Die Interessengemeinschaft (IG) für die beste Umfahrung von Haslach hat am Ufer der Kinzig ein Transparent aufgestellt um auf ihre Ziele aufmerksam zu machen. Foto: Kornfeld

Interessengemeinschaft stellt Transparent auf. FFH-Gutachten liegt inzwischen vor.

Haslach - Ein Transparent am Ufer der Kinzig zieht seit vergangenem Samstag auf Höhe der ehemaligen Firma Bebusch die Blicke auf sich. Aufgestellt hat es die Interessengemeinschaft (IG) für die beste Umfahrung von Haslach.

"Für Außenstehende hat sich in Bezug auf die B 33-Umfahrung von Haslach seit zwei Jahren so gut wie nichts getan. Darum wollten wir jetzt zum Jahresbeginn die Aufmerksamkeit auf das Thema lenken", so begründet Wolfgang Schmid von der IG die Installation des Transparents. Nach wie vor ist die IG für die Tunnellösung und lehnt eine oberirdische Lösung ab.

Aufbau zeigt, wie Landschaft sich durch Umfahrung verändert

Der Aufbau im Kinzigvorland soll zeigen, was ein oberirdischer Bau der B 33-Umfahrung nach aktuellen Plänen (unter anderem die zweistreifige Fahrbahn mit 11,50 Meter Breite auf der derzeitigen Dammhöhe) für die Landschaft bedeutet.

Für den Abschnitt der B 33 von Steinach bis Haslach läuft laut Regierungspräsidium (RP) Freiburg derzeit das Planfeststellungsverfahren.

Dem RP ist ein sorgfältiger und verantwortungsvoller Umgang mit den Stellungnahmen und Einwendungen nach eigenen Angaben wichtig. Deren Bearbeitung stellt sich deutlich umfangreicher und zeitintensiver dar, als zunächst abgeschätzt, denn neben den Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange wurden 47 Einwendungen von Privatpersonen erhoben. "Die zentralen Punkte sind die Forderung nach aktiven Lärmschutzmaßnahmen sowie die Eingriffe in die Land- und Forstwirtschaft während der Bauzeit", informiert Pressesprecher Markus Adler. Daher wird der Erörterungstermin nicht wie zunächst anvisiert im ersten Quartal, sondern voraussichtlich erst später im Lauf des Jahres 2019 stattfinden. Sobald sich dies zeitlich näher eingrenzen lässt, will das RP den Termin und die nächsten Verfahrensschritte mitteilen.

Das sogenannte "FFH-Gutachten" (FFH steht für Fauna-Flora-Habitatrichtlinie) liegt laut Adler mittlerweile vor. Dabei handelt es sich um einen Teil eines umfangreichen Konzepts, das die FFH-Verträglichkeitsstudie, eine artenschutzrechtliche Bewertung und einen landschaftspflegerischen Begleitplan umfasst.

Unterführung im Osten ist laut Untersuchung machbar

Ergebnisse der Erhebungen, die die Tierwelt oder ihre Erforschung betreffen, werden zur Zeit in die Abschlussberichte eingearbeitet. Parallel werden die erforderlichen Ausgleichsmaßnahmen geplant. "Die Untersuchung, die sich insbesondere mit einer artengeschützten Graureiherkolonie beschäftigt, kommt zu dem Ergebnis, dass es aus artenschutzrechtlicher Sicht vertretbar ist, am östlichen Ende der geplanten Ortsumfahrung Haslach eine Unterführung vorzusehen", teilt Adler mit. Die Untersuchung wurde planmäßig im Dezember 2018 abgeschlossen und inzwischen dem Ministerium für Verkehr vorgelegt.

Die Entscheidung darüber, wie die Planung der Ortsumfahrung umgesetzt werden soll, also ob am östlichen Ende eine Trog- oder Brückenlösung kommen soll, liegt beim Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI).

Noch im Dezember 2018 wurde nach einer intensiven Abstimmung die Endfassung des Vorlageberichts an das Verkehrsministerium Baden-Württemberg (VM) versandt. Das RP geht derzeit davon aus, dass das VM den Bericht noch im Januar 2019 an das BMVI weiterleiten wird.

Näheres über die Interessengemeinschaft (IG) für die beste Umfahrung von Haslach gibt es auch im Internet. Die Adresse lautet www.igb33-haslach.de.