klappt, dann vielleicht Mitte 2024. Aber dann müsste bis Ende dieses Jahres die Planung stehen", meint Halbe.

Auch wenn noch nicht hundertprozentig klar ist, wie viel das Ganze kosten soll oder wann es fertig sein wird, der Standort an der Hauptstraße sei ideal, meint Nowak. Es gebe Einkaufsmöglichkeiten direkt nebenan und auch Ärzte seien fußläufig erreichbar. "Tatsächlich ist das Areal das einzige, was uns wirklich als geeignet erschien", meint er. Die alte Zigarrenfabrik sei damit "ein wahrer Glücksfall".

Das DRK rechnet mit einem Investitionsvolumen von sechs Millionen Euro, abhängig natürlich von den Entwicklungen in der Baubranche. Zehn bis 15 Prozent könnten gefördert werden, schätzten Nowak und Halbe.

Das DRK rechnet mit einem Investitionsvolumen von sechs Millionen Euro, abhängig natürlich von den Entwicklungen in der Baubranche. Zehn bis 15 Prozent könnten gefördert werden, schätzten Nowak und Halbe.