Die Blutspende unter Pandemie-Bedingungen geht – anders, als es davor üblich war – mit strengen Abstands- und Hygiene-Regeln einher. Kinder sollen zuhause bleiben.Archivfoto: Störr Foto: Schwarzwälder Bote

DRK: Termine in der Haslacher Stadthalle stehen an / Präparate sind teilweise nur sehr kurz haltbar

Blutspenden werden auch in der Corona-Pandemie dringend benötigt. Wer nachweislich eine Covid-19-Erkrankung dokumentiert auskuriert hat, wird seitens der Blutspende-Zentrale besonders um seinen Einsatz gebeten.

Haslach. Am Dienstag und Mittwoch, 12. und 13. Januar, lädt das Haslacher DRK jeweils von 14 bis 19.30 Uhr zur Blutspende in der Stadthalle ein.

Auf Nachfrage des SchwaBo erklärte Damaris Kriegs von der Blutspende-Zentrale Baden-Württemberg und Hessen, dass weder ein Corona-Schnelltest noch eine Überprüfung des Bluts auf Corona-Antikörper hin erfolgt. "Schließlich wird das Virus nach derzeitigem Stand nicht über das Blut übertragen", so Kriegs.

Reguläre Patientenversorgung muss gewährleistet bleiben

Doch bereits seit dem Frühjahr suche der DRK-Blutspendedienst Plasmaspender, die eine Covid-19-Erkrankung überstanden haben. Ziel dabei sei es, die aufgrund der Erkrankung gebildeten Antikörper an akut erkrankte Covid-19-Patienten weiterzugeben und somit deren Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen. Wer also eine Covid-19-Erkrankung dokumentiert auskuriert hat, und sogenanntes Rekonvaleszentenplasma (Rkp) spenden möchte, kann sich auf der Internetseite www.blutspende.de informieren.

"Aber trotz der aktuellen Coronavirus SARS-CoV-2-Epidemie und dem Infektionsgeschehen in Deutschland muss die reguläre Patientenversorgung mit Blutpräparaten gesichert sein", betont Damaris Kriegs. Einige wichtige Blutpräparate wären nur sehr kurz haltbar. Es müssten an jedem Werktag in Deutschland mindestens 15 000 Blutspenden gewonnen werden, um die Versorgung schwerkranker Patienten in den Kliniken lückenlos zu gewährleisten. "Viele Erkrankte erhalten ihr Leben lang Präparate, die aus Spenderblut gewonnen werden", verdeutlicht die Pressesprecherin des Blutspendediensts.

Mittelfristig wären insbesondere Menschen mit Tumorerkrankungen auf die kontinuierliche Gabe von Blutpräparaten angewiesen, um die Nebenwirkungen der Therapien zu überstehen. Rund ein Fünftel aller benötigten Blutpräparate werde für Krebspatienten benötigt. "Derzeit ist die Versorgungslage mit Blutpräparaten einigermaßen stabil", erklärt Kriegs und verweist auf eine mögliche drastische Veränderung im Hinblick auf die starke Verbreitung des Coronavirus. Deshalb appelliere der DRK-Blutspendendienst zur Wahrnehmung der angebotenen Blutspende-Termine.

Bereits am Eingang erfolgt eine Temperaturmessung und eine kontrollierte Aufforderung zur Handdesinfektion. Nicht spenden dürfen Menschen mit grippalen oder Erkältungs-Symptomen oder Durchfall, Personen mit einer Körpertemperatur von mehr als 37,5 °C und Menschen, die innerhalb der letzten 14 Tagen vor der Blutspende Kontakt zu einem Corona-Infizierten hatten oder sich im Ausland aufhielten. Um den Spenderstrom effektiv und ohne größere Wartezeiten steuern zu können, werden die Spender gebeten, einen Termin für ihre Blutspende zu vereinbaren. Auch Neuspender sollen sich grundsätzlich einen Termin für ihre erste Spende geben zu lassen, und zwar unter https://terminreservierung.blutspende.de/m/haslach-stadthalle. Blut spenden kann jeder Gesunde zwischen 18 und 73 Jahren, Erstspender dürfen nicht älter als 65 Jahre sein. Es ist der Personalausweis und der Blutspende-Pass mitzubringen.