Schon seit Monaten wird die Bahnüberführung saniert. Foto: Beule

DB will trotz vorheriger Zusage Kosten für Wasserleitungen nicht übernehmen.

Hausach - Wer zahlt die Verlegung der Wasserleitungen bei der Bahnüberführung im Hauserbach? Darüber gibt es Streit zwischen der Wasserversorgung Kleine Kinzig und der Deutschen Bahn.

Seit Monaten wird die Überführung im Hauserbach saniert. Nun gibt es Ärger bei der Verlegung der beiden dort liegenden Wasserleitungen. Eine gehört der Wasserversorgung Kleine Kinzig, die andere der Stadt Hausach. Wie der Geschäftsführer der Kleinen Kinzig Maik Zinser berichtet, sei der Deutschen Bahn im Rahmen Sanierung aufgefallen, dass sie dabei die zwei Leitungen außer Acht gelassen hatte. "Der zuständige Planer ist auf uns zugekommen, hat uns das berichtet und gesagt, dass die Leitungen umgelegt werden müssten. Er meinte aber, das sei kein Problem, die Bahn würde für die dabei anfallenden Kosten aufkommen", so Zinser.

Meistens werden für solche Fälle im Vorfeld zwischen der Bahn und den Gemeinden Verträge über die Kostenübernahme solcher Arbeiten geschlossen. Im dem Fall gab es eine solche Vereinbarung allerdings nicht. Stattdessen sicherte eine Vertreterin der Bahngesellschaft per E-Mail zu, dass weder Stadt noch Wasserversorgung zahlen müssen.

Im Rahmen der Maßnahme wurde dann aber die Höhe des Bauwerks geändert, die ursprüngliche Leitungsführung war nur noch mit einer teuren Schachtbauweise umsetzbar. In Absprache mit der Bahn einigte sich die Wasserversorgung darauf, dass die Rohrführung geändert wird.

"Das bedeutet zwar, dass metermäßig mehr Leitungen verlegt werden müssen, aber das käme günstiger als Schächte", so Zinser. Außerdem wäre das Verlegen der Leitungen so unabhängig von der Sanierungsmaßnahme umsetzbar. Nun will die Bahn aber nur einen Teil der Leitungen, nämlich die zwölf Meter unter der Bahnlinie, bezahlen. Ein Umstand, den weder die Kleine Kinzig noch die Stadt Hausach hinnehmen wollen, schließlich geht es um eine Betrag von rund 300 000 Euro. Ein Gericht wird wohl nun entscheiden müssen. Ein Rechtsbeistand des Zweckverbands Kleine Kinzig kümmere sich um die Angelegenheit. "Wir warten jetzt noch auf die Rechtsauskunft, dann sehen wir weiter", erklärt Zinser. Bis der Streit geklärt ist könne das oberirdische Leitungsprovisorium, das für die Dauer der Bauarbeiten aufgebaut wurde, keinesfalls aufrecht erhalten werden – auch aus Gründen der Sicherheit. "Wir werden wahrscheinlich in Vorleistung gehen müssen", befürchtet der Geschäftsführer.

Die Deutsche Bahn äußerte auf Anfrage unserer Zeitung sich bis zum Redaktionsschluss nicht zu der Angelegenheit.

Die Stadt Hausach stehe in engen Kontakt mit der Wasserversorgung, sagt Bauamtsleiter Hermann-Josef Keller. Inwieweit Hausach finanziell in eine eventuelle Vorleistung involviert wird, hätten er und Zinser noch nicht abgesprochen. Sicher sei aber, dass Stadt und Kleine Kinzig sich anwaltlich gemeinsam vertreten lassen. "Wir beauftragen keine zwei Anwälte", so Keller.