Friederike Hüffner zeigt eins ihrer selbst entworfenen und gefertigten Schmuckstücke: Eine Elfenbeinrose mit Horn-Elementen. "Bei meinen Anfertigungen hatte ich immer den Anspruch, dass ich sie selbst tragen würde", sagt die Goldschmiedin. Foto: Kleinberger Foto: Schwarzwälder Bote

Handwerk: Friederike Hüffner geht in Ruhestand / Laden in der Hauptstraße schließt heute

Wenn Friederike Hüffner am heutigen Freitagabend den Schlüssel an der Tür ihres Goldschmiede-Ateliers umdreht, dann ist endgültig Schluss. Nach 40 Jahren geht die Goldschmiedin in Ruhestand.

Haslach. "Ich wollte unbedingt mit den Händen arbeiten, Schule war nichts für mich", erzählt Hüffner im Rückblick auf ihre Berufswahl. Das sei in ihrer Familie durchaus ungewöhnlich gewesen, schließlich war der Vater einer von damals zwei Apothekern in Haslach. Doch sie setzte sich durch und machte den Traum, den sie schon hegte, als sie zwölf Jahre alt war, wahr: "Mit 15 Jahren ging ich von der Schule ab und schrieb mich in Pforzheim auf der Goldschmiedeschule ein", erzählt sie.

Es folgten eineinhalb Jahre als Praktikantin in Freiburg, die mit der erfolgreichen Gesellenprüfung endeten. Dann habe sie beschlossen, zurück nach Pforzheim zu gehen, erzählt Hüffner. "Ich hatte dort eine schöne Zeit erlebt und wollte zurück, um Erfahrung zu sammeln." Bis zu ihrem 23. Lebensjahr arbeitete sie wieder in der Goldstadt, dann besuchte sie erneut die Schule und absolvierte 1979/1980 die Meisterprüfung.

Dann ging alles ganz schnell: "Innerhalb von sechs Monaten habe ich mich in Haslach selbstständig gemacht. Zunächst mit einem Etagengeschäft in der Wohnung meiner Eltern." Über verschiedene Stationen (siehe Infokasten) gelangten ihr Atelier und ihre Werkstatt schließlich in die Hauptstraße.

"Ich habe es schön gefunden, mit den Menschen zu arbeiten", sagt Hüffner: Nicht nur die Wünsche an das Schmuckstück kennen zu lernen, sondern auch die Person dahinter und so etwas zu schaffen, was wirklich zu ihr passt. "Das war erfüllend", sagt Hüffner.

Ein zweites Standbein war die Reparatur. In den 40 Jahren ihres Schaffens hat Hüffner viele lieb gewonnene Teile, die andere vielleicht schon aufgegeben haben, repariert. "Das war meine große Stärke." Aber nicht die einzige: Denn ein feines Gespür bewies sie auch für aktuelle Trends. Vor zehn Jahren habe sie bemerkt, dass der Schwarzwald und seine Traditionen im Kommen seien, so Hüffner. Sie habe begonnen, bei ihren Kreationen auch mit Horn zu arbeiten – eine Idee, die ihr einiges an Aufmerksamkeit brachte, zuletzt war sie zum ersten Elzacher Heimatmarkt eingeladen worden.

Drei Lehrlinge hat sie ausgebildet. Als sie 60 Jahre alt wurde, begann sie jedoch schon, sich langsam aus dem Geschäftsleben zurückzuziehen: Keine Angestellte mehr, die Öffnungszeiten hat sie reduziert. Jetzt, mit 63 Jahren, geht sie in den Ruhestand. Ob sie im Rückblick irgendetwas anders machen würde? "Nein", sagt sie selbstbewusst. "Ich bereue nichts."

Friederike Hüffners Geschäft wechselte mehrfach, blieb aber immer in Haslach.

  Den Anfang machte sie in der Wohnung ihrer Eltern.

  1983: Das Geschäft in der Kirchgasse öffnet.

  2001: Hüffner zieht mit ihrem Atelier in die Hauptstraße um.