Üben für den Ernstfall: Die Jugendlichen zeigen bei ihren regelmäßigen Treffen Einsatz. Foto: Schwarzwälder Bote

Übungsabend: Mitglieder der Jugendfeuerwehr Gutach lernen Einsatz und Gemeinschaft kennen

Einsetzen für die Mitbürger und Spaß haben an der Gemeinschaft – genau das erleben die Mitglieder der Jugendfeuerwehr Gutach. Alle zwei Wochen treffen sich Gutacher Jugendliche mit Jugendfeuerwehrwart Dominik Lehmann, seinem Stellvertreter Dennis Schober und weiteren Kameraden aus der insgesamt 42 Mann starken aktiven Wehr zu Übungsabenden.

Gemeinsam üben sie etwa eine Stunde lang Löschangriffe und die technische Hilfe, lernen Fachbegriffe und die Ausrüstung der Wehr kennen. "Vor allem stehen aber auch der Spaß und die Kameradschaft im Vordergrund", berichtet Lehmann. Es gehe noch nicht um die Schnelligkeit und Disziplin, wie sie von den Feuerwehrmännern der aktiven Abteilung bei Einsätzen gefordert werden. Neben den Übungen stehen auch die Weihnachtsbaumaktion, eine Nikolausfeier, ein Sommerfest oder Ausflüge auf dem Programm.

80 Prozent wechseln in die aktive Wehr

Gegründet wurde die Jugendwehr 2009 unter dem damaligen Kommandanten Martin Moser. "Zu dem Zeitpunkt hatten wir keine Nachwuchssorgen, aber einige Gutacher sind den Jugendwehren in den Nachbarorten beigetreten", erklärt Lehmann. Vor allen Dingen fragte sich die Gutacher Feuerwehr aber, wie es nach dem Wegfall der Wehrpflicht weitergehen würde. Das Mitwirken im Zivil- und Katastrophenschutz galt nämlich als Wehrersatzdienst. Kurz gesagt: Durch eine mehrjährige Verpflichtung bei der Freiwilligen Feuerwehr brauchten junge Männer keinen Wehrdienst leisten. So starteten die Gutacher mit circa zwölf Kindern und Jugendlichen im Alter von zwölf bis 18 Jahren die Jugendfeuerwehr.

Diesmal sind es elf Mitglieder, darunter drei Mädchen. Mittlerweile können auch schon Kinder ab zehn Jahren eintreten. "Der Jüngste bei uns ist 13 Jahre alt und der Älteste 17 Jahre alt", berichtet Jugendfeuerwehrwart Lehmann. Bei den Übungsabenden ginge es darum, den jungen Gutachern feuerwehrtechnische Grundkenntnisse zu vermitteln und für einen Beitritt in die aktive Feuerwehr zu begeistern. Das ist mit 18 Jahren und nach einer Grundausbildung möglich.

Bei einem Übungsabend geht es ganz praxisnah zu. Die Jugendlichen tragen Einsatzkleidung. Ein Einsatzwagen steht vor dem Gerätehaus an der Hauptstraße in Gutach. "Wichtig ist, dass wir bei den Übungen immer ein Tor freilassen. Sollte es zu einem Einsatz kommen, müssen die Einsatzkräfte ja schnell das Gerätehaus mit dem Wagen verlassen können", erklärt Lehmann. Der Fall sei aber glücklichweise noch nicht eingetroffen.

Eingeteilt in drei Trupps, dem Angriffs-, Wasser- und Schlautrupp, üben die Feuerwehrmänner und Feuerwehrfrauen in spe einen Einsatz. "Königsdisziplin ist das Ausrollen der Wasserschläuche", erklärt Lehmann. Das sei gar nicht so einfach. Fest steht für Lehmann: "Die, die aus der Jugendwehr kommen, haben es einfacher bei der Grundausbildung." Die Quote spricht für sich: 80 Prozent der Jugendlichen entscheiden sich als Erwachsene für den Eintritt in die aktive Feuerwehr.     Von Lena Stangenberg

Weitere Infos und Kontaktdaten über die Freiwillige Feuerwehr Gutach gibt es auch auf der Internetseite www.feuerwehr-gutach.de