Deborah Siegwart hat Sozialarbeit und -pädagogik studiert und berät nun schwangere Frauen im Kinzigtal. Foto: Achnitz

Deborah Siegwart berät in Haslach und Offenburg schwangere Frauen aus dem Kinzigtal

Haslach - Personelle Veränderung gab es im Mitarbeiterteam des Sozialdienstes katholischer Frauen. Sonja Junge, die mehr als 19 Jahre lang die Schwangerschaftsberatung in Haslach sicherstellte, ist in den Ruhestand gegangen. Ihre Nachfolgerin ist Deborah Siegwart.

Schon im Februar hat Deborah Siegwart ihre neue Stelle als Schwangerschaftsberaterin im Caritashaus in Haslach angetreten. Sie ist selbst dreifache Mutter und kann nachvollziehen, welche Beratung und welche Hilfsangebote schwangere Frauen benötigen. "Unser erstes Kind haben wir bekommen, als ich noch studierte, das zweite kam nach dem Studium, und das dritte wurde geboren, während ich schon berufstätig war", berichtet sie aus ihrem Privatleben. Nach dem Studium der Sozialarbeit und der Sozialpädagogik in Freiburg war sie zunächst in Offenburg in der Jugendarbeit tätig, wo sie auch mit ihrer Familie lebt. Nun bietet sie montags und donnerstags im Caritashaus in Haslach Beratungsgespräche für Frauen und Paare vor, während und nach der Schwangerschaft an.

Die Schwangerschaftsberatung des Sozialdienstes katholischer Frauen (SKF) Offenburg hält ein großes Angebot an Hilfen vor. "Oft sind es finanzielle Sorgen, die die Frauen oder Paare belasten. Auch sozialrechtliche Fragen werden besprochen", so Siegwart. "Wie kann ich meine Ausbildung beenden? Habe ich Anspruch auf zusätzliche Leistungen vom Staat, zum Beispiel auf Arbeitslosengeld II, Unterhaltszahlungen oder Kinderzuschläge? Was muss ich beachten in Bezug auf den Mutterschutz? Schaffe ich das als Alleinerziehende? Im persönlichen Beratungsgespräch können alle Fragen vertraulich besprochen werden."

In finanziellen Notlagen können bei Vorliegen der entsprechenden Voraussetzungen über die Beratungsstelle auch Stiftungsmittel beantragt werden, sagt Siegwart. So wurden im Jahr 2018 über den SKF Offenburg insgesamt 159 Stiftungsanträge gestellt.

Selten sei es aber die finanzielle Situation allein, die die Schwangerschaft belastet. Hilfe ist auch nötig, um rechtzeitig eine Hebamme oder gar eine größere Wohnung zu finden, berichtet Siegwart aus ihrer täglichen Arbeit. Beides sei im Kinzigtal inzwischen sehr schwierig. Beziehungsprobleme, Trennung vom Partner, diagnostische Fragen, Behinderung des Kindes und anderes mehr sind weitere Themen in der Beratung.

Elterngeld und Elternzeit sind am meisten gefragt

Und die Unterstützung endet keineswegs mit der Geburt: Auch danach werden die Frauen und Familien bei Bedarf weiter beraten und begleitet. Die Hilfe reicht bis zum dritten Lebensjahr des Kindes.

"Im vergangenen Jahr haben sich 745 Frauen oder Paare an die Beratungsstellen des SKF in Offenburg und Haslach gewandt", sagt Angelika Eschbach, die Geschäftsführerin des SKF Offenburg. "Zugenommen hat in den letzten Jahren die Beratung zu Mutterschutz, Elternzeit und Elterngeld. Paare möchten sich frühzeitig informieren, um die Elternzeit planen zu können", ergänzt Siegwart.

Info: Die Beratung

Die Beratung für schwangere Frauen und Paare ist kostenlos, anonym und unabhängig von Nationalität und Konfession. Beratungsgespräche fin den nach Voranmeldung montags und donnerstags zwischen 9 und 16 Uhr statt. Termine für ein persönliches Gespräch in der Außenstelle Haslach im Caritashaus in der Sandhaasstraße 4 können telefonisch vereinbart werden unter der Telefonnummer 07832/99 95 52 25.