Alle sechs bis acht Wochen treffen sich die Schulsanitäter auch zu Schulungen. Foto: Störr

Die ausgebildeten Schüler erkennen Gefahren und entlasten die Lehrer in Notsituationen

Die Schulsanitäter am Haslacher Bildungszentrum sind mittlerweile ein fester Bestandteil im Schulalltag. Derzeit werden neue Schüler in Erster Hilfe ausgebildet, die sich nach dem Sommer für eine Mitarbeit entschieden haben.

Haslach . Es ist Freitag nach Schulschluss und die meisten Schüler haben das Bildungszentrum bereits in Richtung Wochenende verlassen.

Doch für die neuen Schulsanitäter heißt es weiter zu lernen, denn sie erhalten eine Grundausbildung in Erster Hilfe und üben zusammen mit DRK-Ausbilderin Jutta Eisenblätter die vereinfachte Reanimation.

30 Helfer am BiZ

"Derzeit haben wir etwa 30 Schulsanitäter am Bildungszentrum", informiert Stefanie Lehmann als zuständige Lehrerin. Sie hatte die Arbeitsgemeinschaft während ihres Referendariats kennen gelernt und nach dem Weggang ihrer Mentorin verantwortlich übernommen.

Ihr zur Seite steht Anna Abel, die nicht nur Lehrerin am Bildungszentrum ist, sondern auch ausgebildete Rettungs-Assistentin. "Die Schulsanitäter sind jeden Tag im Einsatz", erklärt Stefanie Lehmann.

Immer zwei Schüler seien zum Dienst eingeteilt und würden zu Beginn des Tages mit Walkie-Talkies ausgestattet.

Bei Bedarf würden sie dann gerufen und übernähmen die Erstbetreuung der Schüler, die sich verletzt hätten oder denen es nicht gut gehe. "Die meisten Fälle sind Schürfwunden oder Übelkeit, Kreislaufprobleme oder Kopfschmerzen", weiß Lehmann aus Erfahrung.

Lehrer werden entlastet

Kommt es zum Einsatz, begleiten zwei Klassenkameraden den Schülerpatient zu den Sanitätern. Diese hinterfragen die Schwere der Verletzung oder des Unwohlseins und informieren wenn nötig Eltern oder Rettungsdienst.

Ein Klassenkamerad bleibt währenddessen beim Patienten, ein weiterer geht zurück und informiert den Lehrer über den Fortgang. Das entlastet die Lehrer dahingehend, dass sie ihre Klasse nicht verlassen müssen und den Schüler trotzdem gut umsorgt wissen.

Über jeden Einsatz wird von den Schulsanitätern genau Protokoll geführt, in schwierigen Fällen wird eine der beiden Lehrerinnen hinzugerufen.

"Die Schüler aus dieser Arbeitsgemeinschaft sind alle sehr zuverlässig oder sie entwickeln sich zur Zuverlässigkeit", betont Stefanie Lehmann. Realschüler und Werkrealschüler sind gleichermaßen vertreten, die klassenübergreifende Zusammenarbeit erlebe sie als positives Miteinander.

Am Beginn der Zeit als Schulsanitäter würde ein achtstündiger Erste-Hilfe-Kurs stehen, der später alle zwei Jahre aufgefrischt werde. Das sei gerade für die älteren Schüler im Hinblick auf den Führerschein ein großer Vorteil, außerdem gebe es jedes Jahr einen Zeugnisvermerk und am Ende der Schulzeit ein Zertifikat über das soziale Engagement.

Ansonsten werde die Arbeitsgemeinschaft beim "Tag der offenen Tür" vorgestellt und auch bei großen Veranstaltungen wie "Rock am Campus" wären die Schulsanitäter im Einsatz. Die regelmäßigen Dienste seien aufgrund der vielen Sanitäter überschaubar, etwa alle sechs bis acht Wochen würde ein gemeinsames Treffen zur Besprechung, Schulung und Reflexion stattfinden. Daneben werden die Erste-Hilfe-Kästen in den Fachräumen und der Defibrillator regelmäßig überprüft und Schüler ab der siebten Klasse in der vereinfachten Reanimation geschult.

INFO

Die Helfer

In Baden-Württemberg agieren über 8 000 Schulsanitäter an weiterführenden Schulen und es werden mehr. Täglich versehen die engagierten Helfer ihren Dienst während des Unterrichts, in den Pausen, bei schulischen Veranstaltungen insbesondere Sportveranstaltungen, bei Ausflügen und Klassenfahrten. Sie unterstützen die Lehrkräfte in Notfallsituationen und erkennen mögliche Gefahren und beugen vor.