Christopher Beußel (zweiter von links) kam nach der Bürgerversammlung noch mit einigen Einwohnern ins Gespräch. Foto: Jehle

Regio-Manager der Telekom stellt sich Bürgerfragen zum Breitbandausbau. Rege Bürgerdiskussion.

Gutach - Ein Teil des Gutacher Untertals soll ab Mitte Dezember von der Ertüchtigung des Vorwahlbereichs 07831 durch die Telekom profitieren. Bis März 2018 alle dortigen Kunden inklusive der Industriegebiete am Mattenhof versorgt sein.

So lautet der aktuelle Stand zum Breitbandausbau, den Regio-Manager Christopher Beußel bei der Gutacher Einwohnerversammlung am Mittwoch vorstellte. Eine weitere Standortsicherung ist am Hohweg geplant. Nähere Informationen dazu wird es laut Beußel in zwei bis drei Monaten geben. Spätestens zum Frühjahr soll außerdem die Einrichtung von mobiler Internetnutzung, einem sogenannten W-Lan-Hotspot, im Kurpark erfolgen.

Es sei ihm bewusst, dass die Telekom so manchem den Blutdruck hochtreibe: "Fakt ist, dass die Internetgeschwindigkeit generell von der Entfernung zum nächsten Netzknoten abhängt." Laut den Ausführungen Beußels beträgt die Bandbreite im Umkreis von rund einem halben Kilometer zum nächsten Verteiler noch 100 Mbit, sinkt auf 25 bis 50 Mbit bei einer Distanz von einem Kilometer und bei 1500 Metern ist noch mit 16 Mbit zu rechnen.

Seine Erläuterungen zu den Übertragungsmedien Kupfer und Glasfaserverbindungen stießen in der Versammlung nicht nur auf Gegenliebe. Ein Bürger meinte, die Telekom solle Glasfaser auch drei bis vier Kilometer vor der Endstelle verlegen: "Kupfer ist nicht mehr up to Date." Auch der Hinweis Beußels, dass die Telekom ihr aus Kupferleitungen bestehendes Endkundennetz durch Vectoring erweitert und in Neubaugebieten FTTH (Glasfaser bis nach Hause) anbietet, konnte den Bürger nicht überzeugen. "Ich will gescheites Internet aber nicht nur für mich, sondern für alle", meinte der Bürger, der für seine Ansicht mit Beifall bedacht wurde.

Weiträumige Versorgung gerade im Außenbereich übersteigt finanzielle Möglichkeiten

Das sei erstrebenswert, doch wer solle die weiträumige Versorgung bis zum Endverbraucher bezahlen, warf ein weiterer Einwohner ein. Gerade in den Außenbereichen übersteige dies die finanziellen Möglichkeiten der Gemeinde bei weitem. Ein anderer Bürger fragte sich, ob die Kupferleitungen nicht zu störanfällig für die Vectoring-Technik seien.

Angesichts des Diskussionsbedarfs und der fortgeschrittenen Zeit bot Beußel an, nach dem Ende der Versammlung für Gespräche zur Verfügung zu stehen. Von dem Angebot wurde rege Gebrauch gebracht.