Zweigstellen-Leiterin Lucia Krämer-Stöhr und Adriane Hils freuen sich auf Anmeldungen für die musikalische Früherziehung. Die neuen Kurse starten im Mai. Foto: Störr Foto: Schwarzwälder Bote

Corona: Auch Musikschule bietet Heimunterricht an / Früherziehungskurse starten später

Die aktuelle Schulschließung aufgrund des erneutenLockdowns betrifft auch die Musikschule Offenburg-Ortenau. Im Gespräch mit Haslachs Zweigstellen-Leiterin Lucia Krämer-Stöhr werden die Herausforderungen für die Musikschule deutlich.

Haslach. "Der große Vorteil ist, dass alle aus dem Frühjahr schon Routine mit dem Online-Unterricht haben", erklärt Lucia Krämer-Stöhr im Hinblick auf die Fortführung der musikalischen Ausbildung. Für die Lehrer wäre es zwar ein völlig anderes Unterrichten, aber die Musikschüler seien sehr verständig und auch geduldig.

"Es wird von allen eine große Flexibilität gefordert", weiß die Zweigstellen-Leiterin. Die Musikschule nutzt seit dem Frühjahr verschiedene Online-Plattformen für den Unterricht. Viele der Lehrer und Familien hätten seit dem Frühjahr technisch aufgerüstet. Allerdings müsse die Datenübertragung stabil gewährleistet sein und außerdem funktioniere diese Form des Unterrichts in erster Linie im Einzelunterricht.

Präsenz-Unterricht ist auf keinen Fall ersetzbar

Bei den Angeboten von den Babys bis zu den Vorschulkindern sei ein Online-Unterricht kaum möglich, auch bei musikalischen Anfängern käme man an die Grenzen. "Doch mit Unterstützung von zuhause und wenn die technischen Voraussetzungen stimmen, geht vieles", weiß Krämer-Stöhr aus Erfahrung. "Es ist auf jeden Fall mehr möglich, als wir zu Beginn gedacht hatten." Dennoch sei der Präsenz-Unterricht nicht zu ersetzen, an musikalischen Feinheiten könne im persönlichen Miteinander sehr viel besser gearbeitet werden.

Einzig der Großgruppen-Unterricht sei aufgrund der Versatz-Zeiten in der Datenübertragung schlichtweg nicht online möglich.

Seit dem ersten Lockdown im Land werden die Bläserklassen des Bildungszentrums in der Musikschule unterrichtet, doch aufgrund der Schulschließung könnten derzeit keine der weiteren üblichen Kooperationen mit Schulen und Kindergärten fortgeführt werden, bedauert Lucia Krämer-Stöhr. Da müssten die jeweils gültigen Verordnungen abgewartet werden, was erlaubt sei – und was eben nicht. Schade sei es im Bereich der musikalischen Früherziehung, die anstatt dem üblichen Beginn im Mai erst im Juli loslegen konnte und jetzt schon wieder eine Zwangspause einlegen müsse. Sobald es die Bestimmungen zulassen, werden diese Kurse selbstverständlich fortgesetzt.

"Im Mai werden dann die neuen Kurse starten", blickt die Zweigstellen-Leiterin voraus und verweist auf den Start der neuen Anmeldungen am Montag, 25. Januar. Familien, deren Kinder bereits einen Kurs besuchen, seien vorab informiert worden.

Für alle weiteren Interessierten finden sich alle Informationen um die musikalische Früherziehung auf der Internetseite der Musikschule unter www.musikschule-offenburg.de.

Eine große Herausforderung sieht Lucia Krämer-Stöhr aufgrund der ausgefallenen Präsentationsmöglichkeiten beim Info-Tag im Frühjahr, bei Vorspielnachmittagen und Konzerten. Zwar seien einige Schnupper-Stunden angeboten worden, aber das habe die übliche Zahl der Neuanmeldungen nicht aufgefangen. "Es fehlt die Werbung für die Musikschule", bedauert sie.

Der Semester-Wechsel zum vergangenen Mai habe im ersten Lockdown des Landes stattgefunden, der Semester-Wechsel im Herbst sei bereits von steigenden Infektionszahlen geprägt gewesen.

Es gebe auf der einen Seite zwar keine große Abmelde-Welle, aber auf der anderen Seite würden die Anmeldungen fehlen. Ein Dilemma, das die Musikschule auch finanziell trifft.

"Abmelde-Welle" bleibt aus

Mit dem kommenden Sommer und einer steigenden Impfrate hofft man seitens der Musikschule auf eine deutliche Verbesserung der Anmelde-Situation, auch wenn Lucia Krämer-Stöhr weiß, dass viele familiäre Faktoren in die musikalische Ausbildung der Kinder einfließen. "Es geht uns wie allen: Wir versuchen, das Beste aus der Situation zu machen", sagt sie.

Die musikalische Früherziehung: Ab dem 25. Januar ist die neue Anmeldung zur musikalischen Früherziehung möglich. Adriane Hils freut sich auf viele neue Kinder, die sich entweder mit ihren Eltern für die Musik-Babys (elf bis 22 Monate), die Musik-Minis (ab 23 Monaten) oder die Musik-Maxis (ab drei Jahren) anmelden. In der musikalischen Früherziehung gibt es einen zweijährigen Kurs für Kinder ab etwa vier Jahren und einen einjährigen Kurs für Kinder ab fünf Jahren.