Silke Lanninger (von links), Gwen Halupka, Frank Werstein, Nick Lamprecht und Philipp Saar informierten über die Forschung, die derzeit unter anderem in Haslach an einem Weißtannenbestand betrieben wird. Foto: Kleinberger

Haslach - Um auf den Klimawandel im Wald zu reagieren, braucht es neue Strategien. Dafür wird auch erforscht, wie verschiedene Bäume bereits jetzt auf die Wärme und Trockenheit reagieren. Eine Fläche in Haslach rückt dabei besonders in den Fokus.

"Wie können wir Förster den Wald bestmöglich auf die Zukunft vorbereiten?": Diese Frage stellt sich nicht nur für Silke Lanninger, Leiterin des Amts für Waldwirtschaft in Wolfach. Dafür sei es wichtig, aus den bisherigen Erfahrungen zu lernen.

Nach einem kurzen Abriss über Strategien (siehe Kinzigtalseite) ging es mit Revierleiter Frank Werstein, Bürgermeister Philipp Saar sowie Nick Lamprecht und Gwen Halupka von der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt zur fraglichen Fläche.

Weißtannen, hieß es beim Pressetermin, sind vom Klimawandel schwer getroffen. In Haslach gibt es aber einen Bestand, der sich noch verhältnismäßig gut hält. Die Forscher der FVA wollen wissen: Warum?, um daraus mögliche Erkenntnisse für die Zukunft zu gewinnen. Lamprecht erklärte, dass im Rahmen des Forschungsprojekts ermittelt werden soll, ob und wie die heimischen Baumarten sich bereits auf die veränderten Bedingungen mit weniger Wasser und mehr Wärme angepasst haben.

Den Wald klimafit machen

Die Fläche habe Probleme mit der Wasserversorgung, trotzdem würden die fraglichen Bäume noch gut aussehen. Daher wurden 15 Bäume ausgewählt, die jetzt näher untersucht werden: Bohrkerne sollen Aufschluss über die Entwicklung des Baums geben, Bodenproben und weitere Untersuchungen Näheres über den Standort verraten. Auch "Nachbarn" der ausgewählten Weißtannen werden in die Untersuchung einbezogen. Perspektivisch könnten beispielsweise die Samen besonders gut angepasster Bäume gewonnen werden, um mit ihnen dann weiter zu arbeiten.

Eine Vergleichsfläche befindet sich bei Calw, insgesamt werden landesweit 400 Bäume untersucht. Das vom "Notfallplan Wald" finanzierte Forschungsprojekt läuft laut Lamprecht zum Jahresende aus. Ein Folgeprojekt solle jedoch generiert werden. Bürgermeister Saar zeigte sich "hocherfreut, dass wir eine Versuchsfläche bereitstellen können". Es sei wichtig, auch den Wald klimafit zu machen.

Die Bäume, von denen Proben entnommen wurden, sollen erst einmal stehen bleiben. Die FVA werde sich gegen Jahresende wegen der Ergebnisse der Forschungsarbeit melden, informierte Nick Lamprecht am Rande der Veranstaltung.