Beate Axmann stellt derzeit im deutsch-amerikanischen Kulturzentrum "DankHaus" in Chicago aus. Foto: Schwarzwälder Bote

Kunst: Beate Axmann stellt noch bis 1. März in Chicago aus / Eiskaltes Wetter ist besondere Herausforderung

Die Haslacher Künstlerin Beate Axmann ist derzeit in Chicago, wo ihre Bilder bis zum 1. März im "DankHaus" ausgestellt sind. Darüber hinaus gibt sie Werkstätten für Kinder und führt Gespräche mit Künstlern, Schulklassen und Besuchern.

Haslach. Dem SchwaBo schildert sie ihre bisherigen Eindrücke und Erlebnisse. "Die Einreise in die USA mit meinen etwa 80 Kunstwerken lief erfreulich positiv", schreibt Beate Axmann aus Chicago. Von einer Mitarbeiterin der IHK sei sie bestens informiert und vorbereitet worden, so dass sie auch gut durch die Zoll-Kontrolle gekommen sei. Ihre Kunstwerke habe sie teilweise im Koffer transportiert, aber auch großformatige Leinwände in die USA eingeführt.

Die drei Tage vor der Ausstellung sei sie mit dem Aufspannen der Bilder und der Vorbereitung in Zusammenarbeit mit einer Kuratorin beschäftigt gewesen. "Einen Tag mussten wir den eiskalten Temperaturen in Chicago opfern, da das öffentliche Leben buchstäblich erstarrte", schreibt Axmann weiter.

"Chicago im Winter zu erleben, ist eine größere Herausforderung. Aber die Eindrücke von Eisschollen auf dem Chicago River und vom zugefrorenen Lake Michigan haben die Eiseskälte wieder wettgemacht." Die Vernissage im deutsch-amerikanischen Kulturzentrum "DankHaus" sei mit mehr als 50 Besuchern dann ein sehr schöner Erfolg gewesen. Die Einführungsrede habe Da Huang Zhou von den Zhou Brothers gehalten, über deren Bekanntschaft die Haslacher Künstlerin vor sieben Jahren das erste Mal nach Chicago kam.

Mittlerweile sei Axmann mittwochs und samstags mit Kunst-Gesprächen und Werkstätten in der Galerie beschäftigt. "Es ist spannend und vielseitig, meine Arbeiten mit den unterschiedlichsten Menschen hier zu teilen."

Vor allem vor dem Hintergrund der Willkommenskultur, den Flüchtlingen oder der Begegnung der Kulturen und ihrer neuen Serie "Sichtverrückt", die den neu aufkommenden Populismus, die Unsicherheit und die Angst vor Fremden sowie die Aus- und Abgrenzung thematisiere.

"Meine Anwesenheit wird auch gerne von den Sprachlehrern des ›DankHauses‹ genutzt, um mit den Studenten die Ausstellung zu besuchen und nebenbei Deutsch zu praktizieren", ist weiter zu lesen. Für die kommende Woche habe sich eine Gruppe von etwa 30 Studenten aus der Hochschule in Indiana für einen Besuch angekündigt.

Ihre Freizeit nutze sie gerne für Fahrten mit den Chicagoer Hochbahnen, um die Stadt von einer erhöhten Perspektive aus kennen zu lernen. Sie versuche außerdem, so viel Kunst und Kultur kennen zu lernen, wie nur möglich wäre. "Ich besuche die Galerien und Museen. Und meine Freundschaft zu Menschen aus Chicago ermöglicht mir das eine oder andere spannende und unerwartete Event." So habe sie die aus Herbolzheim stammende Besitzerin des Café und Restaurant "Selmarie" in Lincoln Square kennen gelernt oder das South Shore Cultural Center besucht, das sich aus einem ehemaligen Country-Club mit Golfplatz für vermögende Amerikaner entwickelt hat.

"Mein Apartment, das mir eine befreundete Künstlerin zur Verfügung gestellt hat, liegt nur ein paar Gehminuten vom Lake Michigan entfernt", schreibt Axmann. Dort gebe es gerade tiefgefrorene Sandstrände und Prärie-Gräser, die Kälte halte allerdings von allzu langen Spaziergängen ab.

Und dann verrät die Künstlerin zum Schluss: "Für meine Finnisage zum Ende der Ausstellung am 1. März hat sich der Generalkonsul Herbert Quelle vom Konsulat in Chicago angemeldet. Wie ich soeben von der Vize-Direktorin Monica Felix vom ›DankHaus‹ erfahren habe, wird er die Eröffnungsworte sprechen. Es bleibt spannend!".

Neben den Bildern, die in der Weiterführung der Reihe "Black Forrest Peace Symphony" entstanden sind, zeigt die Haslacher Künstlerin in Chicago auch ihre neuen und teilweise plakativen Arbeiten zum Thema "Sichtverrückt". Nach dem Aufenthalt im "DankHaus", dem deutsch-amerikanischen Kulturzentrums Chicagos, steht für Beate Axmann bereits die nächste große Kunst-Reise im Kalender. Denn im April wird sie zum ersten Mal in der Millionen-Metropole Peking ausstellen.