Jurgen Kern (rechts) hat eine Chance aufs "Supertalent"-Finale. Bruce Darnell gratuliert. Foto: TVNOW/Stefan Gregorowius

53-Jähriger haut Juror Dieter Bohlen mit Pfeifkonzert aus Socken: "Völlig überwältigt."

Haslach - Seinen Traum hat Jürgen Kern sich am Samstagabend vor einem Millionenpublikum erfüllt: Er hat bei "Das Supertalent" die Kunst des Pfeifens präsentiert. Und damit nicht nur Dieter Bohlen umgehauen.

Als Kern seine Version von "You raise me up" präsentiert, bleibt beim Schlussapplaus niemand sitzen. Dieter Bohlen ist sogar so begeistert, dass er aufs Jury-Pult klettert. Keine Frage: Das Ticket fürs Finale ist Jürgen Kern, 53 Jahre alt und seit gut einem Jahr Wahl-Haslacher, sicher.

Das Casting liegt jetzt bereits einige Wochen zurück. Kern hat es sich aber natürlich nicht nehmen lassen, die Sendung am Samstag anzusehen. Eine große Sause hat er daraus jedoch nicht gemacht. "Natürlich wurde ich gefragt, ob ich eine Party ausrichte oder etwas in der Richtung. Aber ich habe die Sendung alleine angeschaut." Alleine war er auch beim Casting in Bremen. "Ich hatte etwas Angst davor, dass ich dreimal durchfalle", gibt der 53-Jährige zu. "Da wollte ich die lange Anreise niemandem zumuten."

Der Auftritt in Bremen habe ihn dann aber völlig überwältigt. "Ich war total geflasht", blickt Kern zurück. Innerlich sei er eigentlich "durch die Hölle" gegangen, "aber dass dann alle aufgestanden sind, war der Wahnsinn", blickt der Künstler zurück. "Ich habe gedacht, ich träume." Innerlich habe er erst einmal um Fassung ringen müssen.

Obwohl er die Sendung am Samstagabend allein angeschaut hat, bekam er schon während der Ausstrahlung die ersten Reaktionen. "Mein Handy ist heiß gelaufen", sagt Kern. Die Reaktion des Publikums vor Ort beim Auftritt, der Jury (Bohlen: "Hammermäßig. Was du für ein Gefühl aus den Fingern dudelst, das ist mir richtig ans Herz gegangen. Bist ein geiler Typ."), persönlich oder auch in den sozialen Medien: "Ich bin überwältigt", sagt der Wahl-Haslacher am Montagvormittag im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten.

Indes ist das dreimalige "Ja" von Dieter Bohlen, Bruce Darnell und Sarah Lombardi noch kein sicheres Ticket ins Finale. Dafür hätte einer der Juroren dem 53-Jährigen den "Goldenen Buzzer" aushändigen müssen. So bleibt abzuwarten, ob Kerns außergewöhnliches Pfeif-Talent die Jury auch in ihrer finalen Auswahl-Sitzung überzeugt und der Haslacher eine Chance auf den Staffelsieg bekommt.

Für Kern ist der Auftritt aber jetzt schon ein Gewinn. Die bisherigen Reaktionen hätten ihm gezeigt, dass sein Talent die Menschen berührt. Wie auch in der Sendung am Samstagabend thematisiert wurde, ist der 53-Jährige durch eine Erkrankung zurückgeworfen worden. "Mein Wunsch ist, dass ich zu einem für mich machbaren Umfang auf die Bühne zurückkehren und Musik machen kann", sagt er.

Ein Final-Einzug wäre für Kern aber natürlich "der Mega-Hammer". Nicht nur für ihn selbst, sondern auch für die Menschen in der Region, die jetzt schon mit ihm mitfiebern, ist der Künstler sich sicher. "Ich bin wahnsinnig gespannt. Aber was ich bisher erleben durfte, war so schön, dass ich mein Leben lang davon zehren werde."

Info: So geht's weiter

Bislang hat Jürgen Kern mit den drei Ja-Stimmen eine Sternmedaille bekommen und darf sich nun Hoffnung auf einen Platz im Finale machen. Am Ende aller Castingauftritte wählt die Jury aus den Talenten, die beim Casting überzeugt haben, die Finalteilnehmer aus. Im großen Live-Finale am Samstag, 21. Dezember, treten die besten Künstler der Staffel gegeneinander an: Wer besitzt das größte Talent, das größte Unterhaltungspotenzial? In diesem Finale entscheiden ganz allein die Zuschauer mit ihren Telefonanrufen, wer den Titel "Supertalent 2019" und damit 100 000 Euro Siegprämie verdient. Ob Kern einer der glücklichen Finalisten ist, erfahren die Zuschauer in der Sendung vor dem großen Finale, also am Samstag, 14. Dezember.