Die freiwilligen Feuerwehrmänner der Region investieren immer wieder viel Zeit und Mühe, um für den Ernstfall vorbereitet zu sein, so wie hier kürzlich bei einer Übung in Mühlenbach. Foto: Störr Foto: Schwarzwälder Bote

Serie: Trotz einiger Regenfälle herrscht große Trockenheit / Löschteiche entscheidend bei Brandbekämpfung

Die trotz einiger Regenfälle vorherrschende Dürre und Hitze sind Grund für eine hohe Waldbrandgefahr im Kinzigtal. Der Schwarzwälder Bote hat mit einigen Feuerwehrkommandanten gesprochen.

Mittleres Kinzigtal. Auf die Waldbrände in Brandenburg und Skandinavien angesprochen ist die einhellige Meinung der Feuerwehrleute: "Das könnte hier auch passieren". Besonders in Wäldern mit vorwiegend Nadelhölzern könne sich ein Feuer durch Harz und eine dicke Schicht von Tannennadeln am Boden schnell ausbreiten.

Auch bei den Vorsichtsmaßnahmen die jeder, der im Wald unterwegs ist, beherzigen sollte, sind sich die Kommandanten einig: Es sollte auf keinen Fall gegrillt oder ein Feuer gemacht werden. Dass es unverantwortlich ist, brennende Zigarettenkippen im Wald wegzuwerfen, sollte selbstverständlich sein. Herumliegende Flaschen oder auch Scherben können durch den Brennglaseffekt einen Brand auslösen. Sogar ein heißer Auspuff kann beim Parken auf einer ausgetrockneten Wiese zu einem Feuer führen, so Uwe Bähr, Kommandant der Hornberger Feuerwehrabteilung Reichenbach.

Und so sehr Regen nötig ist, ein Gewitter, dass ihn bringt, kann durch einen Blitzschlag verheerende Folgen haben. "Zum Glück ist noch nichts passiert", so Christian Keller, stellvertretender Kommandant der Feuerwehr Wolfach und Leiter der Führungsgruppe der Feuerwehren im Kinzigtal.

Laut Keller sind die Feuerwehren vernetzt, sie arbeiten zusammen. Über eine Leitstelle im Landratsamt wird die Zusammenarbeit koordiniert. Bei einem Feuer, vor allem in höheren Lagen, wird ein Pendelverkehr eingesetzt, um Wasser zum Brand zu schaffen. Dabei kommen nicht nur Tanklöschfahrzeuge der Feuerwehr zum Einsatz. "Wir sind im Ernstfall auf die Landwirte mit ihren Pumpfässern angewiesen, die bekommen das Wasser mit ihren Bulldogs relativ schnell her", so Sebastian Holloway, Kommandant der Feuerwehr Hausach. Die Wege für den Transport können lang sein und die Kinzig habe zur Zeit einen geringen Wasserstand.

Im Notfall werden Löschhubschrauber bei der Bundeswehr angefordert, so Holloway. Bis sie vor Ort sind, dauert es eine gewisse Zeit. Und die ist im Falle eines Brands kostbar.

Feuer entwickelt sehr schnell eine eigene Thermik

Das Feuer entwickelt eine Thermik und durch den Wind breitet sich ein Brand rasend schnell aus, so Keller.

Um so wichtiger sind private Löschteiche. Markus Schwarze, Kommandant der Feuerwehr Fischerbach, sieht die Gemeinde in dieser Hinsicht gut aufgestellt. Der Besitzer eines Weihers habe kürzlich sogar eine 400 Meter lange Leitung vom Teich ins Tal gelegt, seine Nachbarn hätten diese noch verlängert. Der Weiher habe normalerweise 500 bis 600, jetzt jedoch nur 300 Kubikmeter Wasser. "Im vergangenen Jahr haben wir bei einem Brand großes Glück gehabt, er war nur 200 Meter vom Waldsee entfernt", erzählt Schwarze.

Auch extra angelegte Weiher haben weniger Wasser

Wie sinnvoll Brandweiher sind, macht dieses Ereignis aus dem vergangenen Jahr deutlich.

Für die Menschen die außerhalb geschlossener Ortschaften wohnen, liegt es also, abgesehen von bestehenden Vorschriften, auch im eigenen Interesse Brandweiher anzulegen und zu pflegen. "Die Löschteiche werden regelmäßig begutachtet", berichtet Schwarze.

Auch Bähr betont die Bedeutung der Weiher. Wasser zu bekommen sei bei Flächenbränden immer das größte Problem. Hornberg unterstützt die Pflege der Teiche. Was ist zu tun, wenn doch ein Feuer ausbricht? Die Stadt Wolfach hat kürzlich eine Information herausgegeben, in der es heißt: "Sollte ein Brand ausbrechen, ist die rasche Meldung an die Feuerwehr entscheidend." Folgende Informationen sind dabei wichtig: Wo brennt es? Was brennt? Wer oder was ist betroffen? Von welchem Ort, wird der Brand gemeldet? Der Anrufer sollte seine Nummer für Rückrufe angeben und wenn möglichst auf Rettungskräfte warten, damit diese schnell zum Brandort finden.