Die Platanen auf dem Stadthallenvorplatz sind wieder Thema im Hausacher Gemeinderat gewesen. Foto: Kornfeld

Neugestaltung des Stadthallenvorplatzes sorgt im Gremium erneut für Diskussion.

Haslach - Der Vorplatz der Stadthalle hat im Haslacher Gemeinderat am Dienstagabend wieder einmal für Diskussionen gesorgt. Grund dafür sind Leistungen, die im Zuge der laufenden Bauarbeiten zusätzlich erforderlich wurden.

Diese Leistungen waren somit ursprünglich nicht geplant. Der Auftrag zur Neugestaltung des Stadthallenumfelds war an die Firma Meyer-Bau aus Villingen-Schwenningen gegangen und diese legte auch Nachtragsangebote für die zusätzlichen Leistungen vor.

Für höhere Kosten sorgt vor allem die Entsorgung des Bodenmaterials vom Parkplatz östlich der Halle. Es wurden Proben entnommen, die zeigten, dass das Bodenmaterial aufgrund erhöhter PAK- und Sulfatwerte auf eine entsprechende Deponie gebracht werden muss.

PAK ist eine Abkürzung für Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe – einer großen chemischen Stoffgruppe, die seit Jahrzehnten wegen ihrer problematischen Eigenschaften für Mensch und Umwelt im Mittelpunkt von Wissenschaft und Öffentlichkeit steht.

Für die entsprechende Entsorgung hat die Firma Meyer ein Angbot von circa 103 000 Euro vorgelegt. Dadurch, dass auf auspflasterbare Schachtabdeckungen verzichtet wird und statt dessen solche aus Gusseisen eingebaut werden, vermindert sich das Nachtragsangebot auf circa 71 000 Euro.

Warum es vorab keine Probeschöpfungen gegeben habe, wollte Ratsmitglied David Eisenmann (CDU) wissen und Ratsmitglied Lars Giesler fand es schwer nachzuvollziehen, dass die Entsorgung des Bodenmaterials 20 Prozent der Bausumme betragen solle.

Nicht mit den zusätzlichen Belastungen gerechnet

Bauamtsleiter Manfred Schöner antwortete, dass aufgrund der Bepflasterung des Parkplatzes nicht mit diesen Belastungen gerechnet worden sei.

Auf Nachfrage des Schwabo erklärte er, dass auch älteren Mitarbeitern der Stadt nicht bekannt war, dass das Gelände früher mit Teer bedeckt gewesen sei. Aus diesem seien wahrscheinlich die belastenden Stoffe durch Regen nach und nach in den Boden gewaschen worden.

Auch eine Granitläuferzeile entlang der Gebäude und Einfassungen, sowie der Einbau von Pflanzsubstrat, eine geänderte Ausführung der Baumscheibenroste und neue Entwässerungsleitungen im östlichen Parkplatz erhöhen die Kosten. Sie belaufen sich auf mehr als 21 000 Euro. Eine neue Entwässerungsrinne aus Naturstein für den Vorplatz der Stadthalle wird mit circa zusätzlichen 9000 Euro zu Buche schlagen.

Da sich beim Abbruch der Mauern, Treppen und des Belags des Stadthallenvorplatzes herausstellte, dass sich das Material nicht wie geplant weiterverwendet werden kann, erhöhen sich die Kosten um weitere 30 000 Euro.

Die Firma Pfefferer begleitet die Maßnahmen in Bezug auf den Schutz der Bäume und ihrer Wurzeln. Hierfür soll ein Saugbagger eingesetzt werden um nachträglich Belüftungsrohre für die Platanen einzusetzen, was Kosten von circa 4500 Euro verursachen würde. Zum Schutz der Bäume soll unter dem Pflaster ein Substrat eingebaut werden, was weitere Kosten in Höhe von von 6000 Euro bedeutet.

Die Kosten zum Erhalt der Bäume veranlassten Gemeinderat Lars Giesler (FW) zu der Frage, ob es sich um ein Standard- oder ein Wohlfühlpaket für die Bäume handele und Andreas Isenmann (CDU) stellte fest: "Unabhängig davon, ob die Granitblöcke auf dem Vorplatz den Bäumen weh tun, meinen Augen tun sie weh".

Der Haslacher Stadtrat beschloss am Dienstagabend, den Auftrag für die Nachtragsleistungen zur Neugestaltung des Stadthallenumfelds in Höhe von rund 105 824 Euro an die Firma Meyer zu erteilen. Martin Schaeffer (Grüne) enthielt sich der Stimme.