Die Hebamme hat das Närrlein im Rohrbrunnen gefunden – die Fasent kann losgehen. Foto: Narrenzunft Foto: Schwarzwälder Bote

Brauchtum: Fasent-Eröffnung im Haslach am 9. Februar / Narrotaufe geht der großen Party voraus

Der Startschuss für die Haslacher Fasent fällt am kommenden Samstag, 9. Februar. Dann steht die Narrotaufe am Rohrbrunnen auf dem Marktplatz an.

Haslach (red/rha). Dort wird das Närrlein das Licht der Welt erblicken. "Neben dem Brunnen steht die in mittelalterliche Kostüme gekleidete Närrische Taufgesellschaft im Rampenlicht, besonders Narrenmutter und Narrenvater. Hinzu gesellen sich Hebamme und Nachtwächter, neben den Eltern die zentralen Figuren dieser Szene zum Fastnachtsauftakt, gefolgt von Gettle und Getti, den beiden Onkels und Tanten, sowie dem Kuchenmaidli", heißt es in einer Mitteilung.

Bevor der Marktbrunnen ins Scheinwerferlicht getaucht wird, versammelt sich das närrische Volk um 19.30 Uhr vor dem Gasthaus Kanone. Auf der dortigen Freitreppe wagt der Schultheiß zu Hasle "Jörg Gebele von Waldstein", eine in der Geschichte der Stadt belegte Persönlichkeit im Dienste der Fürstenberger, das Verbot der Fasent zu verkünden, wie es im 17. Jahrhundert geschehen war.

Hebamme sorgt für glückliche Geburt des Närrleins

Natürlich lässt sich das närrische Volk, allen voran die Hemdklunker und die Klepperlekinder, die Fasent nicht verbieten und zieht mit der Taufgesellschaft durch die Hauptstraße zum Rohrbrunnen. Nun ist die Hebamme gefordert. Mit einer großen hölzernen Zange greift sie in das eisige Wasser des Brunnens und sucht nach dem Närrlein, welches schließlich glücklich aus dem Brunnen gefischt, von der Gettle in Obhut genommen und in ein "Stickkissen" gelegt wird. Danach zögern auch die Musikanten (Haslachs Gassenfezer) nicht mehr. Es wird der Haslacher Fasentmarsch intoniert und schon springen die Haslacher Hästräger, Hemdglunker und Klepperlekinder um den Brunnen, feiern mit "Narri-Narro" die glückliche Geburt des Narren.

Im Anschluss an diese Zeremonie wird nach alter Sitte mit einem langen Seil die "Taufe angehoben". Erst nachdem klingende Münzen auf die Schulkinder herabregnen, darf die ganze Taufgesellschaft zur Feier der Fasenteröffnung in die Stadthalle einziehen.

Kurzweiliges Programm unter dem diesjährigen Motto "Puppenkiste"

Zum diesjährigen Fasent-Motto "Haslacher Puppenkiste" werden sich die Haslacher Narren einiges einfallen lassen, um ein kurzweiliges Programm auf die Bühne zu zaubern. Verschiedene Punkte der jungen und älteren Zunftmitglieder werden den Abend zu einem unvergesslichen Erlebnis machen.

Im Anschluss möchte die Narrenzunft das im vergangenen Jahr überarbeitete und bei den Besuchern sehr gut angekommene Konzept weiterführen und wieder die legendäre Haslacher Straßenfasent in die Stadthalle holen. Eigens hierfür wird in der Halle ein "Marktplatz" entstehen, um eine Atmosphäre wie auf dem närrischen Wochenmarkt zu schaffen. Natürlich darf hierbei auch die musikalische Unterhaltung durch den allseits bekannten DJ Franz nicht fehlen, der dem närrischen Volk ordentlich einheizen wird.

Wie die Haslacher Fasent steht die Eröffnung unter dem Motto "Haslacher Puppenkiste". Karten gibt es am Samstag, 9. Februar, an der Abendkasse für fünf Euro. Saalöffnung ist um 19 Uhr. Hästräger haben freien Eintritt.