Attila Villanyi, Mitarbeiter der Freiburger Firma, stellte die Verfahrensweise vor. Foto: Jehle

Viele Einwohner sind davon betroffen / Problem auf der B 33 soll abgeholfen werden

Die Lebensqualität in Gutach ist durch den Lärmpegel der mitten durch den Ort führenden Bundesstraße stark beeinträchtigt. Dem Problem abgeholfen werden soll mit einem Lärmaktionsplan.

Gutach. Diesen hat die Firma Fichtner Water & Transportation aus Stuttgart im Auftrag der Gemeinde erarbeitet.

In der Einwohnerversammlung stellte Attila Villanyi, Mitarbeiter der Freiburger Firma, die Verfahrensweise vor. "Mit rund 8400 Kraftfahrzeugen pro Tag ist nach EU-Richtlinien jede Kommune aufgefordert, einen Lärmaktionsplan zu erstellen", erläuterte Villanyi.

Zur Aktionsplanung werden laut Villanyi die Lärm- und Konfliktsituationen analysiert, die in ein Maßnahmenkonzept einfließen. Die vorliegenden Daten der LUBW (Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Natuschutz) werden aktualisiert und auf deren Basis beispielsweise eine 3D-Schallausbreitung vorgenommen. Ermittelt werde unter anderem, wo die Lärmschwerpunkte und besonders viele Einwohner betroffen sind. Die zu erfolgenden Maßnahmen können von der Gemeinde nicht im Alleingang getroffen werden, da Abstimmungsbedarf mit zum Beispiel Verkehrsbehörden besteht.

Auch bauliche Maßnahmen wie eine lärmmindernde Fahrbahndeckschicht und passiver Lärmschutz bedürfen der Genehmigung. Die eingegangenen Stellungnahmen der beteiligten Behörden werden gegebenenfalls in den Entwurf eingearbeitet. "Sobald das Konzept steht, ist eine Beteiligung der Öffentlichkeit geplant", kündigte Villanyi an.

Die Einbindung der Bürger in das Prozedere ist auch Bürgermeister Siegfried Eckert sehr wichtig. "Mehr als einmal sind wegen der hohen Lärmfrequenz Bürger auf die Verwaltung zugekommen", so Eckert. Es spiele in die Karten, dass ein Lärmaktionsplan vom Land gefordert wird. Auch wenn die zukünftige Maut auf Bundesstraßen auf sinkenden Schwerlastverkehr hoffen lasse, bestehe Handlungsbedarf und das schnell. Eckert könnte sich als ersten Schritt eine nächtliche Geschwindigkeitsbegrenzung vorstellen, denn tagsüber soll der Verkehr fließen.

INFO

Lärmkarten

Erstmals sind für 2007 landesweit Lärmkarten erstellt worden. Für 2012 erfolgte die zweite Stufe der Lärmkartierung mit dem vollen Kartierungsumfang. Die Lärmkarten zeigen die Lärmbelastung von Hauptverkehrsstraßen und Haupteisenbahnstrecken, Großflughäfen und in Ballungsräumen auch sonstiger relevanter Lärmquellen beispielsweise Industriegelände. Lärmkarten sind mindestens alle fünf Jahre zu überprüfen und bei Bedarf zu überarbeiten.