Seit 15 Jahren arbeitet Beate Axmann als Künstlerin. Ihre neuen Werke entstanden zum Thema "Sicht verrückt". Foto: Störr Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: Künstlerin blickt auf 15 Jahre Selbstständigkeit zurück / Werke sind international gefragt

Seit 15 Jahren arbeitet die Haslacher Künstlerin Beate Axmann in eigenen Ateliers. Vor sechs Jahren hat sie das in der Hausacher Straße bezogen, wo sie die Grundlage für ihr weltweites Schaffen legt. Nach Chicago wird sie in Peking ausstellen.

Haslach. Angefangen hatte alles sehr bescheiden und in einer Zeit, als Beate Axmann noch in den Kinderschuhen steckte. Damals erzählte sie ihren Schwestern Geschichten und malte währenddessen passende Bilder dazu.

"Intensiver habe ich mich erst im Alter von etwa 19 Jahren mit der Kunst als Beruf auseinandergesetzt", erzählt die Künstlerin beim Besuch des SchwaBo. Nach einer neunmonatigen Südamerika-Reise sei sie damals mit dem festen Entschluss nach Hause gekommen: "Ich studiere Kunst!" Dann ging sie allerdings einen anderen beruflichen Weg, wurde Erzieherin, gründete eine Familie – gab das Malen doch nie ganz auf.

Nach einem schweren Schicksalsschlag fasste sie den Entschluss zur Selbstständigkeit, ohne zu wissen, wie sie und ihre Kunst sich entwickeln würden. "Es war bisher ein toller und ein sehr spannender Weg, der sich weiter entwickelt", fasst es Axmann zusammen. Zu Beginn arbeitete sie in der alten Ölmühle am Gewerbekanal, von wo aus sie ihre kunstvollen Kontakte knüpfte und diese auch später im Atelier in der Julius-Allgeier-Straße pflegte.

Immer wieder initiierte sie kunstübergreifende Projekte mit Malenden, Musikern oder Literaten, für die sie Räume hiesiger Geschäftsleute nutzte.

Für die Unterstützung und Begleitung durch die Bevölkerung zeigt sich die Künstlerin sehr dankbar. "Viele begleiten mich seit Jahren und haben mir damit die Chance gegeben, Fuß zu fassen."

Im Februar wird sie erneut in Chicago ausstellen. Dieses Mal allerdings nicht in der Galerie der Zou-Brothers; sie hat eine Einladung zum Abhalten von Werkstätten mit Kindern bekommen, zu Gesprächen mit Künstlern, Schulklassen und Besuchern sowie eine vierwöchige Ausstellung im Dank-Haus, dem deutsch-amerikanischen Kulturzentrum Chicagos.

Im April folgt Axmanns erste Ausstellung in der Millionen-Metropole Peking, von deren Kunst-Szene sie sich kürzlich begeistern ließ. Dort wird sie einige ihrer neuen Arbeiten zeigen, die in Weiterführung des Themas der Black-Forrest-Symphonie entstanden sind.

Neue Reihe nimmt den Rechtsruck in den Blick

Unter dem Titel "Sicht verrückt" setzt sich Axmann sozialkritisch motiviert mit Populismus und dem Rechtsruck in Europa auseinander. "In der Türkei ist dazu mein erstes Bild entstanden", blickt die Künstlerin zurück. Dort habe sie gespürt, dass die Menschen in ihrer Meinungsäußerung stark eingeschränkt waren. Und so trage das erste Bild der Serie auch den Titel "Free Speech". Einige der plakativen Bilder seien Schrei-Bilder.

Neben denen Miniaturen auf handgeschöpftem ungarischem Papier entstanden sind. Mittelpunkt der Miniatur-Serie sind ausgediente, bunte Zellstoff-Stücke, die Axmann während ihres Schaffens immer wieder benutzte, um die überschüssige Farbe von Pinseln zu wischen.

Während der Ausstellung in ihrem eigenen Atelier werden jetzt die neuen Arbeiten zu sehen sein, aber auch Werke aus früheren Schaffensperioden.

Die Vernissage zu Beate Axmanns offenem Atelier findet am Samstag, 8. Dezember, ab 19 Uhr in der Hausacher Straße 23 in Haslach statt. Musikalisch umrahmt durch keltisches Harfespiel und Gesang von Sann, Susanne Liedtke aus Herbolzheim, lädt die Haslacher Künstlerin zur Atelier-Ausstellung. Geöffnet ist Sonntag, 9. Dezember, sowie Sonntag, 16. Dezember, jeweils von 11 bis 17 Uhr.