Zwei Königinnen und vier Prinzessinnen zeichnete Klepperlemeisterin Ute Reininger aus: Königin Rebecca Müller und die Prinzessinnen Marlene Moser (vorne von links), Antonia Obert und Lia Wölfle sowie Königin Rebecca Müller und Celine Giesler (hinten). Foto: Becker Foto: Schwarzwälder Bote

Fasent I: Kinder kleppern um die Wette / Diesmal werden zwei Königinnen ermittelt / Krönung ist heute

Das heimelige Zunfthaus platzte schier aus allen Nähten, als am Schmutzigen der Klepperleswettbewerb über die Bühne ging. Vom einjährigen Närrle bis zur betagten Oma mit vor Aufregung um ihr Enkelkind roten Wangen war alles vertreten.

Haslach. Besonders Eltern, Großeltern und Geschwister fieberten beim Auftritt ihres hoffnungsvollen Sprösslings mit und waren aufgeregter als das Klepperlekind selbst. Unter der sachkundigen Regie von Klepperlemeisterin Ute Reininger lief das Kleppern um die begehrte Königs- und Prinzenkrone wie am Schnürchen ab. Die Kinder, die sich dem Wettbewerb stellten, hatten sich zuvor auf einem Zettel angemeldet.

Insgesamt 20 Wagemutige im Alter von fünf bis elf Jahren traten auf und stellten ihre Künste eindrucksvoll unter Beweis. Die fünf Jungs und 15 Mädchen kamen in der Reihenfolge ihrer Meldungen vors erwartungsfrohe Publikum. Gleich zu Beginn waren es die beiden Zwillinge Maurice und Matteo Sommer, die für ihre mutigen Darbietungen ohrenbetäubenden Applaus bekamen. Am Schluss reichte es jedoch noch nicht ganz zu einer Platzierung. "Dranbleiben", riet Reininger den Eltern zu ihren beiden Klepperlekünstlern.

Alles war zu hören und zu sehen: Ein- und beidhändiges Hantieren mit den beiden Holzplättchen, Beherrschung der drei Grundschläge wie Einzelschlag, Zungenschlag und Wirbel. Einen flüssigen Rhythmus beherrschten allesamt. Manche sangen dazu ein Fasentlied oder sagten ein lustiges Gedicht auf. Und immer sah man den Kindern die Freude an, wenn das Zunfthaus unter dem Riesenapplaus der Zuhörer für ihren Vortrag erbebte.

"S’wird Fasent g’macht – des Geld, des wird jetzt durchgebracht", sang ein Junge. Auf die Frage, von wem er den Text kennt, lautete die Antwort: "Vom Papa", ja und der wird’s wohl wissen. Zum Ende hin, als alle Zettelkinder aufgerufen worden waren, wurden manche im Publikum doch noch mutig und meldeten sich nach.

Das Ganze war für alle Beteiligten und alle anwesenden Narren eine Mordsgaudi, die zur echten Haslacher Fasent dazu gehört. Dabei war auch die lustige Gruppe von 15 Frauen, die im Vorfeld die Erwachsenenkurse besuchten und am Schmutzigen ihren ersten, viel umjubelten Auftritt hatte.

Erstmals in der 26-jährigen Geschichte des Klepperleswettbewerbs gab es mit Rebecca Müller und Daniela Schätzle, beide aus Schnellingen, bei Punktgleichheit zwei Königinnen. Hinzu kommen die vier Prinzessinnen Marlene Moser, Celine Giesler, Antonia Obert und Lia Wölfle. Die Jungs gingen leer aus. Die Gewinnerinnen bekamen eine wohlgefüllte Tüte mit "Gluschdsach". Sie werden auf dem närrischen Wochenmarkt am Samstag vom Stadtoberhaupt gekrönt und dürfen am Sonntag beim großen Umzug auf dem Wagen der Klepperlegarde mitziehen. Die Jury aus Mitgliedern der Klepperlegarde machte es sich nicht leicht, bei der Feststellung der Gewinner rauchten die Köpfe. Derweil zog der Narrensamen hinter den Gassenfezern in einem Umzug durchs Städtle.