Der Erhalt von Stellplätzen vor der Stadthalle ist ein zentraler Punkt der Diskussionen. Foto: Störr

Erhalt der Platanen macht Umplanung notwendig. Heftige Diskussion im Stadtrat

Haslach - Die Platanen vor der Haslacher Stadthalle bleiben stehen und damit wird eine Überarbeitung der bisherigen Planung notwendig. In der Sitzung des Stadtrats wurde heftig darüber diskutiert.

Andreas Cziep informierte zunächst über den bekannten Stand von der Beschlussfassung zur weiteren Nutzung des Stadthallen-Vorplatzes mit Parkplätzen bis hin zum Ablehnungsbescheid in Sachen Platanenfällung.

Der Vorschlag der Verwaltung sah nun eine Beauftragung des planenden Büros vor, um die bisherige Planung zu überarbeiten. Besonders den Erhalt der drei Platanen vor dem Stadthalleneingang gelte es mit den bisherigen Forderungen nach einer verbesserten und gestalterisch verträglichen Zugangssituation sowie der Schaffung von möglichst vielen Stellplätzen zu vereinbaren, informierte Cziep.

Kostenersparnis oder "Flickschusterei"?

CDU-Fraktionssprecher David Eisenmann sah unter den neuen Voraussetzungen das bisher geplante Investitionsvolumen von etwa 500 000 Euro als nicht mehr gerechtfertigt. Er stellte für seine Fraktion den Antrag auf Planung einer deutlich kleineren und günstigeren Variante. "Eine der drei Treppen könnte beispielsweise als Rampe ausgebildet werden, um den barrierefreien Zugang in die Stadthalle zu ermöglichen", schlug Eisenmann vor. Der Platz solle im Großen und Ganzen aber im jetzigen Zustand belassen werden, lediglich "etwas Kosmetik" sei angebracht. Für die Freien Wähler befand Sprecher Joachim Prinzbach: "Die Bewertung des Landratsamts lässt keinen Rechtsspielraum. Wir haben eine neue Situation – und neue Situationen müssen neu bewertet werden." Die Stadthalle sei das Schaufenster der Stadt, dort solle es keine Flickschusterei geben. Die Fraktion unterstütze den Verwaltungsvorschlag.

Für Grünen-Sprecher Martin Schaeffer stand fest: "Wenn der Platz hinterher wieder mit Autos vollgestellt wird, ist jeder ausgegebene Euro zu viel." Eine Umplanung sei nur gerechtfertigt, wenn ein repräsentativer Platz entstehe. Der Grünen-Antrag laute deshalb: "Keine Arbeiten am Platz, solange dort Parkplätze ausgewiesen werden."

Karla Mahne (CDU) betonte: "Die jetzige Änderung wurde uns von außen aufgezwungen." Was unter dem Erhalt der Bäume machbar werde, sei höchstens eine "3-b-Übergangs-Lösung".

Aber weder der Verwaltungsvorschlag noch der CDU-Antrag oder der der Grünen erhielten eine Mehrheit im Gremium. Die Frage am Ratstisch war berechtigt: "Und was machen wir jetzt?" Eisenmann bestand auf einer überarbeiteten Planung ohne Erhöhung des Platzes, mit Fokus auf den barrierefreien Eingang, Erhalt der Mauer, ohne Erneuerung des Belags und optischer Aufwertung. Schützenhilfe bekam er von Schaeffer, der betonte: "Der CDU-Antrag, kleinere Brötchen zu backen, ist richtig." Frank Obert (CDU) hinterfragte, wie lange die Platanen stehen bleiben müssten, also wann ein Naturdenkmal erlösche. Bürgermeister Philipp Saar verdeutlichte: "Bis der letzte Ast abfällt."

Der Beschluss (siehe Infokasten) fiel letztlich mit drei Gegenstimmen der Grünen-Fraktion.

Info: Der Beschluss

> Nach längerer Diskussion beschloss der Haslacher Stadtrat: "Das Büro Faktorgrün wird beauftragt, unter Berücksichtigung der genannten Eckpunkte die aktuell vorliegende Planung zu überprüfen und einen neuen Gestaltungsvorschlag zu unterbreiten, der deutlich kostengünstiger ist und den Fokus auf die Eingangssituation legt."

 > Die Eckpunkte: Erhalt der drei Platanen, unmittelbar vor dem Eingang der Stadthalle. Außerdem die Prüfung, in wie weit das mit den Forderungen nach einer verbesserten und gestalterisch verträglichen Zugangssituation zur Stadthalle (vergrößerte Vorzone, Schaffung eines barrierefreien Zugangs) sowie der Schaffung von möglichst vielen Stellplätzen vereinbar ist.