Planer Arnold Schmid (von links) erklärt der Landtagsabgeordneten Sandra Boser die Pläne zur Erweiterung und Umgestaltung des Betriebes. Stefanie und Albert Göppert schaffen damit die Voraussetzungen für die künftige Entwicklung. Foto: Störr Foto: Schwarzwälder Bote

Wirtschaft: MdL Sandra Boser lobt bei ihrem Besuch vor Ort die Erweiterungspläne des Gartencenters Göppert

Die geplante Erweiterung des Haslacher Gartencenter Göppert hat sich Landtagsabgeordnete Sandra Boser (Die Grünen) vor Ort erklären lassen. Die Abgeordnete nannte es "ein super Konzept, das gut funktionieren kann."

Haslach. Gärtnermeister Albert Göppert stellte beim anfänglichen Rundgang durch den Betrieb die Grundidee des Erweiterungsbaus vor. Es gehe darum, die Arbeitsabläufe und Aufenthaltsbedingungen des organisch gewachsenen Betriebes für die Zukunft zu verbessern. Als einziger produzierender Gärtnerbetrieb des Kinzigtals, in dem aktuell drei Gärtner und zwei Floristen ausgebildet werden, sehe man das Gärtnereisterben der vergangenen zehn Jahren als äußert kritisch.

Mittlerweile werde verkaufsfähige Ware für Discounter und Baumärkte aus der Region des Niederrheins oder aus den Niederlanden angekarrt, was einen enormen Lastkraftwagen-Verkehr nach sich ziehe. Gerade deshalb habe die Eigenproduktion im Hause Göppert einen sehr hohen Stellenwert und es würden in großem Umfang Nützlinge statt chemischer Pflanzenschutzmittel eingesetzt. Durch sogenannte Mobil-Container werde die Produktion vereinfacht, optimiert und die Qualität der Pflanzen weiter erhöht.

"Wir sind Gärtner und wollen es auch bleiben", begründete Albert Göppert die Investition in die Zukunft. Planer Arnold Schmid erklärte Boser anschließend die zugrunde liegende Planung. Nach der Schließung des damaligen Gasthauses Kreuz seien im Ortschaftsrat Überlegungen in Richtung fehlender Gastronomie angestellt worden. 2012 sei eine Konzeptstudie erstellt worden, über deren Ergebnisse Planer Schmid samt Ortsvorsteher mit Albert und Stefanie Göppert ins Gespräch gekommen wären. "Wir waren uns einig: Wenn etwas Neues entsteht, sollte es dort sein, wo schon Frequenz vorhanden ist", erklärte Schmid.

Albert Göppert nahm das Gespräch und die gemeinsamen Überlegungen zur integrierten Gastronomie zum Anlass, seinen Betrieb zu analysieren und konzeptionell zu überarbeiten. Mit den "Kinzigtal Food Wheels" seien moderne Gastronomen als Pächter gefunden worden, die ein familienfreundliches Angebot anbieten werden. Außerdem werden lokale Produkte zum Kauf angeboten. "Aber es wird keine Konkurrenz zur bestehenden Gastronomie, sondern eine Ergänzung des Angebots", betonte Schmid.

Mittelfristig müsse seiner Meinung nach auch die E-Mobilität ins Auge gefasst werden. Der Gartencenter-Standort in Nähe der Bundesstraße und am Radweg liegend würde sich sehr gut eignen. Boser sagte ihre Unterstützung in Sachen ELR-Förderung zu, verwies aber auf die Problematik der Programm-Überzeichnung. "Aber von der Idee her ist es etwas, das gut funktionieren kann. Die Menschen haben zunehmend den Bedarf an Regionalität."

Derzeit laufen die Anhörungen von mehr als 30 Trägern öffentlicher Belange zur Änderung des Flächennutzungsplans. Am 14. Mai soll mit dem Rückbau der ersten Gewächshäuser begonnen werden, die anschließend recycelt und in Polen wieder aufgebaut werden. "Am 3. Oktober haben wir immer den Tag der offenen Tür. Bis dahin soll im Betrieb wieder alles richtig funktionieren", blickt Stefanie Göppert voraus. Die Gastronomie werde aber frühestens im Advent oder erst zu Beginn 2019 in Betrieb gehen.