Olaf Nägele und Lucinde Hutzenlaub bei der Veranstaltung "Nägele mit Köpf"Symbolfoto: Störr Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: Literaturfestival in Hausach bekommt neues Format

Hausach. Der Hausacher Leselenz lockt seit mehr als 20 Jahren jedes Jahr Tausende Literaturfans und Schriftsteller von Weltformat nach Hausach. In seinem 23. Jahr war lange jedoch unklar, ob der Leselenz wie viele andere kulturelle Veranstaltungen der Corona-Pandemie zum Opfer fällt. Nun gibt Kurator José F. A. Oliver in einer Pressemitteilung bekannt: Er findet statt. Aber nicht in der gewohnten Form.

"Leselenz 2.0" nennen Oliver und seine Stellvertreterin Ulrike Wörner das neue Konzept. Sie betonen in einer Pressemitteilung, dass es sich dabei keinesfalls um einen ein "Not-Leselenz" handele. "Leselenz 2.0 ist ein programmatisches, leitmotivisches Motto", so Oliver.

Das bedeutet konkret zunächst einmal, dass der Leselenz sich im Jahr 2020 auf einen Zeitraum vom 3. Juli bis zum 31. Dezember erstreckt. Jeden Monat gibt im Schnitt eine analoge Veranstaltung. Normalerweise ist der Leselenz auf ein Datum zwischen Juni und Juli terminiert und geht mit seinen Kernveranstaltungen über eine Zeitraum von etwa einer Woche.

Den Rahmen der Veranstaltung ziehen die Kuratoren Oliver und seine Stellvertreterin Ulrike Wörner anhand von sieben Hauptmotiven und Veranstaltungslinien. Demnach verbindet der "Leselenz 2.0" analoge und digitale Module, behält seinen Reihencharakter bei, setzt für Autoren sozialverträgliche Akzente, begreift Solidarität als systemrelevanten Teil unserer Kultur und setzt weiterhin auf ein Europa der Gemeinsamkeiten.

Wie sieht der "Leselenz 2.0" nun aber konkret aus und wie läuft er ab? Laut Oliver hat er zwei Säulen: eine analoge Veranstaltungsreihe und eine digitale mit entsprechenden Formaten.

Analog wird von Juli bis Dezember monatlich jeweils ein Leselenz-Ereignis in den Mittelpunkt gestellt. Diese sind noch nicht alle endgültig festgelegt. Es sind aber schon einmal einige bekannte Veranstaltungen dabei.

Von Juli/August bis Dezember werden folgende digitale Reihen und Formate als Lese-Studien- oder interaktive Angebote und Handreichungen realisiert: ein Lyriksymposium, bei dem Essays online publiziert werden; "Briefe an die Zukunft", ein Schreib-Wettbewerb für Schüler, Online-Schreibwerkstätten und Lesungen im Rahmen von "kinderleicht und lesejung", ein "poetisches Verlustbüro", die Podcasts mit dem Titel "Volltreffer" und "Trialoge", "Interpretationssache: Ein Gedicht" mit interpretierten und kritisierten Gedichten.

Weitere Informationen: www.leselenz.eu