Abschied: Karla Mahne bei Festakt für ihr Engagement gewürdigt / Politikerin trägt sich ins Goldene Buch ein

Heimat ist dort, wo die Seele sich öffnet. Danke Haslach, geliebte Heimat, für diese große Ehre": Mit diesen Worten hat Karla Mahne sich Mitte des Jahres in das Goldene Buch der Stadt eingetragen. Diese Ehre wurde ihr anlässlich eines Empfangs zuteil, den die Stadt anlässlich ihres Abschieds ausrichtete. Denn Karla Mahne, 29 Jahre lang im Stadtrat aktiv und lange beispiellos engagierte Bürgermeisterstellvertreterin, zog sich 2018 aus gesundheitlichen Gründen aus diesen Ämtern zurück.

Der amtierende Bürgermeister Philipp Saar sagte, Mahne sei im Oktober 1989 "fulminant" zum ersten Mal in das Haslacher Gremium gewählt. Er erinnerte an die Biografie der gebürtigen Berlinerin, die in Haslach gemeinsam mit ihrem Ehemann Klaus nicht nur sesshaft wurde, sondern ihre Heimat fand. Mit dem Eintritt in den Stadtrat sei ein ehrenamtliches Engagement gefolgt, "das seinesgleichen sucht": "Alle bedeutenden und stadtbildprägenden Entscheidungen der vergangenen 29 Jahre hast du begleitet und mitentschieden."

Das überdurchschnittliche Engagement der "Stadträtin der Herzen" würdigte Saar als vorbildhaft. "Ich bin zutiefst beeindruckt von deiner Lebensleistung." Als Ratgeberin habe Mahne einen Anteil daran gehabt, dass Saar überhaupt für das Amt in der Hansjakobstadt kandidierte.

Kultusminister a.D. Helmut Rau (CDU), dessen Zweitkandidatin Karla Mahne lange Zeit war, würdigte sie vor allem als persönliche Freundin. "Eine der außergewöhnlichsten Kommunalpolitikerinnen verlässt die Bühne", sagte er.

Haslachs Ehrenbürger Heinz Winkler dankte Mahne für die lange gemeinsame Zeit mit einer bewegenden Laudatio. "Als Bürgermeisterstellvertreterin konnte ich mir keine loyalere wünschen als dich", blickte er zurück und schloss: "Deine Zeit im Stadtrat war gut für Haslach, für die Bürger und für mich."

Sie sei überwältigt, sagte Mahne selbst: Von den Gästen, von den Lobreden, vom Eintrag ins Goldene Buch – "Ich hab’ es doch so gern gemacht", meinte sie voller Dankbarkeit. Für eine große Rede seien die Emotionen zu groß. Die Kommunalpolitik sei für sie noch immer die Keimzelle und Krone des politischen Geschehens, weshalb sie sich gerne für die Stadt eingesetzt habe. "Ich habe meine Entscheidung von vor 29 Jahren nie bereut", sagte Mahne. "Oft wurde ich gefragt, warum ich mir das antue. Aber ich habe es mir nicht ›angetan‹. Das politische Ehrenamt ist ein Privileg."                  Lisa Kleinberger

  Gäste: Besonders freuten sich Karla Mahne und Kultusminister a.D. Helmut Rau über die Anwesenheit von Bernhard Krämer. Wie Mahne im Rückblick erläuterte, war er es, der ihr kommunalpolitisch viele Türen öffnete. Unter den Gästen im Haus der Musik waren auch die Bundestagsabgeordneten Peter Weiß (CDU), Johannes Fechner (SPD) sowie Staatssekretär Volker Schebesta (CDU) und die Landtagsabgeordnete Marion Gentges (CDU).

  Rahmen: Die musikalische Eröffnung und den Schlusspunkt setzte die Haslacher Stadtkapelle unter Leitung von Georg Schnurr. Zwischen den Reden spielte Alexander Geladze virtuos mehrere Klavierstücke.

 Geschenke: Die Redner hatten für Mahne einige Geschenke im Gepäck. Mit diesen und ihren besten Wünschen verbanden sie immer den Wunsch, dass Karla Mahne ihnen verbunden bleiben solle. Wie Rau ausdrückte: "Es gibt in der Politik eben doch echte Freundschaften." Auch nach ihrem Ausscheiden aus dem Rat wird die kommunale Familie weiter für Mahne da sein.