Gerlinde und Walter Beil sind gerade dabei, das Lokal herzurichten. Foto: Reinhard

Gerlinde Beil übernimmt Lokal. Gaststätte soll im alten Geist weitergeführt werden.

Hausach - Die Burgschänke öffnet ihre Türen wieder: Ab Oktober hat die Gaststätte mit Gerlinde Beil eine neue Pächterin. Sie will das Lokal in seiner bewährten Tradition weiter führen.

Erst im November des vergangenen Jahres hatte Rebecca Riehle die Burgschänle vom langjährigen Betreiber Carlos Fernandes übernommen. Anfang Juli gaben die Besitzerin des Hauses, Rita Sum, und ihr Sohn Ralf bekannt, dass der Mietvertrag aufgehoben wurde und sie einen neuen Pächter suchen (wir haben berichtet). Sie schalteten Anzeigen und hängten im Fenster des Lokals ein entsprechendes Schild auf. Aber sie wurden auch selbst tätig, wie Gerlinde Beil berichtet. "Ralf Sum kam auf uns zu und hat uns angesprochen, ob wir die Burgschänke übernehmen wollen", berichtet sie.

Das Paar betrieb schon das "Stadttor"

Die 54-Jährige und ihr 62-jähriger Mann Walter sind in Hausach keine Unbekannten. Von 2007 bis 2015 hat Walter Beil das "Stadttor" in Hausach betrieben, seine Frau half ihm. Sie kennt das Geschäft. "Ich habe alles für das Lokal auch immer mal wieder für ein paar Wochen alleine organisiert", sagt Gerlinde Beil. Insgesamt sei die Zeit mit dem Stadttor sehr schön gewesen und das Paar war nicht abgeneigt, wieder in die Gastronomie einzusteigen. "Der Reiz war immer da und wir waren uns einig, wenn uns etwas gefällt, machen das wieder", führt Gerlinde Beil aus.

Und die "Burgschänke" gefiel. Als Ralf Sum die Beiden ansprach, sei die erste Idee gewesen, dass Walter Beil wieder federführend den Betrieb übernimmt, doch dann entschieden sie sich für einen Rollentausch: Sie würde die Pächterin werden, er ihr helfen – so wie beim "Stadttor", nur eben umgekehrt. Dafür wird Gerlinde Beil ihren bisherigen Job als Verkäuferin in einem Modeladen in Haslach aufgeben. "Schweren Herzens", wie sie sagt. "Das hat mir viel Spaß gemacht, aber der Reiz der neuen Herausforderung ist größer".

Der Pachtvertrag beginnt im Oktober. Bis dahin hat das Hausacher Paar noch einiges zu tun. "Es sind noch Reinigungsarbeiten zu erledigen und wir wollen auch paar Details verschönern", zählt Gerlinde Beil auf. Walter Beil, der in Haslach den Möbelladen "Kleiner Holzwurm" betreibt, will noch ein paar Möbel restaurieren,. Im Gewölbekeller soll das "Schwarzwald-Gefühl" noch ein wenig verstärkt werden.

Die Speisekarte soll so aussehen wie bisher, der Schwerpunkt sollen Baguettes und Salate sein. "Dann schauen wir, wie wir uns steigern", sagt Gerlinde Beil. Für das Essen sollen regionale Zutaten verwendet werden – zum Beispiel Gemüse vom Wochenmarkt, Wurstwaren vom lokalen Metzger, Wein vom Raiffeisen-Markt und natürlich Ketterer-Bier.

Generell wollen sie die das Lokal in seinem alten Geist weiterführen, so wie Ralf Sum es im Juli sich wünschte: "Die ›Burgschänke‹ soll wieder ein beliebter Platz werden ".

Dementsprechend positiv sei die Resonanz der Hausacher, gibt Gerline Beil weiter. "Sie freuen sich, dass die ›Burgschänke‹ bald wieder offen ist", so Beil. Sie will das Lokal auch wieder für Veranstaltungen und die Vereine öffnen. "Der Leselenz, Huse jazzt und Hauptversammlungen sollen hier wieder stattfinden", sagt die neue Pächterin.

Bis zur Neueröffnung, die für Oktober geplant ist, muss auch noch Personal eingestellt werden. So sucht Gerlinde Beil noch eine Servicekraft und eine Küchenhilfe.

Die beiden Häuser an der Hausacher Hauptstraße 61 und 63, in denen die "Burgschänke" untergebracht ist, wurden 1772 und 1814 erbaut. In ihnen waren unter anderem ein Lebensmittelladen und ein Kolonialwarengeschäft zu finden. Auch Joachim Sattler, der von 1823 bis 1827 Hausachs Bürgermeister war, wohnte dort. Seit vielen Jahren sind die Gebäude im Besitz der Familie von Rita Sum, geborere Streit. Seit den 90er-Jahren wird der Gewölbekeller gastronomisch genutzt.