Die Zeit nach dem Abitur hat Angelina Madeleine genutzt, um sich künstlerisch und persönlich weiter zu entwickeln – und auch neue Projekte stehen an.Foto: Störr Foto: Schwarzwälder Bote

Corona: Angelina Madeleine nutzt die Krise, um digital bekannter zu werden / Publikum und Bühne fehlen

Musik und Tanzen sind die großen Aktionsfelder der jungen Haslacherin Angelina Madeleine Schmid. Nach dem Abitur im vergangenen Jahr soll es jetzt im Herbst Richtung Studium der Popmusik gehen. Aktuell arbeitet die 19-Jährige beim Hörfunk.

Haslach. Ihr Abitur hat die junge Frau aus Schnellingen aufgrund der Corona-Krise zwar etwas verspätet geschrieben, schaffte ihr Musik-Abi dafür aber mit bravourösen 15 Punkten. "Es lief sehr gut", bilanzierte Angelina Madeleine im Gespräch mit dem Schwabo. Aktuell bewirbt sie sich an verschiedenen Musikhochschulen, um Popmusik zu studieren. "Aber der Konkurrenzkampf ist sehr groß", berichtet die 19-Jährige aus eigener Erfahrung.

Im vergangenen Herbst wären 500 Bewerbungen für 30 Studienplätze an der Mannheimer Popakademie eingegangen, von denen lediglich fünf Plätze für den von Angelina Madeleine gewählten Studiengang reserviert sind. Für die Aufnahmeprüfung, ihre erste Bewerbung in Mannheim, hatte sie drei eigene Songs erarbeitet, die auf bekannten Kanälen wie Spotify, Apple- oder Amazon-Music zu finden sind.

Die Zeit nach dem Abitur habe sie genutzt, um sich künstlerisch und persönlich weiter zu entwickeln, ein Praktikum beim Hörfunk habe ihr das Angebot eines Volontariats eröffnet. Doch erst einmal wird sich die junge Frau intensiv um einen Studienplatz bemühen. Denn die eigene Musik ist ihr oberstes Berufsziel. "Ich schreibe englische und deutsche Songs, aber nur zu schreiben reicht natürlich nicht, die Songs müssen auch produziert werden", erklärt sie. Mit "DJ Yellow" Jan Brucker (Schnellingen) habe sie jüngst einen ihrer Songs neu aufgelegt, weitere Projekte der Zusammenarbeit seien bereits geplant. Auch mit einem DJ aus den nördlichen Bundesländern sei sie an neuen Projekten, da wolle sie aber noch nicht zu viel verraten.

Eigene Songs selbst am Klavier begleiten

Und um in der Musikproduktion etwas unabhängiger zu werden, wäre sie gerade im Selbststudium und am Sammeln praktischer Erfahrungen. "Es ist immer besser, wenn man vieles selber kann", ist sich Angelina Madeleine sicher. Deshalb hat sie auch angefangen, sich bei ihren Songs selbst am Klavier zu begleiten – schließlich hatte sie neben sieben Jahren Gesangsunterricht auch drei Jahre Klavierunterricht in der Musikschule Offenburg-Ortenau. Die Corona-Krise mit all ihren Beschränkungen habe sie genutzt, um in der digitalen Welt bekannter zu werden. Außerdem habe sie zur letzten eigenen Single "All that matters" ihr erstes Musikvideo produziert, wofür das Haslacher "Blockhaus" als Kulisse diente.

Denn neben der Musik ist das Hip-Hop-Tanzen ein ganz großes Hobby, das aufgrund der vielen Corona-Beschränkungen kaum stattfinden kann. Doch um die Musik und den Tanz miteinander zu verbinden, hatte sie bereits an mehreren Musical-Workshops und Seminaren teilgenommen. Sollte es also mit der eigenen Poular-Musik doch nicht so ganz funktionieren, wäre das Musical ein weiteres Feld, in dem sich Musik und Tanz beruflich umsetzen ließen.

Denn so vorteilhaft die ganzen digitalen Möglichkeiten auch sein mögen, fehlen Angelina Madeleine die große Bühne und das Publikum. So wie beispielsweise bei den "Night of Stars" in Haslach, bei denen sie bereits vor zwei Jahren Erfolge feierte und die im vergangenen November eigentlich wieder stattgefunden hätten. Auch ihre sonst üblichen Auftritte bei Hochzeiten waren im vergangenen Jahr aufgrund der Corona-Beschränkungen nicht möglich, wie sie sehr bedauert. Ein neues musikalisches Feld will sie sich mit der Gestaltung von Trauerfeiern erschließen, wofür sie erste Gespräche mit einem Bestattungsunternehmer geführt hat.

Angelina Madeleine vermisst die Auftritte vor Publikum sehr. Aktuell hat sie mehrere Projekte laufen und einige Lieder in der "Warteschleife". Der jungen Frau aus Schnellingen sind ein gutes Zeitmanagement und eine durchdachte Strategie bei der Veröffentlichung ihrer Lieder wichtig. "Man kann sich auf viel neue Musik freuen", macht sie neugierig. Sollte sie einen der knappen Studienplätze für Popmusik ergattern, rechnet sie mit einer Ausbildungszeit von etwas mehr als drei Jahren. "Und danach ist dann alles hoffentlich wieder normal", blickt sie im Hinblick auf Corona voraus. Ihre Lieder und Musikvideos sind unter dem Künstlernamen Angelina Madeleine im Internet zu finden.