Arnold Schmid und seine Mitarbeiterin und Tochter Isabel im künftigen, geräumig angelegten, Frühstücksraum des Stadthotels Foto: Schrempp Foto: Schwarzwälder Bote

"Was macht eigentlich ...": Hansjakobhotel nimmt Gestalt an / Baufirmen überwiegend aus der Region

Eifrig wird an der Baustelle am Rande der Haslacher Altstadt gewerkelt. Wo einst der Bayrische Hof verfiel, entsteht ein neues Hotel. Zu übersehen ist das kaum – aber wie sieht es drinnen aus? Der Schwabo hat sich umgesehen.

Haslach. Liegen die Arbeiten im Zeitplan? "Das kommt ganz drauf an, wann wir eröffnen wollen", sagt Arnold Schmid und lacht. Das Ziel sei, Ende des Jahres möglichst weit mit dem Bau zu sein, erklärt er, während er im künftigen Frühstücksraum steht.

90 Prozent der Gewerke seien vergeben. Nachdem der Bayrische Hof abgerissen worden ist, begann der Aufbau des neuen "Stadthotels Hansjakob" im vergangenen Juli. Inzwischen steht der Rohbau, jedes Geschoss zeichnet sich durch besondere Eigenarten aus.

Und durch Regionalität – das sei ihm und den Investoren, die hinter dem Projekt stehen, wichtig, sagt Schmid. So stammen die Baufirmen – bis auf wenige Ausnahmen – aus der Region zwischen Steinach und Hausach. Die Wege sind kurz, man kennt sich bereits von anderen Projekten.

Auch wenn der Frühstücksbereich einladend wirkt: Mehr Gastronomiebetrieb ist nicht vorgesehen, informiert Schmid beim Baustellenbesuch in der vergangenen Woche. "Wir wollen keine Konkurrenz zu den bestehenden Betrieben schaffen", sagt er und verbindet mit dieser Aussage die Hoffnung, dass die Haslacher Gastronomie "nicht noch mehr schwächelt": Das Konzept funktioniere nur, wenn das Drumherum in der Altstadt weiter stimme.

Während er weiter durchs Haus führt, wird deutlich, mit welchem Auge fürs Detail das Hotel geplant ist. So wird es einen Lastenaufzug geben, mit dem Gäste ihre Fahr- oder Motorräder in den Keller bringen und dort sicher abstellen können. Im Untergeschoss gibt es zudem eine optionale Fläche für einen möglichen Wellnessbereich.

Der gesamte Bau, der 31 Zimmer mitbis zu 70 Betten umfasst, entsteht in Mischbauweise. Je höher es hinauf geht, desto dominanter wird Holz als Baumaterial – und es soll im Endausbau sichtbar bleiben, verrät Schmid.

Auch das Angebot der Zimmer soll breit gefächert sein: Hauptsächlich Doppelzimmer, mal mit Balkon, teilweise über einen zusätzlichen Flur zu größeren Suiten zu verbinden. Das Erdgeschoss ist zudem rollstuhlgerecht. Überall wurde auf den Verbau hochwertiger Badezimmer geachtet.

"Wir möchten verschiedene Varianten anbieten können", fasst Schmid zusammen. So wird auch die Gestaltung der Gästezimmer unterschiedlich erfolgen, aber mit einem roten Faden: Das Thema "Heimat" soll – abseits von Bollenhut und Kuckucksuhr – die Hauptrolle spielen. "Das Hotel wird einen Wohlfühlcharakter mit Wiedererkennungswert haben", ist sich Schmid sicher.

Keinesfalls werde es eine Gestaltung von der Stange wie bei größeren Hotelketten geben. "Was bringt uns im Frühstücksraum die Skyline von New York? Unsere Gäste sollen verstehen, wo sie sind."

Bauen in der Altstadt sei nicht einfach, gibt Schmid zu. Zwar hat sich seit dem Gasleck (siehe Info) kein größerer Zwischenfall mehr ereignet, aber schon allein die beengten Platzverhältnisse stellen Planer und Baufirmen vor Herausforderungen.

Wohlfühlcharakter und Wiedererkennungswert

"Der Bürgermeister und die Verwaltung unterstützen das Projekt deutlich. Es ist schwierig, aber zum Glück haben wir diese Unterstützung", ist Schmid daher froh über die Schützenhilfe seitens der Stadt.

Abgesehen von der Straßensperrung freuten die Haslacher sich auch sehr auf das Projekt, meint Schmid, und: "Das Hotel wird einen Mehrwert für Haslach insgesamt bringen."

Persönlich habe es ihm großen Spaß gemacht, das Projekt zu planen, sagt Schmid. "Ich mag Projekte, die nicht von der Stange sind." Dass der Investor ein Augenmerk auf Regionalität und Nachhaltigkeit setzt – für Heizung und Kühltechnik werden wenig fossile Brennstoffe zum Einsatz kommen – kommt Schmid ebenfalls entgegen.

Im Sommer 2017 stellten die Stadt Haslach und die Investoren, die Fischerbacher Fabrikantenfamilie Ullmann, das Projekt vor. An Stelle des Bayrischen Hofs, der schon länger leer stand, sollte ein modernes Hotel entstehen. Der Abriss verlief jedoch nicht ganz unproblematisch. Vor fast genau einem Jahr beschädigte ein Bagger eine Gas-Ringleitung, was die Evakuierung der Haslacher Innenstadt und Absage der für den Abend geplanten "Shopping Night" zur Folge hatte.