"Kleinkariert" heißt das Kunstwerk von Martina Dieterle, die Mitglied der Gutacher Malerkolonie. Foto: Dieterle Foto: Schwarzwälder Bote

Ausstellung: Gutacher Malerkolonie präsentiert neue Werke im Kunstmuseum Hasemann-Liebich

Ganz "ungeschminkt" zeigen sich die Künstler der Gutacher Malerkolonie mit ihren Werken:. Die Ausstellung ist bis zum 27. Oktober im Kunstmuseum Hasemann-Liebich zu sehen.

Gutach (red/wei). Aktuell präsentieren die Künstler der heutigen Malerkolonie ihre neusten Werke im Kunstmuseum Hasemann-Liebich unter dem Motto "ungeschminkt". "Schon wieder ein interessantes Thema, das viele Interpretationsmöglichkeiten offen lässt. Jedes Jahr freue ich mich sehr, die neuen Werke unserer Künstler entdecken zu dürfen", schreibt Kunstvereinsvorsitzender Jean-Philippe Naudet dazu in einer Mitteilung. Die Gruppe: Beim Betrachten der Ausstellung ist es Naudets Ansicht nach auch möglich, daran zurückzudenken, wie die Gutacher Malerkolonie bei der ersten Ausstellung im Kunstmuseum 2006 aufgestellt war: Der heutige Ehrenvorsitzende und damalige Vorsitzende Ansgar Barth präsentierte und würdigte die Werke von Inge Ringwald-Engelhardt, Werner Kenngott, Herbert Krauth, Willy Heine, Friedrich Weis, Herbert Böhm und Werner Luft. 13 Jahre später sind der heutige Sprecher der Malerkolonie Willy Heine und Werner Luft die einzigen Künstler, die noch in der Gruppe wirken. Nach Jahren eines bedrohlichen Schrumpfens fanden die noch vorhandenen Mitglieder der Gutacher Malerkolonie jedoch neue Mitglieder: So kamen Beate Axmann, Wendelinus Wurth, Martina Dieterle und in diesem Jahr Dorota Petrov hinzu. Die Ausrichtung: Außerdem änderte sich Naudet zufolge auch die Kunstausrichtung weitestgehend, da jeder neue eigene Impulse gebracht hat: Die Schiene der realistisch-naturalischen Darstellungen, die Schwarzwälder Genremalerei, die den Ursprung der Gutacher Malerkolonie bei Wilhelm Hasemann darstellten und noch vor 15 Jahren den Kern des Schaffens der Malerkolonie mit Inge Ringwald, Fritz Weis, Herbert Böhm und zum Teil Werner Kenngott bildeten, finden kaum noch Resonanz in den heutigen Kunstwerken, so Naudet. Die Künstler: Weiter beschreibt der Kunstvereinsvorsitzende die ausstellenden Künstler wie folgt: Dorota Petrov stellt für ihre erste Teilnahme bei einer Ausstellung der Gutacher Malerkolonie Frauengesichter und -akte auf Buchenplatten aus. Mit einer zärtlichen Farbgebung verschmelzen Motiv und Untergrund in eine vollkommene Symbiose. Beate Axmann hat sich in den vergangenen Jahren künstlerisch stets weiterentwickelt. Ihre mehrere Aufenthalte in Chicago haben tiefgründig auf sie gewirkt. Die reduzierte Malweise in ihrer Serie "sicht-verrückt" spricht an: Stille oder Schrei aus der Seele. Bei Martina Dieterle steht der Mensch klar im Mittelpunkt. Nachdenklich oder humorvoll zeigt sie Charakter oder Laune unserer Zeitgenossen.

Willy Heine vertieft sich immer mehr in die Abstraktion. Er experimentiert weiter mit einer sichtbaren Freude an Farben oder Strukturen. Bei Werner Luft wird die Natur ungeschminkt gezeigt. Mit Wendelinus Wurth findet das Computerzeitalter Einzug in die Gutacher Malerkolonie. In Bild und Wort spielt er mit dem Motto der Ausstellung.

Die Ausstellung der Gutacher Malerkolonie "ungeschminkt" ist bis zum 27. Oktober im Kunstmuseum Hasemann-Liebich, Kirchstraße 4 in Gutach zu sehen. Öffnungszeiten: mittwochs, sonn- und feiertags von 14 bis 17 Uhr. Weitere Informationen und Programm gibt es unter www.kunstmuseum-hasemann-liebich.de.