Auch viele neue Gesichter fanden sich bei dem Treffen des Museumskreises ein. Foto: Reinhard

Museumskreis informiert über jüngste Arbeiten / Viele Stücke sind in Datenbank erfasst / Neue Öffnungszeiten

Seine Arbeit über die Wintermonate hat der Museumskreis am Mittwochabend der Öffentlichkeit und an einer Mitwirkung Interessierten vorgestellt. So haben die Ehrenamtlichen nicht nur sortiert, entrümpelt und katalogisiert, sondern auch "das Gehirn" erweitert.

Hausach. Bürgermeister Manfred Wöhrle freute sich, neue Gesichter im Sitzungssaal begrüßen zu können. "Das macht Hoffnung", sagte er. Auch Michael Hensle, der seit Anfang des Jahres als Archivar bei der Stadt arbeitet (wir haben berichtet), hatte es sich aus persönlichem Interesse nicht nehmen lassen, der Sitzung beizuwohnen.

Wöhrle freute sich außerdem, dass über Ostern insgesamt 80 Besucher den Weg ins Museum im Herrenhaus gefunden hatten. Den Grund dafür vermutete er in der Berichterstattung der Presse und in dem schlechten Wetter über die Feiertage. "Wenn das beuschsmäßig so weiterläuft, wäre das wunderbar", meinte der Bürgermeister.

Udo Prange führte auf, welche Arbeiten der Museumskreis in den Wintermonaten, in denen das Herrenhaus-Museum geschlossen blieb, durchgeführt hat. So wurden unter anderem die Heimatbriefe sortiert und digitalisiert, genau wie Ansichtskarten. Alles sei aber noch lange nicht in einer Datenbank erfasst, zumal die Technik mit zunehmender Datenmenge Probleme bereitet. "Je mehr wir machen, desto mehr geht der Computer in die Knie", fasste Prange zusammen. Aus diesem Grund nutze der Kreis mittlerweile auch externe Festplatten, die Prange als "Gehirne" des Museumskreises bezeichnete.

Funktion der Datenbank

Die Organisations dieses "Gehirns" erläuterte er dann ausführlicher. Er verglich es mit einem Schrank mit mehrere Ordnern und zeigte anhand eines Beispiels, wie die Datenbank funktioniert. So enthält der Ordner "40 Jahre Einbach" 120 Bilder, die so verschlagwortet sind, dass man sie auch mit einer Wortsuche schnell findet. Aber nicht nur Fotos sind in dem "Gehirn" gespeichert, sondern auch komplett eingescannte Bücher, Präsentationen, Presseberichte, Festansprachen und sogar heruntergeladene Videos – "Alles, was nicht niet- und nagelfest ist", wie Prange meinte. Der Vorteil: "In Sekundenschnelle habe ich die Informationen gefunden", erklärte er.

Alles ist noch lange nicht im "Gehirn" zu finden. "Es soll weiter wachsen", betonte Prange. "Es gibt noch viel zu tun, auch für Leute, die sich für Daten und Geschichtliches interessieren." Damit wies er darauf hin, dass der Museumskreis weitere Helfer benötigt. Die Ehrenamtlichen benötigten für ihre weitere Arbeit außerdem eine leistungsstärkere PC-Anlage und Notebook sowie mehr externe Speichermöglichkeiten.

Auch Bernd Schmid, der unter anderem der Hauptverantwortliche für die Hausacher Online-Chronik ist, berichtete über seine jüngste Arbeit. Viele Quellen im Museum seien erschlossen worden und mehrere Bücher seien in den Bestand aufgenommen und einsortiert worden. Er freute sich über die gute Zusammenarbeit mit Archivar Hensle, zu dem es keine Berührungsängste gebe. Schmid merkte auch an, dass die Besucher im Herrenhaus sich einen Ansprechpartner vor Ort wünschten und dass eine mediale Aufbereitung der Museumsinhalte, zum Beispiel mit Hilfe von Tonträgern, hilfreich wäre.

Eine weitere Sache liege ihm "auf dem Magen". Aufgrund einer Erfahrung bei dem letzten Flohmarkt, bei dem der Museumskreis aussortierte Stücke verkauft hatte, sprach Schmid sich dafür aus, nur Dinge zu veräußern, bei denen die Herkunft eindeutig geklärt worden sei.

Anschließend legte Hartmut Märtin ein verändertes Öffnungszeitenkonzept dar: Das Herrenhaus-Museum soll demnach nicht mehr jeden Sonntag geöffnet werden, sondern nur noch zu bestimmten Anlässen wie den Muttertagsmarkt oder den Tag des offenen Denkmals. Im Sommer wäre es denkbar, an den tagen zu öffnen, an denen Die Eisenbahnfreunde Zollernalbbahn nach Hausach kämen. Prange sprach sich für eine Öffnung von einmal im Monat aus, dann allerdings mit einem Begleitprogramm.

Thematisches Arbeiten

"Wenn man das richtig macht, hat man mehr davon als wenn man das jede Woche macht", meinte er. Schmid stimmte dem zu und sagte "Man könnte dann thematisch arbeiten, zum Beispiel für die Eisenbahnfreunde etwas zur Eisenbahn bringen. Wenn man gezielt vorgeht und das mit einem Thema verbindet, kämen bestimmt auch mehr Hausacher."

Schließlich beschloss der Museumskreis, das Herrenhaus einmal pro Monat zu öffnen und das mit wichtigen Daten zu verbinden. Auch darüber, ob es in Zukunft im Winter geschlossen bleibt, sprachen die Ehrenamtlichen. Sie entschieden sich dafür, bis November auch im Winter Besucher zu empfangen. Im Dezember bleibt das Herrenhaus-Museum zu.