Die Show mit vielen Feuereffekten ließ keine Wünsche offen. Fotos: Wölfle Foto: Schwarzwälder Bote

Musik: "Stahlzeit" kommt dem Original "Rammstein" sehr nahe / Brachiale Energie mit ordentlich Wums

Ordentlich Wums und eine atemberaubende Feuer-, Licht- und Showeffekten: Damit ist das zweistündige Konzert gewürzt gewesen, mit dem die sechs Jungs der Band "Stahlzeit" am Sonntagabend zum neunten Mal die Haslacher Stadthalle gerockt haben.

Haslach. Die Fans jubelten und grölten die gecoverten Rammstein-Songs begeistert mit, denn das Musikspektakel ist ein einzigartiger Augen- und Ohrenschmaus gewesen. Viele Fans mussten wieder den Nachhauseweg antreten, denn die Halle war restlos ausverkauft.

Es knallte wahnsinnig laut, Flammen schossen zur Decke, Feuer regnete zu Boden, ein Funkenvorhang verhüllte die Musiker, von denen schon mal einer im Kochtopf landet, der mit einem riesigen Bunsenbrenner angeheizt wurde. Bei einer Stahlzeit-Show kam jedermann auf seine Kosten, der ungestört dem detailgetreuen Rammsteinkult frönen will.

Die einzigartige Stahlzeit-Brachial-Energie fuhr auch den Besuchern durch Mark und Bein, die am Sonntagabend aus Nah und Fern in die Haslacher Stadthalle gekommen waren. Mit brachialem Sound, rauer Attitüde, explosiven Inszenierungen und einem oftmals nicht ungefährlichen Spiel mit dem Feuer hatte Stahlzeit das Publikum mit ihrem Hitfeuerwerk aus Rammstein-Songs aller Schaffensphasen von der ersten Minute an in den Bann gezogen.

"Das Warten hat ein Ende, leiht das Ohr einer Legende"

"Das Warten hat ein Ende, leiht euer Ohr einer Legende" – mit einem ohrenbetäubenden Knall und viel Peng-Peng stampfte Frontmann Heli Reißenweber und seine fünf Musiker beim "Rammlied" auf die Bühne, und die geflashten Fans gingen gleich im Takt mit den Köpfen nickend mit.

Ein gleißender Feuerregen prasselte nieder als Reißenweber grölte: "Du riechst so gut" Voller "Sehnsucht" marschierte er "Links", bis meterlange Feuersalven die Bühne erhellten, die den Fans in den ersten Reihen mit Sicherheit mächtig einheizten. Die Mikrofone brannten lichterloh beim Rammstein-Song "Asche zu Asche und Staub zu Staub", bevor der Sänger das Publikum innig anflehte: "Heirate mich".

"Wir sind heute zum neunten Mal hier und wir wollen die zehn vollmachen", versprach Reißenweber, der zur Freude der Fans im Anschluss ein Jubiläums-Doppel ankündigte: "Wir werden nächstes Jahr unsere "Schutt + Asche- Tour" starten und am 27. und am 28. Dezember in der Haslacher Stadthalle spielen. Als Special Guests bringen wir ›Die Toten Ärzte‹ mit".

Anschließend verwandelte Stahlzeit die Bühne beim Lied "Benzin" in ein flammendes Inferno. Im blutverschmierten Metzgeroutfit und mit einem großen Messer bewaffnet jagte Reißenweber mit entblößtem Oberkörper dann seinen neuen Keyboarder Ron Huber über die Bühne. Wie auch bei Rammstein üblich, landete dieser beim Song "Mein Teil" im großen Kochtopf, der mit riesigen Flammenwerfern beschossen wurde.

Konfettiregen ergießt sich bei "Amerika" über die klatschenden Fans

Ein wahrer Konfettiregen ergoss sich in "Amerika" über die begeistert klatschenden Fans, die sich beim Song "Mein Herz brennt" fast in Ekstase sangen. Über die Fangemeinde hinweg zu segeln schien dem Keyboarder Ron sichtlich Spaß zu machen, aber er konnte den "Haifisch" trotzdem nicht fangen. "Waidmannsheil" schossen die Flammen gen Bühnendecke, so richtig "Bang-Bang" machte es, als alle grölten: "Feuer frei".

Stahlzeit lief unter anderem mit "Du hast", "Pussy" und "Ich will" nochmal richtig zur Hochform auf und Reißenweber war sich sicher: "Das war ein sehr, sehr geiler Abend", bevor sich die Band mit "Engel" verabschiedete, um nach den megamäßigen Feuerblitzen in die Dunkelheit zu entschwinden. Organisator Mathias Schaettgen hatte wieder ein Event der Spitzenklasse in die Hansjakobstadt geholt, das sich zur Freude aller Fans im Dezember gleich zwei Mal wiederholen wird.

"Stahlzeit" ist eine 2005 gegründete Tribute-Band. Sänger und Frontmann ist Helfried "Heli" Reißenweber. Die Band covert ausschließlich Lieder der Berliner Band Rammstein. Auch Bühnenshow, Pyrotechnik, Kostüme und Bühnendekoration ähneln der von Rammstein. Mit 70 bis 80 Auftritten pro Jahr gilt die Band als erfolgreichste und spektakulärste Rammstein-Tribute-Band Deutschlands. In Haslach spielt Stahlzeit" seit neun Jahren regelmäßig am Ende des Jahres. 2019 feiert die Band am 27. und 28. Dezember ihren zehnten Auftritt in der Stadthalle und wird im Rahmen ihrer "Schutt + Asche-Tour als Gast "Die Toten Ärzte" mitbringen.