Auf dem Parkplatz am Haslacher Bahnhof wurden am Sicherheitstag 103 Fahrer zur Kontrolle aus dem Verkehr gezogen. (Symbolfoto) Foto: dpa

Polizei stellt nur sehr wenige Verkehrssünder fest. Berater arbeitet für Prävention.

Haslach - Das Polizeipräsidium in Offenburg hat kürzlich im Rahmen eines Sicherheitstags intensive Verkehrskontrollen im Zuständigkeitsbereich organisiert. Neben Einsätzen in Gaggenau, Iffezheim, Greffern, Lahr und Kehl waren auch mehrere Polizisten in Haslach vor Ort.

Auf dem Parkplatz am Haslacher Bahnhof wurden am Sicherheitstag 103 Fahrer zur Kontrolle aus dem Verkehr gezogen. Viele Regelverstöße gab es allerdings nicht. Wie die Polizei mitteilte, waren vier Personen nicht angeschnallt. Zwei Personen ertappte die Polizei mit dem Handy am Ohr. "Es ging uns bei der Aktion aber auch nicht darum, möglichst viele Fahrer zu bestrafen, sondern ihr subjektives Sicherheitsempfinden zu schulen", erklärte Polizist Martin Ringwald.

Die Verkehrssicherheit ist nur ein Aspekt der Polizeiarbeit in der Hansjakobstadt. Es sind auch spezielle Streifen für den Jugendschutz oder zur Vermeindung von Wohnungseinbrüchen unterwegs. "Einbrüche sind im Kinzigtal zwar selten. Aber die dunkle Jahreszeit, in der sich die Fallzahlen in der Regel erhöhen, hat gerade erst begonnen", merkte Ringwald an. Im Revier Haslach ist Martin Matt als Präventionsberater gegen Wohnungseinbrüche im Einsatz.

"Vorposten" meldet auffällige Lenker

Welches Fahrzeug oder welcher Fahrer für eine Kontrolle aus dem Verkehr gezogen wird, hat am Sicherheitstag ein Polizist als "Vorposten" am Bahnhof bewertet. "Wir ziehen die Autos nur aus dem Verkehr, wenn eindeutig etwas auffällt. Daher sehen es die Fahrer auch nahezu immer ein, warum sie kontrolliert werden", berichtete Ringwald.

Die häufigsten Ursachen, um aus dem Verkehr gezogen zu werden, seien das Handy am Ohr oder wenn der Fahrer nicht angeschnallt sei. Trotz der genauen Beobachtung der Polizisten, hätten die Kontrollierten auch Ausreden für ihr Fehlverhalten parat. "Ich habe schon erlebt, dass ein Fahrer mir erklärt hat, er habe sich rasiert und nicht telefoniert. Oder ich bekomme zu hören ›Aber ich fahre erst seit 30 Metern‹ wenn der Gurt nicht angelegt ist", sagt Polizist Timo Lienhard. Autofahrer würden auch schnell die freie Hand zum Kopf führen, um das Handy zu verdecken. "Dann frage ich bei der Kontrolle, ob sie denn zum Arzt müssten wegen Juckreiz", so Lienhard.

Haslachs Bürgermeisterstellvertreter Frank Obert bedankte sich bei der Polizei für den Aktionstag. "So etwas steigert das Sicherheitsgefühl enorm."