In der Reihe "Gutach trifft" waren Vereinsvertreter zu Gast bei Bürgermeister Siegfried Eckert im Rathaussaal. Foto: Störr Foto: Schwarzwälder Bote

Soziales: Vereinsvertreter in der Reihe "Gutach trifft..." zum Gedankenaustausch im Rathaus bei Bürgermeister Siegfried Eckert

Gutach (stö). Die Veranstaltungsreihe "Gutach trifft…" hat sich mittlerweile etabliert. Dieses Mal waren Vereinsvertreter zu Gast im Rathaussaal, um sich mit Bürgermeister Siegfried Eckert und einem Teil der Gemeinderäte auszutauschen.

"Es ist ein toller Job, den die Vereine in Gutach machen", begrüßte Eckert. Neben den wöchentlichen Proben oder Trainingseinheiten gebe es mehr als 150 Vereins-Termine und Veranstaltungen im Jahr. Viele Gutacher würden sich in mehreren Vereinen engagieren, was hochgerechnet etwa 3500 Aktive ergebe.

Vereinssprecher Werner Hillmann habe seit zehn Jahren einen großen Anteil am guten Miteinander. "Die Vereine sind Botschafter der Gemeinde, Respekt und Kompliment für die gute Vertretung", bedankte sich der Bürgermeister. Die finanzielle Unterstützung durch die Gemeinde sei "sensationell gut angelegtes Geld" und es wäre wichtig, dass die Förderung weiter laufe.

In einer ersten Vorstellungsrunde wurde die unterschiedliche Vereinsgröße deutlich, die Bandbreite reichte von 20 Mitgliedern bei den Hobbykünstlern bis zu 1200 Mitgliedern beim Tus. Für Bärbel Zacharias-Pohlmann war die Einladung eine Gelegenheit, Rosemarie Armbruster als neue Vorsitzende des evangelischen Kirchengemeinderats vorzustellen. Sie hatte das Amt in dieser Woche von Gabriele Billharz übernommen. Zacharias-Pohlmann warb bei den Vereinsvertretern für Unterstützung bei der Reinigung der Orgelpfeifen. Außerdem habe die evangelische Kirchengemeinde Interesse daran, dass ihr Gemeindehaus stärker genutzt wird, weshalb es künftig für Veranstaltungen vermietet werde.

Die Nachwuchsfragebeschäftigt alle Vereine. Manfred Aberle verdeutlichte: "Das Riesenangebot in Gutach ist ja super – aber wir haben nicht unendlich viele Jugendliche". Das Akkordeonorchester habe derzeit ein massives Problem mit der Überschneidung von Probe- und Trainingsterminen, das sei die Kehrseite. Auch die Ganztagsschule trage ein Stück dazu bei, dass die Nachwuchs-Suche noch schwieriger werden.

Ganztagsschule macht Suche schwieriger

Martin Heinzmann sah indes eine große Chance in der Vereinsvielfalt. Einig waren sich die Vereinsvertreter, dass sich die Kinder stark an den Freunden orientieren und letzten Endes gemeinsam in einen Verein gehen.

Karl-Heinz Wöhrle rückte die soziale Aufgabe der Vereine in den Fokus und auch der Bürgermeister befand: "Sie alle sind Sozialarbeiter". Ellen Blum bemängelte Verordnungen und Vorschriften, die in der praktischen Arbeit einschränken würden. Verantwortungs- und Haftungsfragen würden viele von der Vorstandsarbeit abschrecken. Dass man für ein einzelnes Fest den gleichen Standard wie die Gastronomie erfüllen müsse, sei ein Unding. "Es gibt von der Politik zu viele Vorgaben und zu wenig Befreiungen". Mike Lauble sah die Regelung des Landratsamts zur Straßensperrung für den Erntedankzug als zu gefährlich. Die Lüftungsanlage der Festhalle müsse überprüft werden. Auch im Gemeindehaus gebe es Mängel.

Ein Thema war die Gutacher Chorakademie, die in diesem Jahr ihr 25-jähriges Jubiläum mit einem "Wandelkonzert" feiert. Beginnend mit einem Konzert in der evangelischen Kirche geht es zur anschließenden Feier mit lustigem Programm in die Festhalle, wie Jürgen Beermann erklärte. Die Teilnehmer der Chorakademie kämen von überall, viele würden das Projekt mit einem Urlaub in Gutach verbinden. Nachdem der musikalische Leiter Johannes Esser seinen Rückzug angekündigt habe, sei der Verein vor dem Aus gestanden. "Wir sind jetzt aber dran, den Chor zu erhalten um Veranstaltungen durchzuführen. Ein künstlerischer Leiter und Organisator wird noch benötigt". Ziel sei es, in Gutach weiterhin klassische Musik anzubieten.