Der Wasserspielplatz auf der Gelände-Erweiterung ist zum Saisonbeginn 2019 fertig gestellt worden. Foto: Freilichtmuseum Vogtsbauernhof

Freilichtmuseum weiterhin erfolgreich. Investitionen fließen in weitere Themenbereiche.

Gutach - Der Hitzesommer hat dem Freilichtmuseum Vogtsbauernhof in Gutach zwar weniger Eintrittsgelder beschert, insgesamt verzeichnet das Museum aber wieder ein Erfolgsjahr: Zum zwölften Mal in Folge wurde ein Gewinn erwirtschaftet, die Besucherzahlen bleiben stabil im sechsstelligen Bereich und damit ist das Museum das besucherstärkste in Baden-Württemberg (wir haben bereits gestern auf der Kreisseite berichtet).

Die Sitzung des Bildungs- und Kulturausschusses, in deren Rahmen Museumsleiterin Margit Langer über das Geschäftsjahr 2018 informierte, hätte an keinem besseren Ort stattfinden können: Der neue museumspädagogische Pavillon des Museums ist nämlich der Kreis-Pavillon, der auf dem Gelände der Landesgartenschau (LGS) gestanden hatte.  Bilanz: Gut 218 000 Besucher verzeichnet das Museum zwischen dem 24. März und 4. November 2018. Das bedeutet Besucherverluste in der Hauptsaison, die aber durch mehr Aktionen in der Nebensaison aufgefangen werden konnten: Am Ende verzeichnet das Museum einen Besucherzuwachs von einem Prozent.

Vor allem das Eröffnungswochenende hat dazu beigetragen. Bei diesem wurde das "Effringer Schlössle" der Öffentlichkeit präsentiert. Die Zahlen sind ebenfalls positiv – fast 110 000 Euro Gewinn wurden erwirtschaftet, für ein Museum keine Selbstverständlichkeit. Mehrsprachigkeit: Pünktlich zum Saisonstart ist der neue Museumsführer fertig. Dieser liegt jetzt in Spanisch, Französisch, Englisch und natürlich Deutsch vor. Langer erklärte stolz, damit sei die Umsetzung der Mehrsprachigkeit vollendet. Ausbau: Das "Schlössle" ist nur der Anfang: Wie bereits berichtet, plant das Museum, auf der 1,9 Hektar großen Erweiterungsfläche zwei weitere Gebäude aus dem Nordschwarzwald aufzustellen. Die Fläche selbst ist rund um das "Effringer Schlössle" bereits mit Bäumen bepflanzt worden.

Ein See wurde angelegt

Der Förderverein hat unter anderem einen NSU-Prinz angeschafft, der das Ensemble vervollständigt. Ein See wurde angelegt und neu ist auch ein Wasserspielbereich, der die Anlage seit Beginn der Saison 2019 ergänzt. Dieses Jahr wird zudem eine Streuobstwiese angelegt. Neuheiten: Neu sind auch didaktische Ergänzungen oder Vertiefungen wie beispielsweise zwei Filmstationen. Gefördert wurde die Einrichtung solcher Projekte zu 100 Prozent vom Land, das zudem auch die Digitalisierung des immateriellen Kulturerbes fördert. "Das ist wichtig für das Gedächtnis unseres Museums", sagte Langer. Sie hofft außerdem, dass diese Aufnahmen in "Augmented Reality"-Anwendungen auch per App für die Museumsbesucher zugänglich gemacht werden können.

Dafür wiederum braucht es ein gutes Datennetz auf dem Museumsgelände. Entsprechend wird das W-Lan-Netz in der laufenden Saison ausgebaut. Bahnhalt: Auf Nachfrage erklärte Langer, dass aktuell eine Machbarkeitsstudie für den Bahnhalt läuft. In dieser soll geprüft werden, ob der Haltepunkt auf 140 Meter länge erweitert werden kann. Dann könnte die Schwarzwaldbahn am Museum halten.

Ausblick: Auch auf 2020 warf Langer einen Blick. Unter dem Oberbegriff "Landleben" sollen im Freilichtmuseum vor allem naturnahe Themen eine Rolle spielen. Außerdem plant das Museumsteam, einen Themengarten zum Bienensterben und Klimawandel anzulegen. In einem Schäferwagen soll die Schäferei in den Blick genommen werden – ausdrücklich auch mit den aktuellen Herausforderungen, vor denen sie steht: Beispielsweise die Nachwuchssuche und der Wolf. Häuser: Nach aktuellen Planungen sollen noch zwei Häuser auf dem Gelände dazu kommen, die den Nordschwarzwald repräsentieren. Dazu sei das Team bereits in der Recherche. "Wir sind sehr gespannt auf die Zukunft", so Langer.