Isabelle Haser (hinten, Zweite von links) war mit den Haslacherinnen Doris Gutmann und Sylke Prinzbach (rechts) in Nepal, um eine Schule mit Spendengeldern zu unterstützen. Foto: Privat Foto: Schwarzwälder Bote

Soziales: Haslacherinnen helfen nepalesischen Erdbebenopfern / Initiative ist seit Katastrophe 2015 aktiv

Isabelle Haser hat nach der Erdbebenkatastrophe in Nepal 2015 die Initiative "Help for Nepali Friends" gegründet. Anfang November war sie zusammen mit Sylke Prinzbach und Doris Gutmann im Himalaya unterwegs.

Haslach. Sie brachten Spendengelder und Kleidung in drei Bergdörfer. Gutmann und Prinzbach, wie Haser aus Haslach, hatten vor der Reise 2000 Euro an Spendengeldern für eine Schule gesammelt und machten sich jetzt selbst ein Bild vor Ort.

Im Reisebericht von Isabelle Haser ist dazu zu lesen: "Unsere siebentägige Reise beginnt in Kathmandu, von wo aus wir mit dem einheimischen Local-Bus Richtung District Dhading fahren. Die Straßen, die in die zu unterstützenden Dörfer führen, sind nicht geteert, holprig und schmal."

80 Kilometer hätten zwischen Kathmandu und dem ersten Ziel Sankhu gelegen, wofür ein ganzer Tag der Reise im völlig überfüllten Bus sowie einem zweistündigen Marsch notwendig gewesen sei. "In einem Bus, in dem man nicht mehr feststellen kann, zu welchem Körper ein Arm oder ein Bein gehört", schreibt Haser. Angekommen in Sankhu seien die zwei kleinen Geschäfte aufgefallen, in denen es außer ein paar Schrauben, Bier und einzelnen Tomaten nicht mehr viel zu kaufen gegeben hätte.

Bevor es ins nächste Bergdorf Dwuangkot ging, wurden die ersten Patenschafts-Geschenke und Spendengelder aus Deutschland übergeben. "Die alte Frau, eines unserer ältesten ›Patenkinder‹, hatte Tränen in den Augen und auch wir sind sehr berührt", schreibt Haser.

Staubig und dreckig

Nach einer vierstündigen Bergtour sei das nächst höher gelegene Dorf erreicht worden. "Staubig und dreckig waschen wir unsere Kleidung mit den einheimischen Frauen von Hand am Brunnen. Es macht schnell die Runde, dass die deutschen Touristen im Dorf sind und abends versammelt sich gefühlt das halbe Dorf um uns herum. Unser ältestes Patenschafts-Paar, bei dem wir gleich neben dem Haus auf dem Feld übernachten dürfen, ist stolz, Besuch zu haben und nimmt das gleich zum Anlass, ein wenig zu feiern", so Haser.

Die Spuren des Erdbebens seien überall sichtbar, die Reise habe etwas Abenteuerliches und Herausforderndes. Eingestürzte Mauern, beschädigte Straßen und Gehwege, fehlende oder notdürftig gestützte Häuser – im letzten Bergdorf Phulkharka sei das Ausmaß der Schäden besonders präsent. "Gleichwohl geht das Leben der Nepali offenbar wieder vollkommen normal weiter", heißt es.

Im Dorf sei die Spende der beiden Haslacherinnen Prinzbach und Gutmann an die Schule weiter gegeben worden. Seit dem Erdbeben habe die Schule keine staatliche Hilfe bekommen, der medialen Berichterstattung sei nur bedingt zu glauben. "Unsere Hilfe geht weiter, wenn auch nur im Kleinen", ist am Ende des Berichts zu lesen. Auch im kommenden Jahr wird Isabelle Haser wieder nach Nepal reisen.

In der Schule des Dorfs Phulkharka werden 70 Kinder unterrichtet. Inventar und Materialien fehlen, was das Unterrichten erschwert, wie Isabelle Haser in ihrem Reisebericht schreibt. Mit dem gespendeten Geld werden in erster Linie Schulbänke, Tafeln und Tische angeschafft. Bis zum nächsten Besuch im Frühjahr soll sich die Schule weiter entwickelt haben.