Stadtverbandsvorsitzender Werner Kadel (von links) und Marion Gentges sind beim Stadtrundgang mit Dominic und Carola Häußler ins Gespräch gekommen. Foto: Jehle Foto: Schwarzwälder Bote

Politik: CDU-Landtagsabgeordnete Marion Gentges befragt bei Stadtrundgang Hausachs Einwohner

Die Landtagsabgeordnete Marion Gentges (CDU) geht mit den Bürgern ihres Wahlkreises auf Tuchfühlung. Sie erkundigt sich an deren Haustür, wo der Schuh drückt.

Hausach. Gentges suchte gemeinsam mit Stadtverbandsvorsitzenden Werner Kadel am Donnerstag bei einem Stadtrundgang in Hausach den Kontakt zu den Einwohnern. Sanierungsbezuschussung im privaten Bereich, Stadtsanierung, Kindergarten- und Schulpolitik und die fehlende Barrierefreiheit des Hausacher Bahnhofs waren Themen, die sie mitnahm.

Überwiegend löste der Besuch an der Haustür eine Schrecksekunde aus. "Da gibt es sicher vieles, aber so auf die Schnelle fällt mir nichts ein", war ein oft gehörter Satz. Gentges hinterließ ihre Karte für spätere "Geistesblitze".

Bei Familie Häußler wurde die Adresse notiert, um die Frage nach einer Sanierungsbezuschussung zu klären. "Wir haben dieses Haus vor einem Jahr gekauft und es gibt es einiges zu sanieren, aber irgendwie trifft nichts der zuschussfähigen Leistungen auf uns zu", bedauerte Dominic Häußler.

Es sei schwierig in Hausach Wohnraum zu bekommen und deshalb ist die Familie froh, das Haus in der Stadtmitte gefunden zu haben. Ehefrau Carola ist Kinderpflegerin und möchte in Teilzeit arbeiten.

Kita-Zeiten und Job sind schwer vereinbar

Jobchancen bestehen aber in Richtung Offenburg und dafür sind die Betreuungszeiten in den Kindergärten ihrer Ansicht nach zu unflexibel. "Durch die Mittagspause in der Kita könnte ich höchstens drei Stunden arbeiten und dafür ist die Fahrt nach Offenburg zu weit", meinte sie.

Weitgehend zufrieden äußerte sich eine andere Mutter mit der Situation. "Mir fällt aber bestimmt noch was ein", nahm sie lachend die Karte von Gentges entgegen.

Mit dem Klosterplatz habe man die Bildung eines Ortskerns verpasst, meinte ein Ehepaar. Beim Sanierungsprogramm der Innenstadt sollte darauf mehr Wert gelegt werden.

Die fehlende Barrierefreiheit des Hausacher Bahnhofs sei ein Brennpunkt. Das Gespräch mündete in einer Einladung zu einem Glas Most oder Wasser. Letzteres wurde gerne angenommen, bevor es zum Bürgerstammtisch ins Gasthaus Schwarzwälder Hof ging. "Es war schön, mit den Menschen ins Gespräch zu kommen und die Themen kreuz und quer aufzunehmen" fasste Gentges zusammen. In anderen Städten habe sie ähnliche Erfahrungen gemacht und nie echter Unfreundlichkeit begegnet. Es liege in der Natur der Sache, dass nicht alle Menschen spontan zu einem Gespräch bereit seien.

"Och nö", war aus einer Sprechanlage zu hören. Auch eine strickende Dame zog es vor, den lauen Sommerabend ungestört zu genießen. "Das ist völlig in Ordnung", fand Gentges und freute sich an den Gesprächen. Beim anschließenden Bürgerstammtisch wurden auch Themen über die Kommunalpolitik hinaus diskutiert (siehe Info).

Beim Bürgerstammtisch im "Schwarzwälder Hof" informierte Marion Gentges über die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), die vor allem in kleineren Betrieben und Vereinen für Unsicherheit sorgt. Ihre Empfehlung lautet, möglichst kurzfristig eine entsprechende Datenschutzerklärung auf der Homepage einzustellen. Unter baden-württemberg.datenschutz.de könne der Praxisratgeber "Datenschutz im Verein nach der DS-GVO" abgerufen werden.