Die Gemeinde Gutach stellt ab 2018 auf das neue kommunale Haushaltsrecht um. Foto: Gräff

Kommunales I: Kämmerer Thomas Blum stellt im Gutacher Gemeinderat das Zahlenwerk vor

Die Zahlen stimmen, und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Dieses Fazit hat Kämmerer Thomas Blum bei den Haushaltsberatungen im Gutacher Gemeinderat am Montagabend gezogen. Erstmals wurde der Entwurf auf Basis des neuen kommunalen Haushaltsrecht erstellt.

Gutach. Blum ließ sich in der Sitzung viel Zeit, um das neue System – den Ergebnis- und den Finanzhaushalt – zu erläutern. Im Ergebnishaushalt werden demnach alle Aufwendungen und Erträge eines Haushaltsjahrs dargestellt. Dadurch kann laut Blum der gesamte Ressourcenverbrauch nachgewiesen werden. Der Finanzhaushalt beinhaltet – vergleichbar mit dem bisherigen kameralen Haushalt – alle Ein-und Auszahlungen und stellt somit eine Art Liquiditätsplanung dar.

"Erstmals sind im Ergebnishaushalt für alle Geschäftsbereiche der Gemeinde Abschreibungen eingeplant", sagte Blum. Bei den bisherigen kameralen Planungen wurden demnach lediglich für kostenrechnende Einrichtungen Abschreibungen in den Plan eingestellt. Das fällt laut Blum im neuen kommunalen Haushaltsrecht nun weg: "Diese Aufwendungen müssen nun tatsächlich erwirtschaftet werden."

Das Gesamtergebnis im Ergebnishaushalt schließt laut Blum mit einem Überschuss von 231 055 Euro ab. "Das ist eine gute Nachricht, denn nach dem neuen Recht kann der Haushalt ausgeglichen werden", so Blum. Somit wird der Ressourcenverbrauch im kommenden Jahr komplett mit den zur Verfügung stehenden Mitteln abgedeckt.

Bei den einzelnen Ertrags- und Aufwandsarten zeigt die Prognose bei den Steuereinnahmen stabile Verhältnisse. "Die Grundsteuern A und B sind schon von Haus aus stabil und betragen 288 500 Euro", rechnete Blum vor. Die Gewerbesteuer dagegen wird gegenüber dem Planansatz von 2017 um 200 000 Euro auf insgesamt 800 000 Euro im Haushaltsansatz erhöht.

Der zu erwartende Gemeindeanteil an der Einkommenssteuer wurde vom Land deutlich nach oben korrigiert. Bei der Schlüsselzahl für die kommenden drei Jahre gibt es für Gutach eine weitere gute Nachricht: "Diese hat sich deutlich verbessert, sodass mit einem Gesamtanteil von 1,406 Millionen Euro gerechnet werden kann.

Ertragszuwächse gibt es zu- dem bei der Umsatzsteuer: So kann beim Gemeinderanteil mit 195000 Euro gerechnet werden. Die Schlüsselzuweisung nach mangelnder Steuerkraft geht gegenüber dem Vorjahr um knapp 154 000 auf 660 000 Euro zurück. Die kommunale Investitionspauschale liegt wieder bei 219 000 Euro.

An Zuschüssen für laufende Zwecke sind im Plan 300 000 Euro eingestellt. Den Erträgen stehen Aufwendungen in Höhe von 4,88 Millionen Euro entgegen. Darunter fallen Personal,- Sach- und Unterhaltungsaufwendungen.

Der Finanzhaushalt schließt mit einem negativen Saldo von 157 745 Euro ab. Dem gegenüber steht der Ergebnishaushalt mit einem Zahlungsmittelüberschuss von 601 355 Euro. "Da der Bestand an liquiden Mitteln Anfang 2018 voraussichtlich rund 800 000 Euro betragen wird, ist zur Sicherung der Liquidität die Ausweisung eines Kredits nicht erforderlich", so Blum. Der Gemeinderat hat das Zahlenwerk einstimmig verabschiedet.