Die Vorstellungen für die künftige Nutzung des Bayrischen Hofs sind laut Projektleiter Arnold­ Schmid vom Haslacher ­Planungsbüro "Innovativ-Schmid"­ noch nicht spruchreif.                                      Fotos: Reutter Foto: Schwarzwälder-Bote

Sogar der Bayrische Hof hat einen neuen Besitzer gefunden / Geschäftsräume am Pfarrplatz sind vergeben

Von Lars Reutter und Katharina Bächle

Haslach. Geschäfte schließen, andere ziehen um und neue Läden öffnen. Das Bild einer Kleinstadt wie Haslach verändert sich stetig. Aktuell gibt es nach einer kleinen Durststrecke kaum noch Leerstände in Haslach. Selbst der Bayrische Hof hat einen Abnehmer gefunden.

"Obwohl es manchmal Jahre dauert, bis ein Nachmieter gefunden ist, stehen in Haslach relativ wenige Gebäude längere Zeit leer", wiederholt Martin Schwendemann, Geschäftsführer des Handels- und Gewerbevereins Haslach (HGH) immer wieder gebetsmühlenartig, wenn man ihn nach Leerständen befragt. Damit hat er auch Recht behalten. Denn die Leerstände in der Hansjakobstadt nehmen immer mehr ab.

Als erstes war klar, dass in das ehemalige Fachgeschäft für Aquaristik H2Zoo, das im Mai des vergangenen Jahre geschlossen hat, die Metzgerei Rose einziehen wird, die damit ihren Standort innerhalb von Haslach verlagert. Der genaue Termin steht noch nicht fest, aber die Umbauarbeiten hierfür sind schon seit Wochen am Laufen.

Weiter sind schon Herbert Fix und Wolfgang Klausmann, die im Juni ebenfalls am Pfarrplatz ihr erstes Geschäft für Sammler und Liebhaber antiker Sachen eröffnet haben. Im "Antik-Sammelsurium" gibt es unter anderem Mineralien, aber auch alte Postkarten, alte Werbeschilder, Schallplatten, Bücher und Bilder oder Radios aus Großmutters Zeiten zu kaufen. Angesammelt haben Fix und Klausmann allerdings noch viel mehr Raritäten, doch der Platz reicht nicht für alle ihre "Schätze". Geöffnet haben sie samstags von 10 bis 14 Uhr und an den übrigen Werktagen von 15 bis 18 Uhr.

Ab heute ist nun auch ein weiterer Leerstand passé. Denn in einem Teil der einstigen "Keilbach-Kleinpreis"-Filiale hat der "Kleine Holzwurm" von Walter Beil eröffnet. Vertrieben werden restaurierte Möbel von der Biedermeierzeit bis zum Jugendstil. Schon seit rund 20 Jahren ist der Wirt des Hausacher Lokals "Altes Stadttor" zusammen mit einem Freund nebenbei als Restaurator tätig.

Ausgestellt hat Beil die hergerichteten Möbel bislang zeitweise in ehemaligen Räumen des "Modestübles Eble" in Hausach und im ehemaligen "Café Vetter". Weil bei Walter Beil auch weiterhin Gäste im "Alten Stadttor" bewirtet werden, ist das Geschäft lediglich freitags von 10 bis 18 und samstags von 10 bis 14 Uhr geöffnet.

Der wohl schmerzlichste Leerstand in der Hansjakob-stadt neigt sich auch dem Ende zu: Denn der Bayrische Hof, der seit Jahren ein Ladenhüter war, hat nun auch endlich einen Abnehmer gefunden.

Konkrete Vorstellungen für die Nutzung des rund 540 Quadratmeter großen Areals zwischen Haupt- und Neuer Eisenbahnstraße gibt’s zwar schon, doch Projektleiter Arnold Schmid vom Haslacher Planungsbüro "Innovativ-Schmid" will sie noch nicht vorschnell verraten. Als erstes stehe eine Bestandsaufnahme an, da keine Pläne für das Areals vorhanden seien. Bei den Planungen werde man sich mit der Stadt und den Denkmalschutzamt abstimmen. Für die Umsetzung des Vorhabens sind dann wohl nochmals Investitionen in siebenstelliger Höhe nötig.

"Das ist eine Visitenkarte am Eingang der Stadt", freut sich Martin Schwendemann natürlich über die Entwicklung bezüglich des Bayrischen Hofs. "Da ist gerade richtig Fahrt drin, sagt der HGH-Geschäftsführer zur Abnahme der Leerstände. Er sieht Haslach ohnehin im Vergleich mit den umliegenden Gemeinden in der "Leerstandskönigsklasse". Denn die Hansjakobstadt liege in Sachen leer stehende Geschäfte sogar unter dem Landesdurchschnitt, der zwischen fünf und acht Prozent liege.

Ein schmerzlicher Leerstand, den es noch zu schließen gilt, sind nun vor allem am Marktplatz im ehemaligen "Tilly und Talla", der im April des vergangenen Jahres geschlossen hatte. Erst am Donnerstag hat Fernseh Breig den Laden dicht gemacht, der seit 1978 in der Hauptstraße 44 bestand. Der Kundendienst wird aber fortgesetzt, informiert Timo Breig. Auch könne man noch Großgeräte bestellen: "Für den Kunden ändert sich nur, dass es den Laden nicht mehr gibt."

Lang wird dieser Leerstand wohl auch nicht andauern, denn Interessenten für die Räumlichkeiten gibt es laut Timo Breig schon.