Der Lahrer Handel soll in diesem Jahr wegen der Energiekrise auf die Weihnachtsbeleuchtung verzichten. Das schlägt Michael Schmiederer, der Vorsitzende der Werbegemeinschaft, vor. Foto: Baublies

Der Vorsitzende der Werbegemeinschaft, Michael Schmiederer, schlägt vor, in diesem Jahr auf die Weihnachtsbeleuchtung in Lahr zu verzichten.

Lahr – Auf die Weihnachtsbeleuchtung und Illuminationen bis 22 Uhr soll nicht verzichtet werden, heißt es in der Liste mit Energiesparmaßnahmen, die der Gemeinderat auf Vorschlag der Stadtverwaltung am Montag bei seiner Sondersitzung beschlossen hat.

Die Weihnachtsbeleuchtung ist jedoch nicht Sache der Stadt, sondern die des Lahrer Einzelhandels. Und Michael Schmiederer, Vorsitzender der Werbegemeinschaft, ist der Meinung, dass die Geschäfte in diesem Jahr auf die Weihnachtsbeleuchtung verzichten sollten. "Ich glaube, dass die vom Gemeinderat beschlossenen Energiesparmaßnahmen nicht dem Ernst der Lage gerecht werden", sagte Schmiederer auf Nachfrage der Lahrer Zeitung. Deshalb sei er persönlich der Meinung, dass die Weihnachtsbeleuchtung in diesem Jahr nicht aufgehängt werden sollte.

Beschlossen sei noch nichts, doch werde er dem Vorstand den Verzicht der Werbegemeinschaft vorschlagen. Wann darüber entschieden wird, steht noch nicht fest, Anfang November wäre eine Möglichkeit. Schmiederer geht jedoch davon aus, dass es wegen der Energiekrise bis dahin ohnehin gesetzliche Vorgaben gibt, die eine Weihnachtsbeleuchtung verbieten.

Die Werbegemeinschaft hatte vor rund acht Jahren damit begonnen, die Weihnachtsbeleuchtung auf LED umzustellen. Die Stromkosten beliefen sich vor der Energiekrise auf rund 3000 Euro pro Saison.

Adventstreff und Krippe sollen bleiben

Die "Lichtblicke"-Aktion der Werbegemeinschaft an sich steht für Schmiederer nicht zur Disposition. "Die Krippe am Storchenturm ist ja nicht energieabhängig", so Schmiederer. In der Vorweihnachtszeit lädt die Werbegemeinschaft immer auch zum Adventstreff auf den Schlossplatz ein.

Ungemütlicher als gewohnt wird es dieses Jahr definitiv im Hallenbad. Wie berichtet, hat der Gemeinderat eine Absenkung der Luft- und Wassertemperatur um jeweils drei Grad beschlossen. In der Vor-Corona-Zeit zählte die Stadt rund 83 000 Besuche jährlich. Ob die kommende Saison ähnliche Zahlen beschert, ist zumindest fraglich, auch weil der Sprungturmbereich aus Energiespargründen geschlossen bleibt. Aufatmen können indes Schulen und Verein, die zuletzt 13 000 beziehungsweise 9000 Bad-Besuche generierten.

Hallenbad soll am 26. September öffnen

Über Änderungen der Eintrittspreise habe man im Rathaus bislang noch nicht diskutiert, wie OB Markus Ibert am Dienstag erklärte. Aktuell zahlen Erwachsene vier, Kinder und Jugendliche (vier bis 17 Jahre) sowie Studenten und Schwerbehinderte 2,50 Euro. Das Hallenbad soll am 26. September öffnen. Nach der positiven Entscheidung des Gemeinderats werden nun die Becken befüllt, so die Stadtverwaltung.

Bei der Umrüstung auf energiesparende LEDs ist schon viel erreicht: Bisher sind die Hälfte der Straßenlaternen mit Leuchtdioden ausgestattet, mit bereits geplanten Maßnahmen sind es demnächst 70 bis 80 Prozent. "Damit sind wir in der Region Spitzenreiter", sagte Udo Lau, Leiter der städtischen Tiefbauabteilung, am Montag im Gemeinderat. Beschlossen wurde, dass die Straßenlaternen nachts gedimmt werden.

Zusätzliche Millionen für Strom und Gas

Die Stadt muss wegen der steigenden Energiepreise im kommenden Jahr bis zu 8,7 Millionen Euro für Strom und Gas ausgeben. Das machte Stadtkämmerer Markus Wurth im Gemeinderat deutlich. Rund zwei Drittel davon sind Stromkosten. In diesem Jahr gibt Lahr dafür noch rund drei Millionen Euro aus.