Gratulationen an Sophie-Marie Wöhrle (Dritte von links) und Caroline Wurth (Vierte von rechts) zum EM-Titel von Bürgermeister Siegfried Eckert (von links) Trainerin Ramona Szabo, RSV-Vorstand Martin Geiler, dem stellvertretenden Bürgermeister Maik Lauble und Vereinssprecher Jürgen Prescher. Foto: Wurth

Sophie-Marie Wöhrle und Caroline Wurth haben nach den EM-Sternen gegriffen und erstmals die Goldmedaille in der Kunstrad-Elite gewonnen. Am Sonntagabend haben die Fans samt Bürgermeister Siegfried Eckert die beiden schon erwartet.

Gutach - Sie gratulierten den "Gold-Mädels" mit viel Applaus zu ihrem Erfolg. Nach der 1250 Kilometer langen Heimreise stiegen die Sportlerinnen aus dem RSV-Bus, der direkt aus Ungarn zum Festplatz der Dorfsportwoche gefahren war.

Glücklich hatte sich das Favoritenpaar am Ende ihrer Kür in der Continental Arena in Nyíregyháza, 60 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt, in die Arme geschlossen. Endlich ein internationaler Titel in der Kunstrad-Elite – das harte Training der vergangenen Wochen und Jahre hatte sich gelohnt.

Zuschauer halten den Atem an

Die Nerven spielten ihnen diesmal keinen Streich. Selbst als es beim gefürchteten Übergang vom Lenker- in den Steuerrohrsteiger mit Schultersitz kleine Unstimmigkeiten gab, die das Paar ins Schwanken brachten, behielten beide die Ruhe. Die Zuschauer hielten den Atem an und spendeten aufmunternden Applaus, als die beiden die Situation wieder beherrschten.

Die Konkurrenz

Mit 151,70 eingereichten Punkten hatten sie die Wettkampffläche betreten. Das davor gestartete zweite deutsche Paar, Antonia Bärk und Henny Kirst vom RSF Bonn-Duisdorf, hatte eine sehr schöne Kür mit 137,14 Punkten vorgelegt. Schon bei der innerdeutschen Qualifikation zur EM musste das Gutacher Duo diese Punktzahl übertreffen, um nach Ungarn reisen zu dürfen. Die Vorlage galt es nun erneut zu überbieten. Neben den deutschen Anwärterinnen kämpften sieben Paare aus der Slowakei, der Schweiz, Frankreich und dem Gastgeberland Ungarn um die Platzierungen. Zehn Nationen nahmen an der Hallenrad-EM für Kunstrad und Radball teil.

Entscheidendes Mentaltraining

Die letzte EM fanden 2018 in Wiesbaden statt, wo der Gutacher RSV-Zweier den Vize-Titel holte. Seither gewannen die Gutacherinnen dreimal den WM-Vizemeistertitel. "Zu viele zweite Plätze", sagte der Bundestrainer Dieter Maute. Die beiden bereiteten sich mit Mentaltraining vor, um das zu verbessern. Das Vorstart-Verhalten wollten sie verändern – und das schien zu funktionieren.

Routiniert die Kür abgespult

Ruhig und fokussiert begann die Kür auf einem Rad, perfekt klappten die ersten drei Übungen mit dem Lenkerhandstand von Caroline Wurth, der beim Training kurz davor noch Sorgen bereitete. Nach ein paar Korrekturen unter Mautes Augen war das Problem gelöst, die beiden spulten routiniert ihre Kür ab und gewannen mit 145,01 Punkten verdient ihren ersten internationalen Titel in der Elite-Kategorie. Schon 2015 hatten sie sich mit dem Sieg bei der Juniorinnen Europameisterschaft das blau-weiße Trikot übergestreift. Die Freude bei den Sportlerinnen war riesig: "Endlich die Leistung bei einem so wichtigen Wettkampf gezeigt zu haben, war ein super Gefühl".

Der Kader

Die Kadermitglieder gratulierten und freuten sich ebenfalls über diesen Erfolg. Das Team ist eine Gruppe von Spitzensportlern, die neben Beruf oder Studium auch in ihrem geliebten Sport ihr Bestes geben. Daher gewannen die Deutschen im Einer und Zweier jeweils Gold und Silber und der Vierer belegte ebenso den ersten Platz. Nur beim Radball musste sich das deutsche Team im Finale knapp der österreichischen Mannschaft geschlagen geben.