Wolfgang Schmid (von links), Annemarie Borho, Gotthard Vetter, Ralf Müller, Cornelia Schoch-Koegel, Birgit Hirt und Martin Flach bilden den ersten Vorstand von "Lebenswertes Kinzigtal". Foto: Störr Foto: Schwarzwälder Bote

Gründung: Heimatpflege und Umweltschutz stehen bei neuem Verein im Mittelpunkt / IG ist beteiligt

Mit vorerst 22 Mitgliedern hat sich der Verein "Lebenswertes Kinzigtal" im Schnellinger Gasthaus Blume gegründet. Die bisherige Interessengemeinschaft für die beste Umfahrung von Haslach geht in diesem neuen Verein auf.

Haslach. Als Sprecher der IG informierte Wolfgang Schmid: "Wir haben als Interessengemeinschaft keine Möglichkeit, finanzielle Mittel zu verwalten. Alle Aktionen wurden bisher privat finanziert, eine Zuwendung gegen Spendenbescheinigung war nicht machbar." Außerdem sei die IG keine Rechtsform und habe keine Möglichkeit, Gutachten oder Rechtsanwälte zu beauftragen.

"Seit 2006 haben wir viele Aktionen gemacht, jetzt haben wir kein Material mehr", erklärte Schmid und listete sämtliche Aktivitäten auf. Die erstmalige Erwähnung der B 33 neu reiche ins Jahr 1938 zurück, die allgemeine Diskussion erfolge seit 1956 und im Stadtrat seit 1969. Dort habe sich eine erste Interessengemeinschaft gegründet. Mit Vorstellung der Bündelungsvariante 2006 sei die IG aktiv geworden, habe Visualisierungen vorgenommen und im Juni des vergangenen Jahres mit einer Zusammenfassung und der erneuten Forderung nach einem Runden Tisch die letzte Aktion ausgeführt. Danach sei die Idee entwickelt worden, in einen Verein überzugehen.

Mit den Überlegungen zum geplanten Güterverkehr-Terminal in Lahr und der daraus resultierenden Belastung des Kinzigtals durch Schwerlastverkehr sowie zur Straßen-Planungskapazität innerhalb des RP sowie der Forderung nach Priorisierung des Hochwasserschutzes leitete Schmid zur Gründungsversammlung über.

Cornelia Schoch-Koegel oblag die Leitung der Versammlung. Bereits im November habe man mit den Vorbereitungen begonnen. "Der Verein ›Lebenswertes Kinzigtal‹ hat die Förderung des Umweltschutzes und der Heimatpflege als ganz große Posten", erklärte Schoch-Koegel. Anschließend wurde Walter Läufer zum Wahlleiter ernannt und der erste Vorstand gewählt. Vorsitzender ist Wolfgang Schmid, sein Stellvertreter ist Gotthard Vetter, zur Kassiererin wurde Birgit Hirt gewählt und Cornelia Schoch-Koegel ist Schriftführerin. Zu Beiräten wurden Annemarie Borho, Martin Flach und Ralf Müller gewählt. Sie werden bei Bedarf zur Beratungen hinzugezogen.

Logo-Entwickler Uwe Schoch erklärte die grobe Form mit dem Herzblut, das in die Aktion fließe, den Schwarzwald, die Sonne und das Wasser als selbst erklärende Elemente und die grüne Umrandung mit den Wiesen des Kinzigtals, die erhalten werden sollen. "Und wenn man das Logo als Schwarz-Weiß-Kopie betrachtet, erkennt man die Sonne als Tunneleingang", endete Schoch.

Der Mitgliedsbeitrag wurde auf 18 Euro pro Jahr festgelegt. Die erste Aktion des neuen Vereins wird ein Sommerfest zur öffentlichen Vorstellung sein.

Gefördert wird der Erhalt der Landschaft und der nachhaltigen landwirtschaftlichen Strukturen, der Erhalt eines natürlichen Lebensraums sowie von Erholungsgebieten, die Gemeinschaft der Ortsteile von Haslach und Umgebung sowie die Entwicklung der Raumschaft, Maßnahmen zum Klimaschutz sowie der Erhalt und die Stabilisierung des Mikroklimas, die Verringerung von Lärm, die Bürgerinfo sowie Bildungsangebote zu Naturthemen, die Sensibilisierung des Umweltbewusstseins, barrierefreie Geh- und Fahrradwege, der Hochwasser-Schutz und die Verbesserung der Retentionsflächen, der öffentliche Nahverkehr in Abstimmung von Verbindungen sowie der Einbindung der Ortsteile, die Attraktivität als Urlaubs- und Erholungsgebiet sowie die Offenhaltung der Landschaft mit naturgemäßen Maßnahmen.