Das übliche Bild vor Haslach: ein Dauerstau. Die Wirtschaft schlägt deshalb Alarm und ist für die neue B 33-Planung. Foto: Braun

IHK-Präsident Steffen Auer sieht gute Lösung gegen Dauerstau im Kinzigtal. Firmen schlagen Alarm.

Kinzigtal/Lahr - Die Wirtschaftsunternehmen im Kinzigtal drängen auf eine Lösung der Stau-problematik in Haslach. IHK-Präsident Steffen Auer aus Lahr rät, die jetzt vorgeschlagene Umfahrung zu verwirklichen. "Sonst drohen Firmen aus dem Tal abzuwandern."

Die Bundesstraße 33 im Kinzigtal ist die Hauptschlagader für den Verkehr in diesem Tal und seinen beiden Enden, im Rheintal und im Schwarzwald bei Villingen-Schwenningen. Nahezu im ganzen Tal ist die B 33 ausgebaut, führt durch Tunnels und Umfahrungen an den Ortschaften vorbei. Doch Haslach ist seit Jahrzehnten das Nadelöhr dieser wichtigen Verbindungsstraße. Täglich quälen sich 26 000 Fahrzeuge durch die Stadt, stauen sich an gleich sechs Kreuzungen mit Ampeln. Im Stau stehen Tausende Pendler und reihenweise Lastwagen der vielen großen Industrieunternehmen im Tal, sowie von zahlreichen mittelständischen Betrieben.

"Haslach ist die letzte schlimme Engstelle für die B 33", sagt Steffen Auer, der Präsident der Industrie- und Handelskammer Südlicher Oberrhein. "Dieses Problem belastet die Firmen seit vielen Jahren. Da geht im Stau viel Zeit und Geld verloren." Auer weiß dies von einer groß angelegten Umfrage unter Unternehmen im Tal. Der Haslach-Stau, er ist Gift nicht nur für den Ort selbst, sondern für die ganze Region.

Für die Wirtschaft ist deshalb klar, dass die jetzt vorgelegte Neuplanung einer B 33-Umfahrung in Haslach zwingend kommen muss. "Dieses Projekt hat für uns die höchste Priorität", sagt Auer. Er war bei der Vorstellung der neuen Trasse in Haslach dabei. "Das Regierungspräsidium hat sich bewegt, das war vor einigen Jahren so nicht zu erwarten. Jetzt haben wir eine tragbare, gute Lösung. Die sollte jetzt verfolgt werden", rät Auer. Bei der öffentlichen Vorstellung der neuen Planung in Haslachs Stadthalle sei die Stimmung unter den 800 Zuhörern nach seiner Einschätzung pro oberirdischer Umfahrung gewesen. Ein Tunnel, wie lange Jahre gefordert, sei einfach nicht finanzierbar. Das gelte es jetzt zu akzeptieren.

Entscheide Haslach gegen diese Option, werde es beim Stau bleiben, mit verheerenden Auswirkungen: "Manche Betriebe überlegen schon, ob sie dauerhaft im Tal bleiben können." Eine Abwanderung von Betrieben aus dem Kinzigtal ins Rheintal oder hoch auf den Schwarzwald wäre für die Region extrem schlecht. Da gingen Arbeitsplätze und damit auch Steuereinnahmen für die Kommunen verloren. Langfristig wären sie weniger interessant, auch für zuziehende Bürger. Schon heute stagniert in manchen Städten die Einwohnerzahl, teils geht sie sogar schon zurück. Das dürfe sich nicht noch weiter zuspitzen, warnt der IHK-Präsident aus Lahr, der die Situation im Kinzigtal persönlich bestens kennt.

Die Pläne für die B 33-Trasse liegen auf dem Tisch, nun entscheidet der Haslacher Gemeinderat im März, ob er ihnen zustimmt. Falls ja, geht das Projekt weiter, ins Verkehrsministerium. Zwölf Jahre würde es aber noch dauern, bis die neue Trasse fertig ist.