Der Haslacher Stadtrat machte sich im vergangenen Jahr ein Bild von der Digitalisierung im BZ. Archivfoto: Kleinberger Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Rektor Terglane zieht Bilanz / Medienentwicklungsplan bewilligt / Problematisch: Glasfaseranschluss fehlt noch immer

Haslach. Alles richtig gemacht: Diesen Eindruck hat die kurze Vorstellung des Digitalisierungsprozesses am Haslacher Bildungszentrum (BZ) erweckt. Rektor Christof Terglane berichtete dem Stadtrat am Montagabend über den aktuellen Stand der Dinge, Fortschritte in Sachen Medienentwicklungsplan – und ging natürlich ebenfalls darauf ein, was die Corona-Krise für die Schule bedeutete.

Bürgermeister Philipp Saar schickte ein großes Lob für das BZ voraus. Die Homeschooling-Phase nach der pandemiebedingten Schulschließung habe in Haslach nur so gut funktionieren können, weil das BZ bereits vorher sehr weit vorne gewesen sei in Sachen Digitalisierung, war er überzeugt. Terglane pflichtete ihm bei. "Wir konnten im Grunde von jetzt auf gleich umstellen", fasste er zusammen. Denn nach dem Leitsatz "Jeder soll zu jeder Zeit an jedem Ort unabhängig seiner Herkunft und Sozialisation in unserer Schule mit digitalen Endgeräten arbeiten können", wird im BZ bereits seit Längerem eine vornehmlich aufs Lernen mit digitalen Hilfsmitteln ausgerichtete Strategie verfolgt, die Schüler arbeiten auch von zuhause aus in online-Gruppen zusammen (wir berichteten). Der IT-Dienstleister für die Schule, Mathias Boßmann, bestätigte dies. Bei den zahlreichen Schulen, die er betreut, habe keine so "entspannt" in die Corona-Zeit starten können wie das Haslacher Bildungszentrum.

Was den Medienentwicklungsplan selbst betrifft, gab Terglane vornehmlich einen Ausblick darauf, "wo wir hinwollen". Als nächstes stehe die Ausstattung der Fachräume in der Sekundarstufe an. Außerdem soll jetzt die Grundschule zum Zuge kommen, beginnend bei der vierten Klasse.

Anhand aktueller Zahlen verdeutlichte Terglane, dass das BZ tatsächlich führend bei der Digitalisierung ist und erzählte nicht ohne Stolz, dass andere Schulen sich bereits in Haslach ein Bild von der erfolgreichen Strategie gemacht haben. Trotzdem: Probleme gibt es auch hier. So fehlt noch immer ein Glasfaseranschluss, aktuell hatte es wieder eine Absage eines großen Anbieters gegeben. Auch die vom BZ favorisierte Linie, dass die Schüler ihre eigenen Endgeräte mitbringen und auf ihnen arbeiten, ist noch problematisch.

Im Rahmen des Medienentwicklungsplans sind weitere Anschaffungen vorgesehen, die der Gemeinderat einstimmig bewilligte. Bis 2022 sollen 557 800Euro investiert werden. Aus dem Digitalpakt sind für das Haslacher Bildungszentrum 306 100 Euro reserviert. Aus dem Sofortausstattungsprogramm von Bund und Ländern für die Verbesserung der Rahmenbedingungen des digitalen Fernunterrichts stehen zudem fast 64 400 Euro zur Verfügung.

Für dieses Jahr stimmte das Gremium den vorgesehenen Anschaffungen ebenfalls einstimmig zu, die Aufträge gingen jeweils an Boßmanns Firma Xeeon. Für fast 147 000 Euro werden die fehlenden 16 Räume im BZ mit Smartboards und dem entsprechenden Zubehör ausgestattet. 44 Screen-Mirror-Übertragungsgeräte zur Integration der Endgeräte in den Unterricht schlagen mit rund 70 800 Euro zu Buche. Um Schüler, die keine eigenen Geräte besitzen, zu unterstützen, werden weitere zum Verleih angeschafft. Das kostet rund 63 200 Euro.