Vorstandsvorsitzender Bernd Jacobs (links) und sein Vorstandskollege Klaus Minarsch stellten am Freitagmorgen die Jahresbilanz der Sparkasse Haslach-Zell vor. Foto: Kleinberger Foto: Schwarzwälder Bote

Wirtschaft: Sparkasse Haslach-Zell stellt Jahresbilanz vor / Positives Gesamtergebnis / Personal wird abgebaut

Mit einem positiven Ergebnis und der Ankündigung einiger umfassender Maßnahmen geht die Sparkasse Haslach-Zell in das Jahr 2018. Die Bilanzsumme hat wie im Vorjahr die Milliarden-Marke geknackt.

Mittleres Kinzigtal. "Sehr zufrieden" war der Vorstand bei der Vorstellung des 2017er Bilanz in den Räumen der Haslacher Geschäftsstelle. Während Klaus Minarsch die Zahlen des vergangenen Jahres vorstellte (siehe Info), ging der Vorstandsvorsitzende Bernd Jacobs auf die weiteren Pläne ein, um die Sparkasse "enkelfähig" zu halten.

Deutlich wurde, dass die anhaltende Nullzinspolitik den Banken weiterhin zu schaffen macht. Nichtsdestotrotz hat das Institut "den Pfad des Wachstums kontinuierlich fortgesetzt", resümierte Minarsch. Es zeige sich, dass das Wertpapiergeschäft deutlich an Bedeutung gewinne: Gegenüber dem Vorjahr stieg das Volumen der Kundendepots um 13 Prozent.

Was die Höhe der Einlagen betrifft, steht die Sparkasse Haslach-Zell bei 51 Sparkassen landesweit auf Platz sieben. Im Kinzigtal bleibt sie Marktführer. "Das zeigt, dass wir uns weiterhin als regionales, kundennahes Institut bewähren", so Minarsch.

Doch auch vor dem Kinzigtal macht die Digitalisierung nicht Halt. Und diese erfordert ein Umdenken bei der Sparkasse als Dienstleister. Während die anhaltende Automatisierung von Prozessen manchen Arbeitsplatz obsolet macht, nutzen immer mehr Kunden die Sparkassenleistungen bevorzugt online oder gleich per App auf dem Smartphone. Im Lauf des Jahres komme ein wahres "digitales Feuerwerk" auf die Kunden zu: Echtzeit-Überweisungen, die Online-Erstellung von Bürgschaften, der E-Safe (eine Art Cloud, die auch für sensible Dokumente genutzt werden kann) und vieles mehr sollen das bestehende Portfolio ergänzen.

Gegenüber 2016 beschäftigt die Sparkasse Haslach-Zell elf Mitarbeiter weniger, jetzt noch 209. Auf Nachfrage unserer Zeitung erklärten die Vorstände, dass diese Stellenreduzierung zwar auch demografisch bedingt sei, "aber wir haben eine recht junge Mannschaft". Seit etwa fünf Monaten, so Minarsch, werden mit Mitarbeitern Perspektivgespräche geführt, "die in Einzelfällen auch zu Aufhebungsvereinbarungen führen". Dies geschehe jedoch im Einvernehmen mit dem Personalrat. "Es geht darum, dass wir uns rechtzeitig positionieren, damit wir auch weiterhin stark am Markt agieren können – im Sinne der Kunden", sagte Minarsch. Den sinkenden Erträgen durch die Zinssituation stehen die tarifbedingten Lohnanpassungen gegenüber. "Das gibt das Bankengeschäft derzeit nicht her." Gleichzeitig investiert das Institut jährlich einen hohen Geldbetrag in die Schulung der Mitarbeiter, um das hohe Beratungsniveau halten zu können. Das Spendenvolumen bleibt überdies gleich; der Einsatz für gemeinnützige Zwecke ist der Sparkasse Haslach-Zell weiterhin ein wichtiges Anliegen.

Modernisierung der Räume

Auch eine Neubewertung der Raumsituation in den großen Zentren Zell und Haslach (Geschäftsstelle sowie Fürstenberger Hof) steht an. Die Räume sollen modernen Anforderungen angepasst werden. In einem ersten Schritt investiert die Sparkasse in Zell dieses Jahr etwa 500 000 Euro.

Für 2020 sind die Ziele klar gesteckt: "Zukunft sichern und Schlagkraft gewinnen", sagte Jacobs. Das bedeute für das Insitut: "Selbstständig bleiben, den Vertrieb stärken, modernisieren, ein attraktiver Arbeitgeber bleiben und gleichzeitig Personalkosten senken."

  Bilanzsumme: 1,1 Milliarden Euro (+0,4 Prozent)

  Betriebsergebnis: 7,0 Millionen Euro (+14,8 Prozent)

  Betreutes Kundenvolumen: 1,81 Millionen Euro (+3,3 Prozent)

  Kreditvolumen: 695 Millionen Euro (+3,6 Prozent)

  Steuern: 2,6 Millionen Euro (+36,8 Prozent)

  Eigenkapital: 97 Millionen Euro (+2,1 Prozent)